Geschäftsbericht 2002 - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
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gemeinsam mit anderen Instituten getroffen wird (sogenanntes<br />
Konsortialgeschäft). Kreditentscheidungen<br />
umfassen neben Neukrediten insbesondere auch Überziehungen,<br />
Krediterhöhungen, Prolongationen und<br />
Änderungen risikorelevanter Sachverhalte, die der ursprünglichen<br />
Kreditentscheidung zugrunde lagen (z.B.<br />
Sicherheiten, Verwendungszweck) oder auch die Festlegung<br />
von kreditnehmerbezogenen Limiten (wie z.B.<br />
Emittentenlimiten) sowie Beteiligungen. Abhängig von<br />
Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Kreditengagements<br />
sind in der RZB-Kreditinstitutsgruppe für<br />
die Kreditentscheidungen und turnusmäßige Beurteilungen<br />
der Adressenausfallrisiken stets zwei zustimmende<br />
Voten der Bereiche „Markt“ und „Marktfolge“<br />
einzuholen, wodurch zumindest ein Vier-Augen-<br />
Prinzip gewährleistet ist. Für den Fall voneinander abweichender<br />
Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern<br />
sieht die Kompetenzordnung ein Eskalationsverfahren<br />
in die nächsthöhere Kompetenzstufe vor.<br />
Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst<br />
nunmehr alle Formen von Überwachungsmaßnahmen,<br />
die unmittelbar oder mittelbar in die zu überwachenden<br />
Arbeitsabläufe integriert sind. Vor dem Hintergrund<br />
der sich bereits abzeichnenden neuen Eigenkapitalvorschriften<br />
für Kreditinstitute sind somit die<br />
durchgehende Steuerung, Überwachung und Kontrolle<br />
der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
gewährleistet.<br />
Für die Problemkreditbearbeitung gibt es eine eigene<br />
Work-Out-Einheit, die sich insbesondere mit mittleren<br />
bis großen Fällen beschäftigt. Es werden aber auch<br />
Problemkreditfälle durch die hausinterne Rechtsabteilung<br />
bzw. unter Zuziehung von externen Spezialisten<br />
(in Zusammenarbeit mit der Work-Out-Einheit) bearbeitet.<br />
Die Work-Out-Einheit wirkt maßgeblich an der<br />
148 www.rzb.at<br />
Darstellung und Analyse der Risikovorsorgen (Abschreibungen,<br />
Wertberichtigungen bzw. Rückstellungen)<br />
mit und erzielt durch aktive Involvierung eine<br />
Reduktion der Verluste aus Problemkrediten. Alle<br />
Sanierungs- und Abwicklungsfälle werden in der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> im Hinblick auf ihre jeweiligen<br />
Ursachen analysiert, die Erkenntnisse bewirken erforderlichenfalls<br />
Anpassungen im Kreditprozess.<br />
Die Portfolioanalyse basiert auf der Value-at-Risk Berechnung<br />
und soll hinkünftig verstärkt in die Kreditrisikostrategie<br />
einfließen. Dazu ist in den kommenden<br />
Jahren ein flächendeckender Einsatz entsprechender<br />
Instrumente in der gesamten RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
geplant, da speziell die Geschäftsleitung unter Berücksichtigung<br />
der Risikotragfähigkeit des Kreditinstituts<br />
und auf Grundlage einer Analyse der geschäftspolitischen<br />
Ausgangssituation sowie der Einschätzung der<br />
mit dem Kreditgeschäft verbundenen Risiken die<br />
Kreditrisikostrategie festlegt und jährlich anpasst.<br />
Das Portfoliomanagement muss darauf achten, dass<br />
alle wesentlichen Risiken – im Speziellen auf Gruppenebene<br />
– frühzeitig erkannt, vollständig erfasst und in<br />
angemessener Weise quantifiziert und dargestellt werden.<br />
Eine laufende Überwachung der Risiken auf<br />
Portfolioebene wird zurzeit angestrebt und soll<br />
gewährleisten, dass die Risikostreuung ausgewogen<br />
und mit der Kreditrisikostrategie vereinbar ist und die<br />
risikorelevanten Informationen zeitnah an die Entscheidungsträger<br />
weitergeleitet werden, sodass geeignete<br />
Gegensteuerungsmaßnahmen frühzeitig eingeleitet<br />
werden können. Die Erhebung der relevanten<br />
Informationen erfolgt großteils automatisiert und ist als<br />
routinemäßiger und standardisierter Prozess angelegt,<br />
wobei das System kurzfristig an sich ändernde<br />
Bedingungen angepasst wird.