continuum - Zentrum für Lehrerbildung - Universität Duisburg-Essen
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6. Ergebnisse und erste Interpretationen<br />
entwickeln und zu verbessern. Insofern Schwächen erkannt werden, ist es notwendig,<br />
dass Kommunikation darüber stattfindet und dass Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie<br />
diese behoben werden können, ob anhand von Büchern zum Selbststudium oder anhand<br />
von Kursen, die an der <strong>Universität</strong> angeboten werden. Wichtig ist, dass die Studentinnen<br />
mit ihren Schwächen nicht allein gelassen werden. So zeigt eine <strong>Universität</strong>, an<br />
der beispielsweise Kurse angeboten werden, in denen sprachliche Kompetenzen im<br />
Sprechen und Schreiben trainiert werden, in denen Fachsprache zum Thema gemacht<br />
wird und auf Situationen im Lehrberuf vorbereitet wird, dass sie nicht nur Anforderungen<br />
stellt und sich an Studierende richtet, die sprachlich sicher sind, sondern dass sie daran<br />
interessiert ist, allen Studierenden zum Erfolg zu verhelfen. So stellt sich die Frage, wie<br />
das derzeitige Betreuungsangebot an der <strong>Universität</strong> <strong>Duisburg</strong>-<strong>Essen</strong> aussieht: Was wird<br />
angeboten, wie werden die Angebote wahrgenommen und welche Verbesserungen<br />
werden gewünscht (vgl. Abschnitt 7.2).<br />
Die bisherige Auswertung der Interviews und Fragebögen hat ergeben, dass hinsichtlich<br />
der Ausstattung nicht davon ausgegangen werden kann, dass alle Studentinnen einen<br />
eigenen Computer, Drucker und Internetzugang besitzen sowie über einen eigenen<br />
Arbeitsplatz verfügen. Die <strong>Universität</strong> hat dementsprechend eine „Grundversorgung“ zu<br />
gewährleisten, also, da<strong>für</strong> zu sorgen, dass ausreichend Lernräume, Computer, Drucker<br />
etc. zur Verfügung stehen. Insofern die geringen Einnahmen vieler Studierender es nicht<br />
zulassen, viel Geld <strong>für</strong> das Studium auszugeben, kann darüber nachgedacht werden, wie<br />
die <strong>Universität</strong> an diesem Punkt Entgegenkommen zeigen kann, z.B. könnte sie Studierenden,<br />
die sich in der Abschlussphase des Studiums befinden, eine bestimmte Anzahl<br />
an Kopierkarten zur Verfügung stellen oder den Ausdruck und das Binden der Abschlussarbeiten<br />
anbieten, um die Studierenden finanziell zu entlasten.<br />
Obgleich sich die Mehrheit der Probandinnen an der <strong>Universität</strong> integriert fühlt, haben<br />
einige Interviewte Situationen geschildert, in denen sie sich unwohl fühlten, z.B. wenn<br />
sie negative Bemerkungen bezüglich ihrer Muttersprache zu hören bekamen oder wenn<br />
sie das Gefühl hatten, dass Dozenten ihnen nur wenig zutrauen. Hier ist darüber nachzudenken,<br />
wie eine Atmosphäre geschaffen werden kann, in der sich die Studentinnen mit<br />
Migrationshintergrund willkommen geheißen und vollständig akzeptiert fühlen.<br />
Ist der Fokus bei der Überprüfung der Hypothesen darauf gerichtet worden, mit welchen<br />
Erschwernissen Lehramtsstudentinnen mit Migrationshintergrund in ihrem Studium möglicherweise<br />
konfrontiert sind, geht es im Folgenden zum einen um die Untersuchung der<br />
allgemeinen Zufriedenheit (Abschnitt 7.1) und zum anderen darum zu eruieren, welche<br />
Anreize die <strong>Universität</strong> <strong>Duisburg</strong>-<strong>Essen</strong> Lehramtsstudentinnen mit Migrationshintergrund<br />
bietet (Abschnitt 7.3).<br />
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