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männer* | II/23

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mit 3,5 Prozent Fettanteil ein guter Sattmacher<br />

ist, wird man nach einem Joghurt mit<br />

nur 0,1 Prozent Fett ganz sicher nicht satt.<br />

Der Grund dafür: Lebensmittel mit einem<br />

hohen Fettanteil verlängern die Verweildauer<br />

der Nahrung im Magen und halten somit<br />

länger satt. Außerdem ist unsere Fettaufnahme<br />

natürlich begrenzt und äußert sich<br />

durch Übelkeit, wenn wir zu fettreich essen.<br />

Bei Kohlenhydraten ist das beispielsweise<br />

nicht der Fall, weshalb man viel eher über<br />

den Hunger hinaus isst.<br />

Dass man bei einer Diät besser auf eine Reduktion<br />

von Kohlenhydraten statt Fett setzen<br />

sollte, bestätigt eine Studie aus dem Jahr 2018<br />

der amerikanischen „Tulane University“ in<br />

New Orleans. Die Wissenschaftler hatten 148<br />

übergewichtige Männer und Frauen unter 50<br />

Jahren rekrutiert, die einen BMI von knapp<br />

über 35 hatten und um die 100 Kilogramm<br />

wogen. Vorerkrankungen, wie etwa Diabetes<br />

oder Herz-Kreislauf-Probleme, lagen nicht<br />

vor. Die Hälfte der Teilnehmer ernährte sich<br />

nach dem Low-Carb-Prinzip und reduzierte<br />

die Aufnahme von Kohlenhydraten auf maximal<br />

40 Gramm pro Tag. Die andere Hälfte<br />

hingegen setzte auf Low Fat und nahm nicht<br />

mehr als 30 Prozent der täglichen Kalorien<br />

in Form von Fetten zu sich. Ansonsten gab<br />

es keine weiteren Ernährungsregeln, selbst<br />

die Anzahl der Gesamtkalorienmenge wurde<br />

nicht eingeschränkt.<br />

Die beiden Gruppen wurden ein Jahr lang<br />

von den Wissenschaftlern beobachtet.<br />

Am Ende stellten die Forscher fest: Die<br />

Low-Carb-Gruppe mit stark reduzierten<br />

Kohlenhydraten war deutlich erfolgreicher<br />

beim Abnehmen als die Low-Fat-Gruppe<br />

mit fettarmer Ernährung. Sie nahmen im<br />

Schnitt 5,3 Kilogramm ab, währen die Teilnehmer<br />

der Low-Fat-Gruppe nur rund 1,8<br />

Kilogramm abnahmen.<br />

WEISSMEHL UND ZUCKER SIND DIE<br />

WAHREN DICKMACHER<br />

Der eigentliche Grund für eine Gewichtszunahme<br />

ist ein anderer, wie eine Auswertung<br />

von über 50 Ernährungsstudien aus dem<br />

Jahr 2012 in der Fachzeitschrift „Food and<br />

Nutrition Research“ zeigt. Dabei hat man<br />

nur Studien herangezogen, die ab dem Jahr<br />

2000 durchgeführt wurden. Bei der Analyse<br />

der Daten fanden die Forscher heraus, dass<br />

ein erhöhter Verzehr von Ballaststoffen<br />

und fettreichen Nüssen kaum zu einer<br />

Gewichtszunahme führt, während ein<br />

hoher Fleischverzehr die Gewichtszunahme<br />

begünstigt. Ebenso wurden Anhaltspunkte<br />

dafür gefunden, dass Vollkornprodukte,<br />

Haferflocken und fette Milcherzeugnisse<br />

vor einer Gewichtszunahme schützen.<br />

Zudem bewahren Ballaststoffe und Früchte<br />

vor einer Zunahme an der Taille.<br />

Andererseits wurde ein Zusammenhang<br />

zwischen starkem Verzehr von Weißmehlprodukten<br />

und Süßigkeiten (wie<br />

z. B. Desserts) und einer Gewichtszunahme<br />

festgestellt. Außerdem sorgte ein hoher<br />

Konsum dieser einfachen Kohlenhydrate<br />

für einen größeren Bauchumfang. Der<br />

Grund für Übergewicht ist offensichtlich<br />

nicht ein hoher Fettverzehr, sondern eine<br />

hohe Aufnahme von Zucker und Weißmehl.<br />

Das Fazit der Forscher lautet: Wer sich vor<br />

einer Gewichtszunahme dauerhaft schützen<br />

möchte, sollte auf eine ballaststoffreiche<br />

Kost sowie Milcherzeugnisse setzen und<br />

stattdessen auf Weißmehl, Fleisch und<br />

Zucker weitgehend verzichten.<br />

Eine weitere Ernährungsempfehlung veröffentlichte<br />

die renommierte „Harvard T.H.<br />

Chan School of Public Health“. Laut dieser<br />

komme es aus wissenschaftlicher Sicht<br />

nicht so sehr auf die Fettmenge an, sondern<br />

vielmehr auf die Fettarten, die wir verzehren.<br />

Fetter Fisch (z. B. Lachs, Makrele oder<br />

Hering), Avocados, Nüsse und kalt gepresste<br />

Pflanzenöle (wie Olivenöl) sind gesunde<br />

Fette. Als ungesund werden dagegen raffinierte<br />

Pflanzenfette/-öle sowie versteckte<br />

Fette in stark verarbeiteten Nahrungsmitteln<br />

eingestuft. Denn die Kombination von<br />

ungesunden Fetten in Fertiggerichten mit<br />

Zucker und Weißmehl macht sie zu wahren<br />

Dick- und Krankmachern.<br />

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