16.01.2013 Aufrufe

Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jahrgang 1967 HOHENZOLLE Ii ISCHE HEIMAT 57<br />

Das Leben eines geschätzten, aufrechten und braven Mannes<br />

hat sich erfüllt. Kreisarchivar Kurt Ro ckenbach,<br />

weit über die Grenzen des von ihm seit vielen Jahren heimatpflegerisch<br />

betreuten Landkreises Balingen hinaus bekannt,<br />

ist am 3. Juli 1967 für immer heimgegangen.<br />

Seit über 20 Jahren lebte er in dem kleinen und liebenswerten<br />

mittelalterlichen Städtchen Rosenfeld, in der Nähe<br />

des kleinen Heubergs. Kurt Rockenbach hätte keinen passenderen<br />

Ort für sich und seine Arbeit finden können. Hierher<br />

gehörte er so richtig, alles paßte zu ihm und er paßte so gut<br />

zu diesem Ort, wenn er mit Stock und Fotoapparat, Karte<br />

und Zeichenblock sowie seinem Dackel „Wulli" an der Leine<br />

auf der Hauptstraße mitten durch den Ort dahinschritt, um<br />

einen seiner vielen Beobachtungspunkte zu erreichen. So oft<br />

einem Kurt Rockenbach in seiner hageren Gestalt begegnete,<br />

konnte man sicher sein, daß er mit einem bestimmten Ziel<br />

vor Augen unterwegs war. Sei es, daß er seine Wetterstation<br />

kontrollierte, bei einem Umbau oder einer Renovierung<br />

seinen denkmalpflegerischen Rat erteilte (auch wenn er so<br />

manches mal nicht dazu aufgefordert worden war), bei Ausschachtungen<br />

die nötige Spurensicherung der Vorzeit durchführte<br />

oder einem sonstigen geologisch, botanisch oder kulturgeschichtlich<br />

wichtigen Punkte zusteuerte. Immer aber,<br />

wenn Kurt Rockenbach im „Gelände" war, wie er dies selbst<br />

zutreffend bezeichnete, galt es zu erhalten, zu erforschen<br />

oder für die Zukunft zu sichern. Dann griff Kurt Rockenbach<br />

auch gelegentlich zum Zeichenstift und umriß mit wenigen,<br />

dafür aber treffsicheren Strichen jenes für ihn Wichtige.<br />

Damit nicht genug. Seiner Hand entstammen eine Reihe<br />

bedeutender Rekonstruktionszeichnungen und ausgesprochen<br />

lieblicher Skizzen. Kurt Rockenbach war auch schriftstellerisch<br />

tätig. So arbeitete er entscheidend an der 1960/1961<br />

r.eu erschienenen Baiinger Kreisbeschreibung mit und veröffentlichte<br />

verschiedenes historisch wertvolle Material in<br />

den „<strong>Heimat</strong>kundlichen Blättern". Besonders bemüht war er<br />

um die Erhaltung, den Ausbau und die Vervollständigung der<br />

Stadt- und Gemeindearchive des Kreises wie überhaupt um<br />

alles <strong>Heimat</strong>kundliche. Ein privates <strong>Heimat</strong>museum in Rosenfeld<br />

ist seiner Initiative zu verdanken.<br />

Kurt Rockenbach war ein äußerst naturverbundener<br />

Mensch. Galt seine Liebe der Botanik, seinen gefiederten<br />

Freunden und all den kleinen hilflosen Lebewesen, so war<br />

seine Freude die Geologie und eng damit verbundene Archäologie<br />

im heimatlichen Kreis. Schöne und anerkannte Erfolge<br />

55.) 1432 Febr. 19: Ulrich Truchsess zu Pflummern ist neben<br />

Hans von Hornstein zu Schatzberg, Hans von Grafeneck,<br />

Gerwig von Sulmentingen, Wolf von Stain-Klingenstain,<br />

Eberhard von Landau Bürge für Jörg Kaib von Hohenstein<br />

(bei Oberstetten) und seine Frau Anna von Wöllwart und<br />

Schwester Magdalena betr. Wälder zu Sunderbuch. Kaibs<br />

Mutter war Elz Truchsessin von Höfingen gewesen (U 1042).<br />

56.) 1433 Aug. 13: Truchsess Heinrich von Ringingen beurkundet<br />

mit Jörg Kaib von Hohenstein, Vogt auf dem Bussen,<br />

einen Vergleich Zwiefaltens mit dem Ritter Wolf von Stain<br />

von Reichenstain betr. Kapelle zu Reichenstein (Büschel 183).<br />

57.) 1433 Juli 4: Edelknecht Ulrich Truchsess von Ringingen<br />

ist Zeuge bei Lehenentfremdung eines Gutes zu Bach (U 243).<br />

58.) 1438 Febr. 3: Heinrich Truchsess von Ringingen bürgt<br />

u. a. für Jörg Kaib von Hohenstein, Vogt auf Bussen, der<br />

das Burgstall Hohenstain mit Oberstetten an Albrecht Späth,<br />

seinen Vetter, verkauft (U 885). 1439 erscheint ein Heinrich<br />

Späth mit dem Beinamen Zahnreff (U 856).<br />

59.) 1441 März 6: Hans Sachs von Esslingen verkauft seine<br />

Güter zu Neuhausen ans Kl. Zwiefalten um 140 rh. Gulden<br />

und 10 Pfund Leibgeding für die Schwestern Anna und Ursula<br />

Teufel, Klosterfrauen zu Stetten bei Hechg. unter Bürgschaft<br />

seiner Brüder Ulrich Sachs, Bürger zu Esslingen und<br />

Jörg Sachs, Bürger zu Reutlingen (Dok. Buch 6, 48b).<br />

60) 1442 Nov. 26: Fritz Schwelher zu Straßberg verkauft<br />

ans Kl. Zwiefalten sein Haus, Hofraite und Gesäß zu Reutlingen<br />

in der neuen Stadt zwischen des Pfarrers und des<br />

Raten Häusern, am Zwiefalter Hof, wie er es von seinem<br />

Vater Hans Schwelher dem älteren ererbt, um 85 rh. Gulden.<br />

Er siegelt mit seinem Schwäher Heinrich Boß zu Grüningen<br />

(U 993).<br />

In memoriam Karl Rockenbach<br />

von Ferdinand Furtmeier, München<br />

Zollerisches aus Zwiefalter Urkunden<br />

haben ihm dies des öfteren bewiesen. In seiner bescheidenen<br />

Art machte er aber nie großes Aufhebens daraus.<br />

Seine ruhige und besonnene Art, seine vielseitige Begabung<br />

und seine ideellen Neigungen waren es, die Kurt Rockenbach<br />

zu einem liebenswerten Menschen machten. Große Geselligkeiten<br />

lagen ihm nicht. Im kleinen Freundeskreise fühlte er<br />

sich wohl. Dort kamen dann sein geschulter Geist, verbunden<br />

mit seinem feinen Humor, zum Tragen. Seine bescheidene<br />

Lebensführung ohne jeglichen Aufwand vervollständigt seine<br />

Persönlichkeit. Es ging Kurt Rockenbach immer nur um die<br />

Sache. Wenn er eine solche als wichtig erkannt hatte, setzte<br />

er sich rast- und selbstlos dafür ein. Viele Beispiele bestätigen<br />

dies. Noch in seinen letzten Lebensjahren, bereits von<br />

dem unheilbaren Leiden erfaßt, das ihn schließlich niederwarf<br />

und von dem er und seine engsten Freunde wußten, war<br />

er noch unaufhaltsam tätig. So überwachte er wochenlang die<br />

Straßenverbreiterungsarbeiten um Rosenfeld aus kulturgeschichtlicher<br />

Sicht, führte Notgrabungen im Bubenhofer-Tal<br />

durch und leistete Entscheidendes bei der endgültigen Festlegung<br />

des Verlaufes der alten Römerstraßen im Kreis Balingen.<br />

Sein letztes Werk aber dürfte die Renovierung des<br />

Marktbrunnens der Stadt Rosenfeld gewesen sein, die ihn<br />

— wie er sagte — noch zu Tode plagen würde. In dieser<br />

wohlgelungenen Wiederinstandsetzung des Rosenfelder Marktbrunnens<br />

hat sich Kurt Rockenbach selbst ein bleibendes<br />

Denkmal gesetzt.<br />

Kurt Rockenbach wurde am 28. Juni 1899 in Nürnberg<br />

geboren. Seine Studienjahre verbrachte er in Hamburg. An<br />

der dortigen Universität war er später wissenschaftlicher<br />

Assistent für Geologie und Biologie. 1947 kam er nach Rosenfeld,<br />

das ihm von seinem Vater und seiner Großmutter, die<br />

aus Trichtigen stammte, bekannt war. Anfang dieses Jahres<br />

mußte Kurt Rockenbach in das Kreiskrankenhaus Balingen<br />

eingeliefert werden. Noch bei meinem Besuch zu Pfingsten<br />

sah es für ihn recht hoffnungsvoll aus. Leider aber verstarb<br />

er schon wenige Wochen später. Am 3. Juli 1967 wurde Kurt<br />

Rockenbach von seinem langen und schweren Leiden erlöst.<br />

Unter größter Anteilnahme aller Bevölkerungsschichten ist<br />

er am 5. Juli 1967 auf dem Rosenfelder Friedhof zur letzten<br />

Ruhe gebettet worden.<br />

Der Kreis Balingen hat einen überzeugten und ehrlichen<br />

Sachwalter aller seiner heimatkundlichen Belange, die Stadt<br />

Rosenfeld eine ihrer markantesten Persönlichkeiten, wir<br />

aber einen guten Freund verloren, den wir immer vermissen<br />

werden.<br />

61.) 1442 Dez. 23: Hans Späth erhält die Hälfte von Aichelau<br />

als württembergisches Lehen. Sein Bruder ist Albrecht Späth<br />

(Dok.Buch III, 84).<br />

62.) 1449 April 12: Heinrich Boss verkauft dem Hans<br />

Schwelher genannt Mettelhans die Sandwiese an der Brücke<br />

zu Daugendorf um 130 Pfund (U 351).i<br />

63.) 1449 Mai 31: Wilhelm von Stain von Jungingen<br />

verkauft an Jörg Burggraf einen Hof zu Kirchen bei Mochental-Munderkingen,<br />

Lehen Wilhelms von Gundelfingen,<br />

um 88 fl (U 672). Ob unser Jungingen? Vgl. Mitt. Hohz. 63,<br />

16 Anmerk.)<br />

64) 1450 Nov. 2: Ritter Burkart von Hainburg (Homburg?)<br />

und seine Frau Anna vom Stain, bekennen, daß ihr Streit<br />

mit Wilhelm von Stain von Jungingen über den Nachlaß<br />

der Barbara von Stain geborener von Reischach, Annas<br />

Mutter, wegen des Hofes zu Kirchen beigelegt ist. Siegler:<br />

Aussteller und seine Frau, Ritter Sigmund von Stain und<br />

Eberhard von Stain zu Emerkingen (U 673).<br />

65.) 1554 März 14: Hans Krausenbarth, Burger zu Trochtelfingen,<br />

und seine Frau Anna Holzelfing verkaufen an Pfaff<br />

Konrad, den Dekan zu Stetten u. Holstein ihre Wiese zu<br />

Stetten u. H. um 11 Pfund Heller (Dok.Buch V, 281). Am 22.<br />

Februar 1487 schenkte Pfaff Konrad diese Wiese zu einem<br />

Seelgerät ans Kl. Zwiefalten (ebenda V, 282).<br />

66.) 1456 März 18: Konrad Hermann von Riedlingen verkauft<br />

an Junker (Mettel-)Hans Schwelher ein Pfund Heller<br />

Zins aus einer Wiese zu Daugendorf um 20 Pfund. Siegler:<br />

Truchsess Heinrich von Ringingen und Benz Flur d. ältere zu<br />

Riedlingen (U 356). Schon am 9. März hat er 1 Pfund Hlr.<br />

aus der Haldenwiese um 20 Pfund an denselben veräußert<br />

(Dok.Buch II, 60b).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!