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Du - Key of Life

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Über den wirklichen Ursprung von Schuld:<br />

Über den wirklichen Ursprung von Schuld:<br />

Ein Sexualverbrecher ist für seinen „krankhaften Trieb“ genauso wenig dafür verantwortlich,<br />

wie ein Krebskranker für sein „Krebsleiden“. Denn beide haben sich ihre „Fehlfunktionen“<br />

nicht herausgesucht, obwohl bei beiden letztendlich die persönliche „unbewußte Psyche“ die<br />

eigentliche „Ursache“ ihrer Krankheit ist. Beide haben auch nur sehr beschränkten Einfluß auf<br />

ihr Leiden. Würdest <strong>Du</strong> einen Krebspatienten dafür bestrafen, weil er seine Krebsgeschwüre<br />

nicht selbst unter Kontrolle zu bringen vermag? Warum verachtest <strong>Du</strong> dann einen<br />

Sexualverbrecher? Gut, <strong>Du</strong> findest, daß unter dem Krebskranken keine anderen Menschen zu<br />

Schaden kommen. Wie wäre es aber, wenn ein Busfahrer während der Fahrt einen<br />

Schlaganfall bekommt und dadurch viele Menschen den Tod erfahren? Würdest <strong>Du</strong> diesen<br />

kranken Menschen, der für seinen Schlaganfall nichts kann, dann auch verachten und<br />

„schuldig“ sprechen?<br />

Aus dieser Sicht bekommst <strong>Du</strong> ein völlig neue „Einstellung“ zu dem so sehr mißverstandenen<br />

und mißbrauchten Wort „Mitleid“. Mit-leiden heißt sich zu identifizieren, heißt das Leid des<br />

anderen zu verstehen und auf sich zu nehmen. Die Welt ist in Dir, hast <strong>Du</strong> das vergessen? In<br />

Deiner eingebildeten „äußeren“ Welt hat man kein Verständnis für die Sünde, weil „<strong>Du</strong><br />

selbst“ in dieser Welt an keine wirkliche Liebe zu glauben vermagst. Ich weiß schon, an Dir<br />

liegt das ja nicht, nur die Anderen sind die Schuldigen. <strong>Du</strong> wirst von ihnen ja geradezu<br />

gezwungen, selbst auch egoistisch zu handeln. <strong>Du</strong> sperrst Dich selbst in dieses Paradox<br />

Deiner eigenen Logik. Haß und Rachegelüste haben darin die Oberhand. Sünde scheint etwas<br />

Unsauberes, Unhygienisches zu sein. Es sind Deine eigenen Gedanken, die alles verurteilen<br />

und damit den Mitmenschen zu dem machen, was <strong>Du</strong> in ihm siehst. Denke bitte an das schon<br />

<strong>of</strong>t zitierte Mauswein-Beispiel (s.S. 204), um diesen [Her]Vorgang zu verstehen.<br />

Sind die fehlerhaften Antworten, die Dir in einem Führerschein-Prüfungsbogen zwischen die<br />

richtige[n] Antwort[en] geschmuggelt wurden, denn etwas böses? Nein, sie haben ihre genaue<br />

Bestimmung. So zeigt mir auch Dein Verhalten auf solch „sündhafte Erscheinungen“, ob <strong>Du</strong><br />

nur ein „christlicher Heuchler“ oder ein wirklicher „Christ“ bist - ein selbstsüchtiger Atheist<br />

oder ein „wirklicher Mensch“. Deine Welt mag keine Sünder, auch wenn sie bereuen. Nur<br />

Heuchler haben Dich bisher beeindruckt, die die Sünde „be-kämpfen“ und sie zu „be-siegen“<br />

versuchen. Diese bösen Menschen sind in der Lage mit ihrem „Gerechtigkeitsparolen“ die<br />

Masse in Begeisterungsstürme zu versetzen. Nur Heuchler und Scheinheiligen werden<br />

geachtet, die selber nichts von der Sünde wissen, weil sie ja so brav nach allen Regeln ihrer<br />

„selbst verfaßten“ Gesetzen leben. Erkenne, daß „Sünde“ das Erziehungsgeheimnis der<br />

„jenseitigen Welt“ darstellt. Auch <strong>Du</strong> möchtest die Gerechtigkeit immer s<strong>of</strong>ort am Werke<br />

sehen, am besten selbst bestimmen. Ein ehrlicher Fanatiker schreit nach Lynchjustiz, ein<br />

unbewußter Heuchler dagegen macht sich die Hände nicht selbst schmutzig. Er läßt „seinen“<br />

Staat „sein Recht“ vollziehen. Die Gerechtigkeit muß auf jeden Fall „hier und jetzt“ - auf<br />

Erden - vollzogen werden. Ansonsten wird der Gerechtigkeit ja nicht Genüge getan. Nach<br />

dem Tod ist eh alles aus - glaubst <strong>Du</strong>. Damit verabsolutierst <strong>Du</strong> wieder das Raum/Zeitliche<br />

Deiner Welt. Wirkliches Recht spreche nur ich und zwar in der jenseitigen Welt. Richte nicht,<br />

damit <strong>Du</strong> nicht selbst von mir gerichtet wirst. Nur wenn <strong>Du</strong> alle Zusammenhänge Deines<br />

Daseins kennst, kannst <strong>Du</strong> auch über dessen Erscheinungen urteilen. <strong>Du</strong> urteilst aber nur nach<br />

„Deinen selbstgemachten Wahrheiten“ und damit sprichst <strong>Du</strong> Dein eigenes Urteil „über Dich<br />

selbst“ aus. <strong>Du</strong> hast nicht das geringste Recht, irgendjemanden eine Schuld anzukreiden.<br />

Kehre besser vor Deiner eigenen Tür den Schmutz weg. Wer ohne Schuld ist, werfe den<br />

ersten Stein.<br />

272 ICHBINDU

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