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100 Klassiker der Filmgeschichte Eine Veranstaltungsreihe von ...

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Le Crime de Monsieur Lange<br />

(Das Verbrechen des Herrn Lange)<br />

Jean Renoir , 1936 (IMDb )<br />

2008_27_le_crime_de_monsieur_lange.pdf<br />

Der Regisseur<br />

Gilt vielen als bedeutendster Regisseur Frankreichs<br />

Für Renoir Filmen als ein Anlass Freunde zu treffen<br />

Hat keinen Unterschied gemacht zwischen Profi- und Amateurschauspielern<br />

Renoirs Arbeitsweise: Entwicklung <strong>von</strong> Tag zu Tag, tägliche Einfälle, Improvisation, sich <strong>von</strong> dem Moment leiten lassen,<br />

keine Storyboards<br />

Weitgehen<strong>der</strong> Wegfall mit Einführung des Tonfilms: Planbarkeit, Methodik, Storyboards<br />

Renoir hat weiter auf Spontaneität bestanden<br />

Bestand auf echtem Ton und realen Sets (wenn möglich), dadurch hohe Authentizität<br />

Hat gern Dialoge am Set vom Drehbuchautor entwickeln lassen: in Le Crime de Monsieur Lange leichte Poesie <strong>von</strong> Jacques<br />

Prévert<br />

Experimentierte ständig mit Filmtechnik und Mitteln des filmischen Erzählens, experimentelle Momente<br />

War in Bild und Ton nicht an technischer Perfektion interessiert<br />

Hat sehr viele unterschiedliche Arten <strong>von</strong> Filmen gemacht<br />

War sehr stark <strong>von</strong> Erich <strong>von</strong> Stroheim (Greed [1924]) beeinflusst, siehe unten bei La grande illusion (1937)<br />

Drehte sehr gerne sehr lange Einstellungen, Kamera immer in Bewegung/im Fluss, Kamera als eigener Protagonist<br />

Hat sehr viel mit kleinen Budgets gearbeitet, aber auch mit Stars<br />

Wird <strong>von</strong> vielen als Vorreiter des italienischen Neorealismus angesehen, vor allem durch Toni (1935), siehe unten<br />

La Bête humaine (1938), Parallelmontage <strong>der</strong> Mordszene mit Chanson-Sänger:<br />

Lied speziell für den Film geschrieben, Text <strong>von</strong> Renoir<br />

Fast zynischer Kontrast zwischen Mordszene und süßlichem Tenor-Sänger<br />

Großer Kontrast zwischen Mord und Chanson auch in <strong>der</strong> Bildgestaltung (Low Key vs. High Key)<br />

Mord als Affekthandlung<br />

Komplexe, präzise Kamerafahrt, die mit dem Voyeurismus <strong>der</strong> Zuschauer spielt: Zuschauer glaubt/erwartet den Mord zu<br />

sehen, die Kamera bleibt aber auf dem Ehebett im Schlafzimmer stehen<br />

Text des Liedes wird fast zu einem Kommentar zum Bild (2. Strophe)<br />

Ist zunächst auf Frau gerichtet, später bei 3. Strophe auf Mann<br />

Erzeugt Empathie/Mitleid für das Geschehen<br />

Untermalen des Öffnens <strong>der</strong> Tür mit langem hohen Ton des Sängers<br />

Nach dem Gesang (/dem Mord) nicht Beifall, was ein weiterer Höhepunkt des Zynismus wäre, son<strong>der</strong>n hochdramatische<br />

Musik, die nur beim ersten Hinhören an Beifall erinnert<br />

Toni (1935):<br />

Nur mit Laiendarstellern besetzt<br />

Personelle Verbindung zum Neorealismus über Regieassistent Luchino Visconti (Ossessione [1943])<br />

Szene "Die Leiche": Ironie: Mord wie nebenbei, nebensächlich, lapidar dargestellt, gegen die Gesetze des Genres<br />

Szene "Der Wespenstich": durch einen Wespenangriff entsteht beim Traubenpflücken eine Liebesszene, die keine ist;<br />

schöne Auflösung: nicht Schuss/Gegenschuss, son<strong>der</strong>n Schwenk

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