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100 Klassiker der Filmgeschichte Eine Veranstaltungsreihe von ...

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Der "Lubitsch Touch":<br />

Markenzeichen seiner mitunter frivolen Gesellschaftskomödien<br />

Besteht darin, nicht alle Details <strong>der</strong> Handlung zu zeigen, son<strong>der</strong>n es dem Zuschauer zu überlassen, die Handlung zu<br />

vervollständigen<br />

Spiel mit Andeutungen<br />

Meist mit Objekten verbunden<br />

Oft mit Türen: das was dahinter passiert<br />

Im damals noch sehr sittenstrengen Amerika mit seinen scharfen Zensurbestimmungen vermag Lubitsch auf diese Art<br />

durchaus gewagte Situationen und Doppeldeutigkeiten in die Handlung zu integrieren, ohne dabei ins Schlüpfrige o<strong>der</strong><br />

Vulgäre abzurutschen<br />

<strong>Eine</strong> Geisteshaltung/Einstellungsfrage<br />

Die amerikanischen Kritiker bezeichnen diese Mischung gerne als naughty, but nice<br />

Hintergrund<br />

Basiert sehr lose auf Episoden aus dem Leben des bekannten Betrügers Georges Manolescue<br />

Lubitsch war seit Mitte <strong>der</strong> 1920er zu einem <strong>der</strong> bekanntesten Regisseure in Hollywood geworden<br />

Aufgrund <strong>der</strong> teilweise gewagten und zweideutigen Dialoge konnte <strong>der</strong> Film nach <strong>der</strong> Einführung des Hays Code<br />

(/Production Code) nicht mehr kommerziell aufgeführt werden<br />

Probleme für Lubitsch durch den Hays Code :<br />

War eine Zusammenstellung <strong>von</strong> Richtlinien zur Herstellung <strong>von</strong> US-amerikanischen Spielfilmen im Hinblick auf die<br />

moralisch akzeptable Darstellung beson<strong>der</strong>s <strong>von</strong> Kriminalität und sexuellen Inhalten<br />

Ziel: keine Zweideutigkeiten, keine Bibelgeschichten mehr, fast keine Sexualität (nicht länger als 10 Sekunden küssen, keine<br />

unverheirateten Paare in einem Zimmer schlafen, kein Bett im Hintergrund etc.)<br />

Für Lubitsch desaströs/Krise, da dies genau sein Stil war Filme zu machen<br />

Kodex wurde eingeführt angesichts drohen<strong>der</strong> Zensurgesetze <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Regierung<br />

War niemals gesetzlich verankert; Filmen, die gegen ihn verstießen, drohte jedoch ein <strong>von</strong> <strong>der</strong> "Catholic League of Decency"<br />

organisierter Kinoboykott<br />

Ab 1930 zunächst auf freiwilliger Basis<br />

Wurde ab 1934 für Filmproduktionsunternehmen zur Pflicht<br />

Lubitsch machte danach drei Jahre Pause, ab dann sehr an den Hollywoodstil angepasste Filme, die mehr das<br />

Zwischenmenschliche mit feiner Ironie zeigen (Lubitsch verlegte den Witz mehr auf die Dialoge, weniger auf die Bil<strong>der</strong>)<br />

Lubitsch' filmische Qualität blieb auf <strong>der</strong> Strecke; er machte zwar keine schlechten Filme, aber keine solchen filmischen<br />

"Leckerbissen" wie zuvor<br />

Der Hays Code wurde erst 1967 abgeschafft<br />

Die Bergkatze (1921):<br />

Fokus auf Stil<br />

Jede Einstellung hat eine an<strong>der</strong>e Vignette: Kreis, Stern, Breitwand, etc.<br />

To Be or Not to Be (1942):<br />

Melancholische Komödie über das Dritte Reich<br />

Lubitsch war Jude wurde aber für diesen Film trotzdem sehr kritisiert<br />

Genre-Mix: politischer Propaganda-Film mit Stellungnahme gegen das Nazi-Regime, erotische Liebeskomödie mit<br />

Dreiecksgeschichte, und Verwechslungskomödie<br />

Keine wirklichen Helden, je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Protagonisten hat dunkle Seiten o<strong>der</strong> benimmt sich unmöglich<br />

Film spielt mit dem Entsetzen<br />

Witze fast ausschließlich in den Dialogen

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