faktor Sommer 2023
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mensch<br />
» Ich mache Dinge neu, anders,<br />
und stoße Transformationen an. «<br />
INZWISCHEN IST SIE MIT KWS zehn Jahre in ein und<br />
demselben Unternehmen tätig. Das ist neu für Kienle –<br />
so lange hat sie es zuvor nirgends gehalten. „Jeden Tag<br />
das Gleiche … Wenn das auf Dauer absehbar ist, dann<br />
gehe ich wieder. Das halte ich nicht aus“, sagt die 55-Jährige<br />
und lacht. In Einbeck hingegen macht es selbst nach<br />
all der Zeit viel Spaß – „und es ist richtig viel los“. Wozu<br />
sie einen erheblichen Beitrag leistet. Es ist auf der einen<br />
Seite die Bereitschaft zu Innovation und Transformation<br />
und auf der anderen Seite diese Verlässlichkeit und Beständigkeit<br />
einer familiär geprägten Aktiengesellschaft,<br />
die den Aktionären gefällt und die für eine recht risikofreie<br />
Geldanlage sorgt. Gleichzeitig wird bei KWS sehr<br />
weit im Voraus und nachhaltig gedacht.<br />
„Wir ziehen eine ruhige Furche“, sagt die Vorstandsfrau.<br />
KWS ist in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gewachsen.<br />
So stieg der Umsatz von knapp 425 Millionen<br />
auf 1,5 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />
Parallel hat sich die Zahl der Mitarbeitenden verdoppelt<br />
– auf heute rund 5.000 an internationalen Standorten in<br />
mehr als 70 Ländern. Der Einbecker Global Player<br />
konzentriert sich auf die Pflanzenzüchtung und die<br />
Produktion von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Raps-,<br />
Sonnenblumen- und Gemüsesaatgut. Dabei setzt KWS<br />
modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um die<br />
Erträge der Landwirte zu steigern sowie die Widerstandskraft<br />
von Pflanzen gegen Krankheiten, Schädlinge<br />
und abiotischen Stress weiter zu verbessern.<br />
„ICH MACHE DINGE NEU, ANDERS, und stoße Transformationen<br />
an“, erklärt die Wahlgöttingerin weiter. Sie<br />
hat keine Angst, Dinge auszusprechen, Missstände anzusprechen.<br />
2015 erklärte sie dem Vorstandskollegium<br />
und der Belegschaft, jetzt müsse auch bei KWS gezielt<br />
die Digitalisierung strategisch mitgedacht werden. Zunächst<br />
stieß sie auf Widerstand: Wir brauchen das jetzt<br />
nicht. „Teils herrschte noch die Ansicht, Landwirtschaft<br />
ist und bleibt ein Geschäft, in dem sich immer persönlich<br />
auf dem Acker getroffen und alles analog besprochen<br />
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