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Hohenzollerlsche Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Jahrgang 1967 HOHENZOLLE Ii ISCHE HEIMAT 37<br />

nungen in der Pfarrchronik — in Hohenz. <strong>Heimat</strong> 1958 veröffentlicht<br />

— mögen sich im Anfang 5 000, beim Schluß sogar<br />

6 000 Personen daran beteiligt haben, darunter waren zahlreiche<br />

Teilnehmer aus dem benachbarten Württemberg und<br />

aus dem Bezirk Haigerloch. Die Predigten mußten meistens<br />

im Freien abgehalten werden, wofür an der Klosterkirche<br />

eine Kanzel angebracht worden war. Insgesamt 28 Geistliche<br />

aus der näheren und weiteren Umgebung wohnten der Mission<br />

bei und leisteten Aushilfe im Gottesdienst und im<br />

Beichtstuhl, darunter waren auch Dr. Franz Xaver Dieringer,<br />

Professor in Bonn von hier und Professor Hafner aus Rottenburg<br />

in Mainz.<br />

Aus Anlaß dieser großen Mission wurde die Klosterkirche<br />

aus bescheiden milden Beiträgen und diurch Meßstipendien<br />

restauriert. Das Lesen von hl. Messen hatten die Geistlichen<br />

entweder gratis oder um weniges Geld übernommen. Die<br />

Gemeinde ließ zur Erinnerung an die Mission ein Kreuz<br />

errichten. Im Jahre 1894 wurde der Friedhof erweitert und<br />

das Missionskreuz an die Mauer versetzt, wo es heute am<br />

Grabe von Kammerer Oskar Witz als Denkmal steht. Im<br />

Missionsjahr 1935 wurde der Sockel des Kreuzes durch Bildhauermeister<br />

Vees, sen. in Haigerloch durch zwei Steinfiguren<br />

(Johannes und Maria) erweitert. Um das maßgerechte<br />

Verhältnis zwischen Unterbau und Kreuz wieder her-<br />

Zollerisches aus Zwiefalter Urkunden<br />

Die Urkunden des ehemaligen Benediktinerklosters Zwiefalten,<br />

die im Hauptstaatsarchiv Stuttgart liegen, sind nur bis<br />

zum Jahre 1300 im Wirtenbergischen Urkundenbuch veröffentlicht.<br />

Anläßlich eines Besuches war es mir möglich, weitere<br />

Daten und Namen, die sich auf Hohenzollern beziehen,<br />

auszuziehen. Aus Zwiefalter Chronik en berichtete die Hohenzollerische<br />

<strong>Heimat</strong> schon 1961, 14 und 28.<br />

1.) 1309 Juni 19: Heinrich Wildmann von Genkingen vermacht<br />

dem Kloster Zwiefalten zwei Wiesen zu Genkingen zu<br />

einem Seelgerät für seine Eltern. Sein beschädigtes Siegel.<br />

(Urkunde 567.) (Die Wildmänner saßen sonst auf der Weilersburg<br />

bei Hausen i. Kill.)<br />

2.) 1311 Nov. 22: Abt Diethelm und Konvent von Reichenau<br />

vertauschen die Burg Sigeberg mit Zubehör, die sie vom<br />

Grafen Wolfrad von Veringen und dessen Bruder Heinrich,<br />

dem Kirchrektor zu Veringen, erhalten und mit der sie der<br />

erstere belehnt hatte, auf Bitten der Brüder gegen das Herrschaftsrecht<br />

zu Gammertingen und den Kirchensatz daselbst.<br />

(U 1117.)<br />

3.) 1311 Nov. 25: Die beiden genannten Brüder, Söhne des<br />

Grafen Heinrich von Veringen, verkaufen an Abt Eberhard<br />

und den Konvent zu Zwiefalten die Burg Sigeberg mit Zubehör<br />

zu Upflamör, Ebenhausen, Meschlinshülwe und die seit<br />

alters zur Burg gehörigen Leute um 540 Pfund Heller, nachdem<br />

sie die Burg wieder vom Kloster Reichenau gelöst und<br />

diesem dafür Stadt, Dorf und Kirchensatz von Gammertingen<br />

zu Mannlehen aufgetragen haben. Sie beurkunden, daß ihre<br />

Schwester Katharina auf ihre Rechte an der Burg verzichtet<br />

habe. Zeugen: Herr Kuon von Stoffeln, Herr Hermann von<br />

Hornstein als Kii^hherr zu Blochingen, Herr Hans von Hornstein<br />

zu Wilflingen, Herr Peter von Hornstein, Herr Hans von<br />

Hornstein zu Zusdorf, Berthold von dem Stein, Konrad von<br />

Hornstein, Goßwin von Hertenstein, Berthold von Hornstein.<br />

Otto von Renolzweiler und Konrad der Vetter. Gegeben zu<br />

Hätingen" auf der Burg (U 1118).<br />

4.) 1315 März 31: Hans von Holnstein ist Zeuge für Kloster<br />

Zwiefalten neben Herrn Burkart von Mälchingen betr. Aichstetten<br />

(U 223.)<br />

5.) 1318 Okt. 18: Für den Herzog von Teck sind folgende<br />

Schwelher Zeuge: Die Ritter Friedrich, Berthold und Heinrich,<br />

sowie der Edelknecht Ulrich Schwelher, ferner die Ritter<br />

Rudolf u. Johann die Kiver (Orig. i. Stadtarchiv Göppingen).<br />

6.) 1319 Nov. 9.: Graf Friedrich von Zollern, Herr zu Mühlheim<br />

a. D. sitzt an des Reiches Straße daselbst mit 7 Rittern<br />

zu Gericht: Konrad v. Blumberg, Hans v. Schilteck, Friedrich<br />

der Vogt von Hattingen (Hettingen), Swänger von Liechtenstein,<br />

Albrecht von Heudorf, Heinrich von Werbenwaag, Albert<br />

sein Bruder. Der Graf urteilt, daß Rudolf von Eglingen<br />

und dessen Frau Juta sowie ihre Söhne Albrecht, Rudolf und<br />

Alber gegen das Kloster Salem auf alle Rechte am Gut zu<br />

Bedungen (bei Riedlingen) um 30 Pfund Hlr. verzichtet haben.<br />

Siegler: Graf Friedrich, Rud. v. Eglingen, Albr. v. Werenwag,<br />

Swänger v. Liechtenstein (U 272). Siegel des letzteren<br />

ist erhalten.<br />

7.) 1329 April 16: Zeugen für Konrad Schätzli zu Zwiefaltendorf,<br />

der sein Haus mit Garten mit Zustimmung seines<br />

Von Joh. Adam Kraus<br />

zustellen, mußte dem Denkmal ein neues Kreuz aufgesetzt<br />

werden und mit dem abgenommenen wurde, wie bereits<br />

erwähnt, das 2. Kreuz an der Hedmngerstraße erneuert.<br />

Zur Erinnerung an die Volksmission im Jahre 1935 ließ<br />

Pfarrer Sickler durch Schreiner Adolf Dieringer ein Eichen-<br />

Kreuz anfertigen und an die Außenwand der Kirche nahe<br />

beim Haupteingang anbringen. Es trägt die Inschrift: „Mission<br />

1935" und der Christuskörper stammt aus einer Kunstwerkstätte.<br />

Ueber dem Kreuz ist ein Schutzdach angebracht.<br />

Diese kulturgeschichtlichen Denkmäler sind lebendige Zeugnisse<br />

einer vom christlichen Sinne durchdrungenen Lebensauffassung.<br />

Diese Kreuze in Erinnerung zu bringen, sind wir<br />

ihren frommen Stiftern und dem mit den Stiftungen verbundenen<br />

heilsamen Zweck, aus dankbarem Herzen schuldig.<br />

Uns und kommenden Geschlechtern ist es als Vermächtnis<br />

aufgetragen, unsere Feld- und Missionskreuze weiterhin in<br />

Ehren zu halten, sie zu erhalten, zu schützen und ZJU pflegen.<br />

Weitere Feldkreuze — inzwischen abgegangen — standen<br />

im Deichenloch links an der Straße nach Hirrlingen (auf<br />

Strobels Wiese) Martin Strobel t (Holzkreuz), ein anderes<br />

Holzkreuz beim Kapelle unter der Linde dem Dorf ziu (Holzkreuz<br />

und ein drittes Holzkreuz am Fußweg zur Mühle<br />

(Haubrunna). Die Stifter waren bis jetzt nicht zu ermitteln.<br />

Herrn, des Ritters Konrad von Bach, ans Kloster Zwiefalten<br />

verkauft, sind: Ritter Burkart von Stein, Konrad der Schenk<br />

(von?), Herr Hermann von Hornstein als Kirchherr zu Seekirch,<br />

Werner von Hertenstein, Heinrich Bosse, Gözwin Bosse<br />

und Konrad der lange Vogt (U 1233). Die Urkunde fehlt im<br />

Hornsteinbuch.<br />

8.) 1329 Juli 4: Gr. Heinrich von Veringen reversiert sich<br />

gegen Kloster Zwiefalten wegen des ihm für 6 Jahre verliehenen<br />

Hofes zu Baldenstein, darüber er Vogt und Herr ist,<br />

bei Wimsen zu suchen. Ist also nicht bei Inneringen abgegangen.<br />

9.) 1331 April 23: Dietrich von Liechtenstein bekennt, daß<br />

nach seinem Tod die Vogtei über Mühle zu Wickental (am<br />

Ortsrand von Mägerkingen!) ans Kloster Zwiefalten zurückfallen<br />

soll. Zeugen: die Ritter Swaninger und Eberhard von<br />

Liechtenstein. Siegel des Ausstellers fehlt (U 1260).<br />

10.) 1341 besteht noch das Frauenkloster Zwiefalten neben<br />

dem Männerkloster (U 1040). Somit könnte es erst später mit<br />

Mariaberg vereinigt worden sein!<br />

11.) 1346 Okt. 16: Ulrich der Truchsess (von Urach), gesessen<br />

zu Stoffeln, überläßt dem Kloster Zwiefalten seine<br />

Hube zu Upfingen, und bittet um Vergebung, wenn er sie anders<br />

genossen haben sollte. Er siegelt mit seinem Bruder<br />

Sibold „dictus Drochsätz" (U 1264).<br />

12.) 1350 Juli 26: Der edle Götz von Burladingen reversiert<br />

dem Abt Johann von Zwiefalten betr. 2 Pfund 5 Schilling aus<br />

einer Wiese zu Bechlingen an der Donau (U 276).<br />

13.) 1351 Okt. 15: Das Kloster Mariaberg („Zu dem Berg")<br />

vertauscht Adelheid, Gerolds Tochter von Hattenhausen, die<br />

seine freie Zinserin war auf St. Michels Altar zu Gammertingen,<br />

an U. Lb. Frauen Fronaltar zu Zwiefalten gegen App<br />

Kouflaip (U 1265).<br />

14.) 1352 Februar 24: Die Trochtelflnger Bürgerin Bet die<br />

Volkin, des Kaiben Witwe, und ihr Sohn Walter Kaib, überlassen<br />

ihre Ansprüche zu Hendenheim und Pfronstetten im<br />

Pfraunstetter Bann um 6 Pfund Heller an den Ritter Walter<br />

von Ehrenfels. Zeugen: Graf Eberhard von Werdenberg,<br />

Diemo von Steinhilben, Götz der Geburg als Schultheiß von<br />

Trochtelflngen und sein Sohn Arnleder Lötsch. Beschädigtes<br />

Siegel der Stadt Trochtelflngen (U 930).<br />

15.) 1352 Februar 25: Götz von Burladingen ist Zeuge für<br />

die Brüder Eglof und Walter von Emerkingen und Ulrich von<br />

Emerkingen, Ulrichs sei. Sohn, betr. Güter zu Bedungen a. D.,<br />

Daugendorf, Mergsingen und Zell.<br />

16.) 1355 März 12: Götz von Burladingen der ältere und sein<br />

Sohn Götz (Gottfried) verzichten gegenüber Kloster Zwiefalten<br />

auf alle Ansprüche an eine Wiese in Bedungen a. D., wogegen<br />

das Kloster ihrer Tochter und Schwester Agatha eine<br />

Pfründe im Frauenkloster (Maria-)Berg und eine jährliche<br />

Gilt von 5 Pfund Heller verliehen habe (U 277).<br />

17) 1359 Juli 11: Gr. Heinrich von Veringen eignet dem Kl.<br />

Salem sein Drittel am Dorfzehnten zu Bechingen a. D., das<br />

Götz der ältere von Burladingen und Götz sein Sohn von ihm<br />

zu Lehen hatten (U 279).<br />

18.) 1359 Juni 21: Götz von Burladingen der ältere verkauft<br />

Vs des Zehnten zu Bechingen um 133 Pfund Heller ans Kl.

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