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continuum - Zentrum für Lehrerbildung - Universität Duisburg-Essen

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6. Ergebnisse und erste Interpretationen<br />

6.3.4 Hypothese 4: „Mangelnde Integration/Abschottung“<br />

„Ne, ich hänge heutzutage, also während der Unizeit, mehr mit türkischen Kommilitonen<br />

ab.“<br />

„Wir hatten Anfang des Semesters ein Blockseminar, da ich habe ich mich mit ein paar<br />

Deutschen angefreundet, war kein Problem.“<br />

Auf die Frage, was ihnen zu Beginn des Studiums leicht gefallen sei, antworteten 25 der<br />

76 Probandinnen mit Fragebogen, dass ihnen die Kontaktaufnahme zu ihren KommilitonInnen<br />

bzw. die soziale Eingliederung keine Schwierigkeiten bereitet habe. Umgekehrt<br />

gab nur eine Studentin an, dass sie anfangs Probleme damit gehabt habe, neue Bekannte<br />

zu finden. Ob die Befragten bevorzugt Kontakt pflegen zu Studierenden, die ebenfalls<br />

einen Migrationshintergrund besitzen, wurde an unterschiedlichen Stellen im Fragebogen<br />

abgefragt.<br />

Die Studentinnen wurden aufgefordert, zu folgenden Aussagen Stellung zu nehmen: „Es<br />

fällt mir leicht, Kontakt zu Studierenden mit Migrationshintergrund aufzubauen.“ sowie „Es<br />

fällt mir leicht, Kontakt zu Studierenden ohne Migrationshintergrund aufzubauen.“ Unabhängig<br />

davon, inwieweit die Probandinnen diesen Aussagen zustimmten oder nicht, zeigt<br />

sich bei der Auswertung, dass 51 Probandinnen bei der Kontaktaufnahme keinen Unterschied<br />

zwischen Kommilitonen mit und ohne Migrationshintergrund machten: Stimmten<br />

sie beispielsweise der einen Aussage voll und ganz zu, so stimmten sie auch der anderen<br />

voll und ganz zu. 15 Befragten fällt die Kontaktaufnahme zu Kommilitonen mit Migrationshintergrund<br />

leichter als zu Kommilitonen ohne Migrationshintergrund, bei acht Studierenden<br />

ist es genau umgekehrt der Fall und zwei Studierende wissen es nicht genau.<br />

Auf die Frage, mit wem sie an der <strong>Universität</strong> am häufigsten zusammen sind, gaben 32<br />

Probandinnen an, dass sie ihre Zeit meist mit Studierenden verbringen, die ebenfalls einen<br />

Migrationshintergrund haben; sechs Befragte sind überwiegend mit Kommilitonen ohne<br />

Migrationshintergrund zusammen und 38 Studentinnen pflegen teils Kontakte zu Studierenden<br />

mit und teils Kontakte zu Studierenden ohne Migrationshintergrund. Insofern kann<br />

auf Seiten der Probandinnen eine allgemeine Abschottung gegenüber Studierenden ohne<br />

Migrationshintergrund nicht festgestellt werden, wohl aber bei 40 % der Befragten die<br />

Tendenz, sich zu Kommilitonen stärker hingezogen zu fühlen, die auch einen Migrationshintergrund<br />

haben.<br />

Grund da<strong>für</strong> sind möglicherweise ähnliche Lebenserfahrungen, über die ein Austausch<br />

stattfinden kann: „Interessanterweise, ja, kenne ich viele, die entweder einen Migrationshintergrund<br />

haben oder aus Mischehen stammen, und da haben wir festgestellt, dass<br />

wir gemeinsame Themen haben, die wir untereinander immer besprechen.“ Unter<br />

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