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continuum - Zentrum für Lehrerbildung - Universität Duisburg-Essen

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Studienbezogene Förderbedarfe und Förderungswünsche von Lehramtsstudentinnen mit Migrationshintergrund<br />

7. Weitere Untersuchungsergebnisse<br />

7.1 (Un-)Zufriedenheit mit dem Lehramtsstudium<br />

Auf die Frage, was Ihnen besonders gut am Lehramtsstudium gefällt, antworteten die<br />

Probandinnen mit Fragebogen sehr unterschiedlich: Einige betonten die guten Kontakte<br />

zu ihren KommilitonInnen (4 Nennungen), andere lobten das breite Lehrangebot (4), die<br />

Freiheit, den Stundenplan nach eigenen Vorlieben gestalten zu können (4) sowie die<br />

interessanten Seminarthemen (5). 13 Probandinnen gefällt das im didaktische Angebot<br />

ihrer Fächer; sie betonten, dass ihnen der Praxisbezug im Studium wichtig sei, wie er<br />

zum Beispiel durch die Schulpraktischen Studien gewährleistet werde. Genau an diesem<br />

Punkt wurde auch die größte Kritik geübt: Nach dem gefragt, was ihnen am Lehramtsstudium<br />

missfalle, antworteten 18 Probandinnen, dass ihnen ihr Studium zu praxisfern<br />

erscheine: man bekäme „Sachen beigebracht, die man später nicht brauchen werde“,<br />

„zu wenig Praktika und zu wenig Fachdidaktik“ gäbe es in den einzelnen Fächern und<br />

durch „zu viel Fachwissen“ und „zu wenig Bezug zum gewählten Lehramt Grundschule“<br />

be<strong>für</strong>chten einige, <strong>für</strong> die spätere Lehrertätigkeit nicht genügend vorbereitet zu sein: „[A]<br />

ber ich habe das Gefühl, noch immer nicht zu wissen, wie ich erfolgreich unterrichten<br />

soll.“ Auch die Mehrheit der interviewten Probandinnen übte massive Kritik an der Ausrichtung<br />

der Seminarinhalte; oftmals fehle der Bezug zum Schulalltag. So äußerten einige<br />

Probandinnen den Wunsch, dass die Fachdidaktik in den einzelnen Fächern stärker Berücksichtigung<br />

finden solle (mehr Angebote, mehr Pflichtseminare), dass der Kontakt zu<br />

den Schulen intensiviert werden müsste und es mehr Möglichkeiten geben sollte, selbst<br />

zu unterrichten und mit LehrerInnenn in Austausch zu treten: „Zwischendurch gab es zwar<br />

ein paar Didaktik-Seminare [...], das war es aber dann. Aber wir sind nicht mal zwischendurch<br />

in die Schule gegangen und haben uns das angesehen, das war nur im Rahmen<br />

dieser schulpraktischen Studien und das war es dann.“ Über die Erfahrungen, die in den<br />

Schulpraktika erworben wurden, äußerten sich die meisten Probandinnen positiv. Speziell<br />

das eigene Unterrichten hätte sie weitergebracht und motiviert, wohingegen das reine<br />

Hospitieren ihnen nicht viel gebracht habe. So plädierten einige Befragte da<strong>für</strong>, eigene<br />

Lehrerfahrungen im Praktikum viel stärker einzufordern, da es (nur) so gelinge, mit der<br />

späteren Lehrtätigkeit vertraut zu werden. Eine berichtete begeistert von ihrem Wirken im<br />

Praktikum:<br />

56<br />

„Das Gute war halt, dass wir sechs bis acht Wochen nur allein unterrichtet haben, der Lehrer<br />

saß hinten, der hat nichts gemacht, wir haben eine Arbeit gestellt, die Schüler haben<br />

die Arbeit geschrieben, wie haben die Noten gegeben und der Lehrer hat irgendwie nur bei<br />

manchen Leuten eine halbe Note verändert.“

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