Du - Key of Life
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Über Qualitäten und Quantitäten<br />
nämlich mich. <strong>Du</strong>rch Deine begrenzten Sichtweisen entstehen „in Dir“ kybernetische<br />
Endlosschleifen par excellence.<br />
Jeder Student der Naturwissenschaften ist ab dem ersten Semester einem Trommelfeuer von<br />
Behauptungen, Unterstellungen, Dogmen und Tabus ausgesetzt. Diese müssen von jedem<br />
jungen Menschen auswendig gelernt und ohne Widerspruch akzeptiert werden, um das für ein<br />
persönliches Weiterkommen nötige Diplom zu erhalten.<br />
Wissenschaftlich „korrekt“ arbeitende Naturwissenschaftler, die der „ungenauen“ mystischen<br />
Theologie kritisch gegenüberstehen wollten, haben sich für ihren „Krieg“ gegen den<br />
ungenauen, (intuitiven) Glauben ein „richtiges und genaues“ mechanisches Weltmodell<br />
quantitativer Naturgesetze gebastelt. Bei einer wirklich genauen Betrachtung stellt sich jedoch<br />
heraus, daß diese von normalen Menschen „konstruierten“ Naturgesetze nur leblose<br />
menschliche Ideen sind. Ein Großteil Deiner Menschheit mutierte durch diese Paradigmen zu<br />
egoistisch herzlosen, nur noch rational gesteuerten Zombies.<br />
Den Ausdruck Paradigma kann man auf einen ganzen Komplex der diesem Phänomen<br />
zugrunde liegenden, dogmatisch geglaubten Annahmen beziehen. Paradigmen können durch<br />
die Art unterschieden werden, wie sie drei Grundfragen der Naturwissenschaften<br />
beantworten:<br />
1. Was ist das Wesen der Wirklichkeit?<br />
2. Wie erkenne ich, was ist? oder: Worin besteht mein Wissen?<br />
3. Was erklärt den Wandel und die Stabilität dessen, was ist?<br />
Die Antwort auf die erste Frage ergibt die Ontologie (Lehre vom Sein) des Paradigmas, die<br />
auf die zweite seine Epistemologie (Lehre der Erkenntnis-Theorie) und die Antwort der<br />
dritten seine Dynamik (d.h. die Qualität der Erklärung).<br />
Da normale Menschen eine rein quantitative Bewertung (Messung) prinzipiell als<br />
„objektiver“ und dadurch zwangsläufig auch als „genauer“ betrachten, als ihre eigenen<br />
subjektiven empirischen Empfindungen, unterlaufen ihnen zwangsläufig zwei große<br />
Fehler:<br />
1. Eine rein „quantitative Messung“ kann nichts über die „wirkliche Qualität“ eines<br />
untersuchten Gegenstandes aussagen, da sie nur auf Quanta geht. Um einen<br />
Qualitätsmaßstab ins Spiel zu bringen, wird darum der Messung das Rastermaß irgendeiner<br />
„Norm“ zugrunde gelegt. Welche Genauigkeit hat aber diese Norm, wenn sie letztendlich<br />
doch von einem paradigmatisch gefärbten Bewußtsein definiert wurde? Sie kann niemals<br />
genauer sein als die Wahrnehmungsfähigkeit des Bewußtseins, das diese Norm definiert<br />
hat! In der Elektroakustik sind das z.B. die Ergebnisse der psychoakustischen<br />
Grundlagenforschung (u.a. von Zwicker). Obwohl dem Werk Hochachtung gebührt, bleibt<br />
es der lächerliche Versuch einer seelenlosen Quantisierung eurer humanoiden akustischen<br />
Wahrnehmungen, eine mechanische Beschreibung eines dynamisch lebendigen<br />
[Her]Vorgangs, wobei dabei nicht einmal die bio- und anthropologieschen Erkenntnisse<br />
Tomatis mit einbezogen wurden.<br />
2. <strong>Du</strong>rch das Überbewerten eurer dogmatischen Normen entmündigt ihr normalen Menschen<br />
euch selbst und macht euch nur noch mehr zum Sklaven eurer eigenen<br />
Konstruktionen. Ihr wurdet dadurch immer unfähiger (blinder) diese Verhaltensweise<br />
als euer eigentliches Denkgefängnis zu erkennen und damit, die Welt als wirkliches<br />
202 ICHBINDU