R+V Versicherung AG Konzerngeschäftsbericht Geschäftsbericht

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R+V Versicherung AG Taunusstraße 1, 65193 Wiesbaden, Telefon 0611 533-0 Eingetragen beim Amtsgericht Wiesbaden Nr. HRB 7934 Geschäftsbericht 2005 Vorgelegt zur ordentlichen Hauptversammlung am 24. April 2006
100 Lagebericht Entwicklung der internationalen Erst- und Rückversicherungsmärkte Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren mit einem zwar abgeschwächten, aber dennoch kräftigen globalen Wachstumstempo weiterhin günstig für die Versicherungswirtschaft. Tendenziell stiegen weltweit die Risiken aus Naturgefahren und durch menschliche Aktivitäten. Die Nachfrage nach Risikoschutz blieb unvermindert hoch. Im laufenden Geschäftsjahr stagnierten die Raten in der Schadenund Unfallrückversicherung auf einem nach wie vor attraktiven Niveau, wobei vereinzelt erste Aufweichungen in den Konditionen zu beobachten waren. Nachdem das Jahr 2004 bereits durch eine Vielzahl von Naturkatastrophen geprägt war, entwickelte sich 2005 zum schadenreichsten Jahr in der Geschichte der Rückversicherung. Mit zwölf Hurrikanen und 21 großen tropischen Stürmen über dem Atlantik wurden alle Schadenrekorde gebrochen. Allein Hurrikan „Katrina“ verursachte einen versicherten Gesamtschaden zwischen 40 und 60 Mrd. US-Dollar. Mit „Rita“ und „Wilma“ folgten zwei weitere schwere Hurrikane, die ebenfalls Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe verursachten. In Europa fegte Mitte Januar mit „Erwin“ der schwerste Sturm seit 1999 über den Norden von Großbritannien, Skandinavien und dem Baltikum hinweg und richtete vor allem in Schweden und Dänemark erhebliche Schäden an. In der zweiten Augusthälfte 2005 wurden die Alpenregionen von Österreich, Deutschland und der Schweiz von einer Hochwasserkatastrophe getroffen, die, vor allem in der Schweiz, versicherte Schäden in Millionenhöhe auslöste. Im Geschäftsjahr 2005 kam der deutsche Erstversicherungsmarkt in Bewegung. Während bei erwartet guter Ertragslage überproportionale Zuwächse der Raten in der Personenversicherung erzielt wurden, waren in der Schadenversicherung Beitragsrückgänge festzustellen. In der Kraftfahrtversicherung machte sich der verschärfte Wettbewerb bemerkbar, und in der Sachversicherung belasteten industrielle Großschäden das Ergebnis. Die Rückversicherung befand sich in Deutschland weiterhin in einem harten Markt. Nach Rückzug eines Marktteilnehmers in 2004 kam es 2005 zu keinen weiteren Geschäftseinstellungen; Kapazitäten waren nach wie vor ausreichend vorhanden. Auf den Erst- und Rückversicherungsmärkten in Großbritannien und Irland kam es bereits im Laufe des Jahres 2004 zu einem Stillstand der Raten auf hohem Niveau. In 2005 waren neben einem Rückgang im Breitengeschäft erste Aufweichungstendenzen im Industriegeschäft zu beobachten. Nach den großen Hurrikanen stabilisierten sich die Preise im Industriegeschäft auf einem immer noch akzeptablen Niveau. Am 11.12.2005 kam es nördlich von London zu drei massiven Explosionen in einem Treibstoffdepot, bei denen etwa 20 Öltanks zerstört wurden. Nach Aussagen von Experten handelt es sich um den bisher größten Feuerschaden dieser Art in Großbritannien und Kontinental- Europa, durch dessen Auswirkungen auch ein nahe gelegenes Industriegebiet sowie mehrere Wohnhäuser in Mitleidenschaft gezogen wurden. Trotz vermehrt aufgetretener Großschäden war 2005 in Frankreich sowohl im Kraftfahrt-Haftpflicht- als auch im Privatfeuergeschäft ein Rückgang der Schadenfrequenzen zu beobachten. In der Konsequenz führte das zu moderaten Ratensteigerungen im Privatfeuerbereich und leichten Senkungen im Kraftfahrt-Geschäft. Der Rückversicherungsmarkt wurde von drastischen Ratenerhöhungen im Kraftfahrt-Geschäft geprägt, die eine Welle von Selbstbehaltserhöhungen bei den Erstversicherern auslöste. Dagegen waren im Naturkatastrophenbereich weiterhin moderate Preissenkungen zu beobachten. Der italienische Erst- und Rückversicherungsmarkt bewegte sich weiterhin in einem stabilen Umfeld. Kleinere lokale Hagelereignisse hatten keinen Einfluss auf die Gesamtlage. Wie bereits in den Vorjahren setzten sich auch 2005 die Konzentrationen durch Zusammenschlüsse und Übernahmen von Gesellschaften weiter fort. Auf dem nordeuropäischen Markt war 2005 eine leichte Erholung festzustellen. Neue Gesellschaften konnten sich etablieren und einige Marktteilnehmer modifizierten ihre Ausrichtung, um die Marktposition zu stärken und die Ertragslage zu verbessern.
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