16.01.2013 Aufrufe

Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

26 H O H E N Z O L L E B I S C H E HEIMAT Jahrgang 1967<br />

10) U n t e r d i g i s h e i m, neue Kaplanei zum hl. Wendelin,<br />

dem Kirchenpatron (1752). Der Kaplan steht unter dem<br />

Pfarrer von Hartheim, laut Errichtungsurkunde. Präsentation<br />

steht abwechselnd beim Bischof und beim Herrn zu Werenwag.<br />

Klöster innerhalb des Landkapitels Ebingen:<br />

Das hochberühmte uralte Kollegium der Regularkanoniker<br />

des hl. Augustinus in Beyren oder B e u r o n. Die Kirche<br />

ist U. Lb. Frau und dem hl. Bischof Martinus heilig und hat<br />

Rosenkranzbruderschaft und Marianischen Bund der Unbefleckten<br />

Empfängnis. Auch der Märtyrerleib eines hl. Bonifatius<br />

ist da. Dem Kloster bzw. der Pfarrkirche sind inkorporiert:<br />

Irrendorf: ehemals Pfarrei vierter Klasse mit<br />

Peterskirche, Leibertinge n, einst 3. Klasse mit Kirche<br />

der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Bärental, einst 4.<br />

Klasse mit Kapelle des hl. Johannes des Täufers. Hierher<br />

gehört auch der Weiler E n s i s h e i m, gen. „das Schlößle".<br />

Ortsherr ist der Abt bzw. das Kloster. Das österreichische<br />

Eisenwerk „Hammerschmitten" in Ensisheim gehört zu dieser<br />

Filiale Bärental und hat eine Kapelle des hl. Johannes<br />

Nepomuk, die aber nicht konsekriert ist.<br />

Ein anderes Kloster, Schwestern des hl. Franz von Assisi<br />

nach der dritten Regel unter der Pflege von Conventualpatres,<br />

findet man in Margrethausen. Der Beichtvater<br />

ist vom Landkapitel unabhängig. Die neuerbaute Kirche<br />

steht unter dem Schutz der hl. Drei Könige. Von einigen an-<br />

deren Klöstern ist nur eine traurige Erinnerung übrig, wie<br />

auch von den Pfarreien, die zur Glaubensneuerung übergingen,<br />

sowie der Ausstattung, die dem Landkapitel um das<br />

Jahr 1250 durch den Grafen von Schülzburg zugeflossen war,<br />

und durch die Neuerer weggekommen ist.<br />

So gehörten früher zu uns die 14 Pfarreien: Ebingen, Laufen,<br />

Frommern, Weilen unter der Lachen, Meßstetten, Tieringen,<br />

Oberdigisheim, Endingen, Truchtelfingen, Tailfingen,<br />

Austmettingen, Waldstetten und Dürrwangen. Dazu kam<br />

noch Winterlingen.<br />

Acht weitere Pfarreien sind erloschen und werden von den<br />

Nachbarrpfarren versorgt: Hausen Margarethae, Unterdigisheim,<br />

Allensbach auf dem Heuberg (bei Böttingen), Königsheim,<br />

Eystetten (Ehestetten), Irrendorf, Bärental, Leibertingen.<br />

Die Statuten sind unterzeichnet von Dekan Johann Jak.<br />

Moser zu Egesheim, Kammerer Christian Karg zu Hausen im<br />

Donautal, den 4 Deputaten: Paul Wilhelm zu Dautmergen,<br />

Johann Joach. Beck zu Stetten a. k. M., Sebastian Hepp zu<br />

Harthausen auf der Scheer, Josef Anton Feurstein in Böttingen,<br />

und dem Sekretär Christopherus Zembrodt, Pfarrer<br />

zu Storzingen. J. Ad. Kraus.<br />

Zusatz: Neuerdings sind die Patronatsrechte im Erzbistum<br />

Freiburg aufgehoben worden. Die bisherigen Patronatspfarreien<br />

werden künftighin nicht mehr vom Patronatsherrn,<br />

sondern frei durch den Erzbischof von Freiburg verliehen.<br />

Hörschwager Heiligeneinkommen 1544<br />

Im Band „Burladingen von Berthold Hagens Lagerbuch 1 )<br />

des Jahres 1544 sind auch die Einkünfte der Marienkapelle<br />

von Hörschwag S. 306 ff. aufgeführt. Sie bilden eine Ergänzung<br />

und teilweise Richtigstellung der Angaben Elmar Blessings<br />

aus dem Heiligenrodel vom Jahre 1486 in der „Zeitschrift<br />

für Hohenzollerische Geschichte" I. 1965, 291 ff. Wir<br />

geben den Text etwas modernisiert:<br />

I.<br />

1) JergSchnait (dann ca. 1580 Klaus Krauß) gibt jährlich<br />

1 Gulden aus 1 Mm 2 ) Cappelwies an Veit Staimen gelegen.<br />

Ferner aus Vs Mm im Riedt an der Löchert, ans Hans<br />

Stockmaier und Galle Dietmaier gelegen, am Reinlin.<br />

2) Ablösig auf Martini gibt Wernher Haintz aus Haus<br />

und Hof an der Alandgasse 3 ) (sp. Klaus Krauß), hinten an<br />

Conlin Stockmaier stoßend, zwischen Galle Diethmaier und<br />

seiner (Stockmaiers) Gasse, 6 Schilling; ablösig mit 4 fi.<br />

3) Michel Lorchen Witwe (sp. Jakob Kimmich) gibt<br />

jährlich 1 Gulden, aus folgenden, ihm für stets geliehenen<br />

Gütern: Ein Jauchert Bonenacker 4 ) zw. ihm selbst und Hans<br />

Stockmaier gelegen, zwischen der Almandgasse 3 ) und Bläsi<br />

Holzhauer. 2 J bei der Kapelle, vorn auf die Landstraße, hinten<br />

an den ehehaften 5 ) Trieb stoßend. Furchgenoß ist Hans<br />

Stockmaier. 1 J im Wolfental 6 ), stoßt oben auf die Straße,<br />

unten an die Weithalde, zwischen Galle Dietmaier und dem<br />

Gemeinmerk 7 ). Wiesen: Vs Mm beim Bronnen an Galli Dietmaier<br />

gelegen, unten an sich selbst stoßend, zwischen Veit<br />

Stockmaier und ihm selbst. Daraus gehen jährlich 4 ß (Schilling)<br />

Vorzins an die Gauselfinger Heiligen"). Ferner Va Mm im<br />

Leuhele 9 ), unten an die Laudiert, oben an Hans Rindecker<br />

stoßend, zw. dem Randecker und Cunlin Stockmaier. Ein<br />

Garten mit Scheuer drauf, stoßt oben an die Almandgasse 3 ),<br />

unten an Jakob Müller. Daraus gehen jährlich 4 ß an Unsere<br />

Liebe Frau 10 ) zu Stetten u. H.<br />

4) Hans Stockmaier gibt aus Scheuer und Hof an<br />

der Almendgasse 3 ) und hinten an Cunlin Stockmaier stoßend,<br />

zw. der Herrschaftswiese und Cunlin Stockmaiers Gäßle gelegen,<br />

6 ß.<br />

5) Hans Betz zu Trochtelfingen gibt aus 3 Vtl. Wiesen<br />

am Oetenstaig 11 ) und Galli Stainharts Wies, stoßt auf Herrn<br />

Anton Becken, des Pfarrers 12 ), Wiese, jährlich 2 ß.<br />

(S. 311) 6) Wernher Haintz gibt jährlich Vä Gulden<br />

aus: 2 J im Herdle 13 ), an Kleinhans Husers Witwe, am Hausener<br />

14 ) Bann. 3 J. in Langen Kreutern 15 ) am Hörschwager<br />

Wald, stoßt hinten an den Ringinger Weg, zwischen Galle<br />

Dietmaier und dem Heiligenacker. 2 J in Langen Kreutern 15 )<br />

amam Ringinger Weg, unten auf den Wolfberg und Hans<br />

Stockmaier stoßend, ist einerseits Anwander 16 ). 1 J in der<br />

Gfeylen 17 ) hinten auf Melchior Huser stoßend, vorn an Kleinhans<br />

Husers Witwe, liegt beiderseits an Galle Dietmaier. 4 J<br />

in Mittelberg, trett gegen die Linde, anderseits auf Bläsy<br />

Holzhauer, zwischen dem Wald und Hans Stockmaier gelegen.<br />

Dies alles laut Briefs vom Samstag Reminiscere 1533: Wernher<br />

Haintz zu Hörschwag (8. März 1533).<br />

7) Theiß Locher von Guckenloch (Mühle!) gibt jährlich<br />

1 Gulden aus 1 J. auf dem Bühel am Hausener 14 ) Feld. 1 J.<br />

von J. A. K r a u s<br />

auf Schwenkers Bergle an Martin Lorch 16 ), beiderseits an<br />

Klaus Laucher 19 ) gelegen. 1 Mm im Lehenlin 9 ) an Jakob Lorch.<br />

Vs Mm im Wolfental 6 ) an der Landstraß und gemeinen Trieb,<br />

zwischen Martin Lorch und der Almand. Alles laut Briefs<br />

vom Samstag nach Allerheiligen 1526 (3. November).<br />

(Später: Uf Sant Jergentag 1551 hat Theis Miller, der Zinser,<br />

diesen Gulden mit 20 Gulden samt Va Gulden Zins abgelöst.<br />

Uf Pfingsten 1564 hat Stephan Ruoff diesen Gulden zu<br />

verzinsen auf sich genommen.)<br />

Ablösige Hellerzinsen: 8) MichelLorche n 18 ) Witwe (sp.<br />

Jakob Khömich oder Kimmich) zinst jährlich auf Martini 10 ß<br />

aus 1 J in usseren Kreutern 15 ), stoßt auf Burladinger Weg,<br />

anderseits an Galle Dietmaier, zwischen dem Dietmaier und<br />

Hans Husers Witwe. Ferner aus 1 J in Langen Kreutern 15 ),<br />

stoßt auf den Ringinger Weg, anderseits zur Hilde zw. Hainz<br />

Wernher und Hand Randecker. Aus 2 J auf Hauser 14 ) Egerten,<br />

stoßt unten auf den Wald, innen auf das Trieb, zwischen<br />

dem Trieb und den Hecken. Aus 2 J. auf Aichhalden,<br />

stoßt unten auf Jörg Schnaiten, vorn auf den Uchtat 20 ), zwischen<br />

dem Uchtat und dem Gemeinmerk 7 ) gelegen. Diese 10<br />

ß sind ablösig mit 10 Pfd. Heller, oder die 5 ß mit 5 Pfund.<br />

9) Conlin Stockmaier zinst auf Martinsberg 12 ß<br />

aus '/ä Mm Wiesen im Lehelin 9 ), stoßen oben an Michel Lorchen<br />

Witwe, unten an Theiß Lorchen, liegen zw. der Louchart<br />

und der Prädikaturwies 21 ) von Trochtelfingen. (Abgelöst 1548<br />

mit 8 Gulden.)<br />

10) Jakob Müller (sp. Hans Rain) zinst auf Martini<br />

6 ß aus Vi Mm unterm Löhelin"), stoßt oben an Theis Müller<br />

von Guckenloch(-Miihle), unten an Bläsi Holzhauer, zwischen<br />

der Laudiert und der Prädikaturwies 21 ) von Trochtelfingen.<br />

Ist ablöslich mit 4 Gulden. (S. 314.)<br />

11) Wolf Gering (später Urban Gering) von Trochtel-<br />

Neckarhalde an St. Jakobs Pfrundhaus. Ablöslich mit 2<br />

Pfund Heller.<br />

12) Gebhard Träyer (sp. Martin Hegelin) und Michel<br />

Kraus zu Trochtelfingen Zinsen auf Martini 5 ß aus 1 Mm<br />

Wiesen am Tannenhart, einerseits an Hans Benger 22 ) Ist ablöslich<br />

mit 5 Pfund Heller.<br />

(Später: 13) CunradBorhauch zinst jährlich auf Pfingsten<br />

9 Kreuzer aus seinem neu gebauten Häuslein zu Hörschwag,<br />

vor dem Dorf gelegen, laut seines Briefs: Burladingen<br />

uf Mittwoch nach Jeory (25. April) 1554. Solls in 4 Jahren<br />

wieder ledigen und lösen.<br />

14) Stephan Ruoff zu Hausen i. Killertal zinst jährlich<br />

dem Hailigen zu Hörschwag auf Martini 1 fl aus lVä J<br />

Acker im Volkertstal 23 ), stoßt oben und unten an die Almand,<br />

unten auf den Pfarracker, zwischen Kunrad Falck und Galle<br />

Stump, und aus 1 Vtl. Wiesen auf dem Gemauerten Weg 23 ),<br />

stoßt oben Michel Koch von Burladingen, unten auf Jerg<br />

Gerlins Wies, zwischen der Almand und Michel Raubers Wiesen,<br />

laut Briefs Stephan Ruoffs, Vogt zu Hausen, vom Donnerstag<br />

nach Martini (18. Novb.) 1563.<br />

Summa Heiligeneinkommen 3 Pfund 15 ß und ablösige<br />

Hellerzinsen (Hechinger Währung) 4 Pfund 1 ß 9 hl. Im Jahre<br />

1592 soll es 5 Pfund 2 ß und 11 hl ewigen Zins und ablösig<br />

1 Pfund 14 ß und 1 hl betragen haben 24 ). Damit stimmt jedoch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!