continuum - Zentrum für Lehrerbildung - Universität Duisburg-Essen
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5. Durchführung des Forschungsprojekts<br />
Nach der Transkription der Interviews wurden diese einzeln ausgewertet. Die Antworten<br />
wurden miteinander verglichen und es wurden Unterschiede und Ähnlichkeiten herausgearbeitet.<br />
Auf der Basis dieser Ergebnisse wurden folgende Hypothesen aufgestellt:<br />
1. Bildungshintergrund der Eltern und elterliches Unterstützungspotential<br />
Lehramtsstudentinnen mit Migrationshintergrund stammen überwiegend aus bildungsfernen<br />
Familien. Insofern keine Tradition bezüglich akademischer Bildung vorhanden ist, ist im<br />
Studium mit Orientierungsschwierigkeiten zu rechnen.<br />
2. Sprachkompetenzen in der deutschen Sprache<br />
Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> einen erfolgreichen Studienabschluss sind gute (fach-)<br />
sprachliche Kompetenzen. Bei einem Teil der Studentinnen mit Migrationshintergrund<br />
(auch bei den seit ihrer Geburt durchgängig in Deutschland sozialisierten) ist davon<br />
auszugehen, dass grundlegende Probleme in der deutschen Sprache bestehen.<br />
3. Materielle Situation<br />
Es ist davon auszugehen, dass sich die materielle Situation <strong>für</strong> einen Teil der Lehramtsstudentinnen<br />
mit Migrationshintergrund als ungünstig erweist. So fehlen vor allem <strong>für</strong><br />
das Studium notwendige Hilfsmittel und Materialien (Computer, Drucker, Kopierkarten,<br />
Reader, Fachliteratur, Fernleihgebühren, ...) oder ihre Anschaffung ist nur möglich, wenn<br />
neben dem Studium eine Arbeit aufgenommen wird. Nicht ausreichende finanzielle Mittel<br />
und materielle Ressourcen sowie das Nachgehen einer Tätigkeit parallel zum Studium<br />
führen zu einer Belastung bzw. Einschränkung im Studium. 2<br />
4. Integration<br />
Studentinnen mit Migrationshintergrund orientieren sich bei der Kontaktaufnahme häufig<br />
an der eigenen Ethnie. Das „Unter-sich-Bleiben“, das u.U. Sicherheit vermittelt, wirkt sich<br />
nachteilig auf das Studium aus, sofern es zu keiner fachlichen Einbindung kommt<br />
und/oder kein Input, bezogen auf die sprachliche Entwicklung, erfolgt.<br />
5. Kulturell-religiöse Spezifika<br />
Studentinnen mit Migrationshintergrund sind im Studium z.T. mit Schwierigkeiten konfrontiert,<br />
die aus ihrem familiären, kulturellen und/oder religiösen Hintergrund resultieren.<br />
2 Bei den Fragebögen wird nur erhoben, wie viele Stunden pro Woche eine Nebentätigkeit ausgeübt wird und wie hoch der monatliche<br />
Verdienst ist. Interessant wäre es allerdings auch zu erfahren, welche Jobs aufgenommen werden – kommen <strong>für</strong> Studentinnen<br />
mit Migrationshintergrund die gleichen Jobs in Frage wie <strong>für</strong> Studentinnen ohne Migrationshintergrund? Gibt es Unterschiede zu<br />
den Tätigkeiten männlicher Studierender mit Migrationshintergrund?<br />
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