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R+V Versicherung AG Konzerngeschäftsbericht Geschäftsbericht

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Lagebericht<br />

Entwicklung der internationalen Erst- und Rückversicherungsmärkte<br />

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

waren mit einem zwar abgeschwächten, aber dennoch<br />

kräftigen globalen Wachstumstempo weiterhin günstig<br />

für die <strong>Versicherung</strong>swirtschaft. Tendenziell stiegen<br />

weltweit die Risiken aus Naturgefahren und durch<br />

menschliche Aktivitäten. Die Nachfrage nach Risikoschutz<br />

blieb unvermindert hoch. Im laufenden<br />

Geschäftsjahr stagnierten die Raten in der Schadenund<br />

Unfallrückversicherung auf einem nach wie vor<br />

attraktiven Niveau, wobei vereinzelt erste Aufweichungen<br />

in den Konditionen zu beobachten waren.<br />

Nachdem das Jahr 2004 bereits durch eine Vielzahl von<br />

Naturkatastrophen geprägt war, entwickelte sich 2005<br />

zum schadenreichsten Jahr in der Geschichte der Rückversicherung.<br />

Mit zwölf Hurrikanen und 21 großen tropischen<br />

Stürmen über dem Atlantik wurden alle Schadenrekorde<br />

gebrochen. Allein Hurrikan „Katrina“ verursachte<br />

einen versicherten Gesamtschaden zwischen 40<br />

und 60 Mrd. US-Dollar. Mit „Rita“ und „Wilma“ folgten<br />

zwei weitere schwere Hurrikane, die ebenfalls Schäden<br />

in zweistelliger Milliardenhöhe verursachten. In Europa<br />

fegte Mitte Januar mit „Erwin“ der schwerste Sturm seit<br />

1999 über den Norden von Großbritannien, Skandinavien<br />

und dem Baltikum hinweg und richtete vor allem<br />

in Schweden und Dänemark erhebliche Schäden an. In<br />

der zweiten Augusthälfte 2005 wurden die Alpenregionen<br />

von Österreich, Deutschland und der Schweiz von<br />

einer Hochwasserkatastrophe getroffen, die, vor allem<br />

in der Schweiz, versicherte Schäden in Millionenhöhe<br />

auslöste.<br />

Im Geschäftsjahr 2005 kam der deutsche Erstversicherungsmarkt<br />

in Bewegung. Während bei erwartet guter<br />

Ertragslage überproportionale Zuwächse der Raten in<br />

der Personenversicherung erzielt wurden, waren in der<br />

Schadenversicherung Beitragsrückgänge festzustellen.<br />

In der Kraftfahrtversicherung machte sich der verschärfte<br />

Wettbewerb bemerkbar, und in der Sachversicherung<br />

belasteten industrielle Großschäden das<br />

Ergebnis.<br />

Die Rückversicherung befand sich in Deutschland<br />

weiterhin in einem harten Markt. Nach Rückzug eines<br />

Marktteilnehmers in 2004 kam es 2005 zu keinen<br />

weiteren Geschäftseinstellungen; Kapazitäten waren<br />

nach wie vor ausreichend vorhanden.<br />

Auf den Erst- und Rückversicherungsmärkten in<br />

Großbritannien und Irland kam es bereits im Laufe<br />

des Jahres 2004 zu einem Stillstand der Raten auf<br />

hohem Niveau. In 2005 waren neben einem Rückgang<br />

im Breitengeschäft erste Aufweichungstendenzen<br />

im Industriegeschäft zu beobachten. Nach den großen<br />

Hurrikanen stabilisierten sich die Preise im Industriegeschäft<br />

auf einem immer noch akzeptablen Niveau. Am<br />

11.12.2005 kam es nördlich von London zu drei massiven<br />

Explosionen in einem Treibstoffdepot, bei denen<br />

etwa 20 Öltanks zerstört wurden. Nach Aussagen von<br />

Experten handelt es sich um den bisher größten Feuerschaden<br />

dieser Art in Großbritannien und Kontinental-<br />

Europa, durch dessen Auswirkungen auch ein nahe<br />

gelegenes Industriegebiet sowie mehrere Wohnhäuser<br />

in Mitleidenschaft gezogen wurden.<br />

Trotz vermehrt aufgetretener Großschäden war 2005 in<br />

Frankreich sowohl im Kraftfahrt-Haftpflicht- als auch<br />

im Privatfeuergeschäft ein Rückgang der Schadenfrequenzen<br />

zu beobachten. In der Konsequenz führte das<br />

zu moderaten Ratensteigerungen im Privatfeuerbereich<br />

und leichten Senkungen im Kraftfahrt-Geschäft. Der<br />

Rückversicherungsmarkt wurde von drastischen Ratenerhöhungen<br />

im Kraftfahrt-Geschäft geprägt, die eine<br />

Welle von Selbstbehaltserhöhungen bei den Erstversicherern<br />

auslöste. Dagegen waren im Naturkatastrophenbereich<br />

weiterhin moderate Preissenkungen zu<br />

beobachten.<br />

Der italienische Erst- und Rückversicherungsmarkt<br />

bewegte sich weiterhin in einem stabilen Umfeld. Kleinere<br />

lokale Hagelereignisse hatten keinen Einfluss auf<br />

die Gesamtlage. Wie bereits in den Vorjahren setzten<br />

sich auch 2005 die Konzentrationen durch Zusammenschlüsse<br />

und Übernahmen von Gesellschaften weiter<br />

fort.<br />

Auf dem nordeuropäischen Markt war 2005 eine leichte<br />

Erholung festzustellen. Neue Gesellschaften konnten<br />

sich etablieren und einige Marktteilnehmer modifizierten<br />

ihre Ausrichtung, um die Marktposition zu stärken<br />

und die Ertragslage zu verbessern.

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