02.01.2013 Aufrufe

continuum - Zentrum für Lehrerbildung - Universität Duisburg-Essen

continuum - Zentrum für Lehrerbildung - Universität Duisburg-Essen

continuum - Zentrum für Lehrerbildung - Universität Duisburg-Essen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8. Resümee und Ausblick<br />

Die Überprüfung der fünf Hypothesen hat einerseits ergeben, dass manche Bedingungen<br />

einem erfolgreichen Studium <strong>für</strong> Studentinnen mit Migrationshintergrund entgegenstehen.<br />

Es ist aber auch deutlich geworden, dass nicht <strong>für</strong> die gesamte Gruppe Schwierigkeiten<br />

attestiert werden können. Es sind auch Studentinnen interviewt und befragt worden, die<br />

erfolgreich im Studium, integriert und sprachlich sehr kompetent sind. Angesichts der<br />

Existenz dieser Gruppe stellt sich die Frage, ob und wie die <strong>Universität</strong> auf vorhandene<br />

Potentiale dieser Gruppe reagiert: Werden die Potentiale, welche die Studentinnen mit<br />

Migrationshintergrund mitbringen, überhaupt wahrgenommen und wenn ja, wird auf sie<br />

eingegangen? Antwort auf diese Frage kann die durchgeführte Untersuchung nur begrenzt<br />

geben. Einige Probandinnen schilderten ihren Eindruck, dass ihr Migrationshintergrund,<br />

ihre Mehrkulturalität und Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit von Dozentenseite weniger<br />

als Potential wahrgenommen würde denn als Problem und dass sie häufig erst beweisen<br />

müssten, erfolgreich zu sein, um Skepsis abzubauen. Warum diese überhaupt vorhanden<br />

ist, kann nicht eindeutig geklärt werden. Einzig mit dem hohen Anteil an fehlerhaften<br />

Hausarbeiten ließe sich begründen, warum das Bild von Studentinnen mit Migrationshintergrund<br />

eher pessimistisch denn optimistisch gezeichnet wird. Und noch etwas kommt<br />

hinzu: Einige Probandinnen berichteten, dass einige KommilitonInnen es nicht gerne sähen<br />

oder vielmehr hörten, wenn sie sich in ihrer nicht-deutschen Erstsprache unterhielten.<br />

Insofern scheint partiell eine Atmosphäre im (Lehramts-)Studium vorzuherrschen, in der<br />

Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität wenig begrüßt werden. Die Begeisterung, mit<br />

welcher die Probandinnen über den Zusatzstudiengang berichten, dürfte nachdenklich<br />

stimmen. In diesem scheint es den DozentInnen zu gelingen, zum einen auf das Unterrichten<br />

in multi-ethnischen Klassen vorzubereiten und zum anderen hervorzuheben, dass<br />

Studentinnen mit Migrationshintergrund über wertvolle Erfahrungen und Fähigkeiten <strong>für</strong><br />

den späteren Lehrberuf verfügen. Vielleicht ist es möglich, etwas mehr von beidem in die<br />

Lehramtsstudiengänge einfließen zu lassen, zu signalisieren, dass Personen mit Migrationshintergrund<br />

eine Bereicherung darstellen. Das Vorgehen einer Dozentin, Gruppen<br />

bilden zu lassen, in denen rein deutschsprachige Studierende mit mehrsprachigen KommilitonInnen<br />

sich austauschen müssen, sollte nachgeahmt werden, um zu verdeutlichen,<br />

dass im gegenseitigen Austausch Bereicherung stattfindet.<br />

Indem die Probandinnen selbst einige Verbesserungsvorschläge geäußert haben<br />

(beispielsweise Sprachkurse anbieten, die auf den Lehramtsstudiengang bzw. die spätere<br />

Lehrtätigkeit bezogen sind, die Beschäftigung von TutorInnen, welche <strong>für</strong> eine kleine<br />

Gruppe Studierender zuständig sind, insbesondere in der Anfangsphase des Studiums)<br />

und deutlich gemacht haben, dass bestehende Angebote an der <strong>Universität</strong> im<br />

Hinblick auf die Qualität und auf die Zeit, die sich <strong>für</strong> den Einzelnen genommen wird,<br />

67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!