Geschäftsbericht 2002 - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
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Operationale Risiken. Unter dem operationalen<br />
Risiko wird in der RZB analog zu Basel II das Risiko<br />
von unerwarteten Verlusten, die infolge der Unangemessenheit<br />
oder des Versagens von internen Verfahren,<br />
Menschen und Systemen oder von externen<br />
Ereignissen eintreten, verstanden. In Analogie zu den<br />
anderen Risikoarten gilt auch für das operationale<br />
Risiko das Prinzip der Funktionstrennung in Risikomanagement<br />
und -controlling. Basierend auf der im<br />
Einsatz befindlichen Grobschätzung des „operational<br />
Value-at-Risk“ und den Anforderungen betreffend der<br />
Neuregelung der Eigenkapitalvereinbarung arbeitet<br />
die RZB an einer Weiterentwicklung der Quantifizierungsmethoden<br />
basierend auf den eigenen historischen<br />
Daten je definierter Kategorie, um genauere<br />
Schätzungen über Häufigkeits- und Verlusthöhenverteilungen<br />
generieren zu können.<br />
Unabhängig vom gewählten Risikomessansatz nach<br />
Basel II wird der weitere Ausbau und Einsatz der<br />
Datenbank zur Sammlung der internen Verlusterfahrung<br />
fortgeführt. Die Erhebung der Verlustdaten<br />
sowie die damit verbundene Evaluierung der Verbesserungsmaßnahmen<br />
erfolgt in enger Zusammenarbeit mit<br />
den betroffenen Bereichen und führt zu einem erhöhten<br />
Risikobewusstsein. Weiters steht im nächsten Jahr insbesondere<br />
die Weiterentwicklung der qualitativen<br />
Bewertung im Vordergrund. Der geplante Einsatz eines<br />
fragebogengestützten „Control Self Assessment (CSA)“<br />
wird parallel von einem Qualitätsmanagementprojekt<br />
begleitet, das insbesondere die notwendigen organisatorischen<br />
Rahmenbedingungen in den einzelnen<br />
Tochterbanken etabliert und die proaktive Früherkennung<br />
der Schwachstellen fördert.<br />
Basel II. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer<br />
<strong>Österreich</strong> und den anderen österreichischen<br />
www.rzb.at<br />
Banken engagiert sich die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
intensiv im Konsultationsprozess für die neue Basler<br />
Eigenkapitalvereinbarung, kurz genannt auch Basel II.<br />
Weiters nahmen im Jahr <strong>2002</strong> die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>,<br />
die Tatra banka, Bratislava, die <strong>Raiffeisen</strong> Bank<br />
Polska, Warschau, und die <strong>Raiffeisen</strong> Bank, Budapest,<br />
an der „Quantitative Impact Studie 3.0 (QIS)“, einer<br />
Studie zum Testen der neuen Ansätze zur Messung der<br />
Kreditrisiken und operationalen Risiken, mit Erfolg teil.<br />
Vom Anwendungsbereich her wurden grundsätzlich<br />
alle Kreditgeschäfte im Rahmen der QIS 3.0 erfasst,<br />
das sind Bilanzaktiva und außerbilanzielle Geschäfte<br />
mit Adressenausfallsrisiken, einschließlich mit Länderrisiken<br />
behaftete Geschäfte. Das Adressenausfallsrisiko<br />
umfasst implizit im Banken-, Länder- und Firmenkundenbereich<br />
bzw. explizit im Privatkundenbereich<br />
zudem die Berücksichtigung des Risikos der Wertminderung<br />
von Sicherheiten (Besicherungsrisiko). Die<br />
RZB-Kreditinstitutsgruppe erwartet, dass dies in ähnlicher<br />
Form auch in der endgültigen Version der Basler<br />
Eigenkapitalübereinkunft enthalten sein wird.<br />
Die RZB-Kreditinstitutsgruppe beabsichtigt, im Kreditrisiko<br />
alle Vorbereitungen für den Einsatz des auf internen<br />
Ratings basierenden Ansatzes (Foundation Internal<br />
Rating Based Approach) zu treffen und diesen mit<br />
Inkrafttreten von Basel II zum Einsatz zu bringen. Die<br />
für die Anwendung dieses Ansatzes zu erfüllenden<br />
Kriterien erfordern sowohl organisatorische als auch<br />
systemtechnische Anpassungen, an denen gearbeitet<br />
wird, um die erforderlichen Voraussetzungen so rasch<br />
wie möglich erfüllen zu können. Die schrittweise<br />
Einführung des zehnstufigen <strong>Raiffeisen</strong> Rating Modells<br />
sowie der Einsatz der neuen Richtlinie zur Sicherheitenbewertung<br />
sind bereits erste wichtige Schritte zur<br />
Erfüllung dieser Kriterien.<br />
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