20.01.2013 Aufrufe

Ulrich Roehm - Fördervereins Tanzkunst Deutschland

Ulrich Roehm - Fördervereins Tanzkunst Deutschland

Ulrich Roehm - Fördervereins Tanzkunst Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

im Tanz, der institutionell als Sparte am meisten gefährdet<br />

ist. »Es ist doch absurd, dass beispielsweise gerade in Münster<br />

der Tanz als Sparte in der Diskussion steht, obwohl die<br />

pädagogische Bedeutung des Tanzes überall zunimmt«, so<br />

Holger Schultze, Vorsitzender des Künstlerischen Ausschusses<br />

und Intendant des Theaters Heidelberg. Diese Entwicklung<br />

sei widersinnig.<br />

Dennoch kann man dem Bundesverband Tanz in Schulen<br />

zu seinem Antragserfolg gratulieren! Projektkritiker weisen<br />

zwar immer auf die Schwachstellen von Projekten hin, haben<br />

aber bislang noch keine Alternativvorschläge entwickelt. Fest<br />

steht, nachhaltige Erfolge hängen nicht nur vom Geld, sondern<br />

vor allem von der Qualität einzelner Projekte ab. Nachhaltig<br />

bedeutet, in den Köpfen und Körpern der Teilnehmer<br />

einer Zielgruppe – bei diesem Projektplan sozialschwache<br />

Kinder und Jugendliche – ist etwas in Bewegung geraten und<br />

der Gestaltungsspielraum für die Zukunft wird erweitert.<br />

Da der DBfT seit 2012 eng mit dem Bundesverband<br />

Tanz in Schulen zusammen arbeitet, werden auch die im<br />

» BEruFSrEgISTEr des DBfT« eingetragenen Mitglieder,<br />

falls sie an Projekten interessiert sind, von diesem Plan profitieren.<br />

Weitere Informationen werden auf der Website des<br />

DBfT veröffentlicht, sobald der Bundesverband Tanz in Schulen<br />

die Förderrichtlinien bekannt gegeben hat.<br />

Ein weiterer Beitrag, der große Beachtung und Anerkennung<br />

fand, war das Statement Heide-Marie Härtels vom<br />

Tanzfilminstitut Bremen zum »Kulturerbe«. Mit einem unvorbereiteten<br />

Vortrag – von der Bitte um einen Bericht überrascht<br />

– trug sie Fakten und Zahlen vor, mit denen sie sehr<br />

sympathisch und bewegend die Rettungsversuche der von<br />

Vernichtung bedrohten Dokumenten (Bücher, Filme, Fotos),<br />

den Kampf um finanzielle Mittel und auch den Kampf gegen<br />

die Zeit, die den oft unzureichend gesicherten Materialien<br />

durch Zerstörung droht. Härtels Appell zur noch engeren<br />

digitalen Vernetzung der künstlerischen Einrichtungen stieß<br />

auf offene Ohren.<br />

Am Nachmittag des zweiten Tages fand die Mitgliederversammlung<br />

2012 und Neuwahl des Vorstandes statt. Den<br />

neuen Vorstand bilden Claudia Feest (Berlin), Heide-Marie<br />

Härtel (Tanzfilminstitut Bremen), Bea Kießlinger (TanzSzene<br />

Baden Württemberg), Bertram Müller (tanzhaus nrw Düsseldorf),<br />

Martin Puttke (Förderverein <strong>Tanzkunst</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />

Essen/Berlin), <strong>Ulrich</strong> <strong>Roehm</strong> (Deutscher Berufsverband<br />

für Tanzpädagogik, Essen), Anja Schmalfuß (Sasha Waltz &<br />

Guests, Berlin), Christiane Theobald (Staatsballett Berlin) und<br />

Bettina Wagner-Bergelt (Bayerisches Staatsballett München).<br />

Die Geschäftsführung liegt weiterhin in den Händen von Michael<br />

Freundt (Berlin), der dank der Unterstützung durch das<br />

Internationale Theaterinstitut/Zentrum <strong>Deutschland</strong> sein Arbeitspensum<br />

für den DTD weiter ausbauen kann.<br />

Die kollegiale, fast familiäre Atmosphäre und der mit prallem<br />

Tanzleben gefüllte Veranstaltungsort, das tanzhaus nrw,<br />

mit seinem geschätzten Gastgeber Bertram Müller verlockte<br />

zu Bemerkungen, die DTD-Meetings auch künftig dort stattfinden<br />

zu lassen. Ein besonderer, gewollter Effekt solcher<br />

Veranstaltungen ist auch der, am Rande des Treffens Kontakte<br />

zu knüpfen, die den Stimmen für den Tanz in naher<br />

Zukunft zunehmend Gehör verschaffen. �<br />

Dachverband Tanz <strong>Deutschland</strong> / Kulturfrühstück der FDP<br />

Düsseldorfer<br />

Kulturfrühstück der FDP<br />

»Europa als Kulturraum«<br />

von Anja Körber-Giovanelli und <strong>Ulrich</strong> <strong>Roehm</strong><br />

Wie das Interview mit Bertram Müller, der Bericht über diverse<br />

Sitzungen und Mitgliederversammlungen sowie Get-<br />

Together-Aktionen des Dachverbands Tanz <strong>Deutschland</strong> im<br />

tanzhaus nrw aufzeigen, ist dieses Tanzhaus für alle tanzkulturellen<br />

und kulturpolitischen Aktivitäten ein offenes<br />

Haus! Dies Dank der besonderen Persönlichkeit des langjährigen<br />

Gründungsdirektors Bertram Müller, der mit unermüdlicher<br />

Energie für die breite Skala des künstlerischen Tanzes<br />

aus kleinsten Anfängen dieses inzwischen rund zwölfeinhalb-<br />

Millionen-Euro Projekt nach langen Jahren im Zentrum Düsseldorfs<br />

mit Hilfe des Landes NRW realisieren konnte.<br />

Am 19. und 20. Oktober fanden dort zum wiederholten<br />

Male Vorstandssitzung und Mitgliederversammlung des Dachverbands<br />

Tanz <strong>Deutschland</strong>/DTD statt (siehe BALLETT INTERN<br />

4/2012). Am folgenden Wochenende, dem 28. Oktober, war<br />

das ›tanzhaus nrw‹ offen für eine ganz besondere kulturpolitische<br />

Veranstaltung. Die Bundestags-Fraktion der FDP, Gisela<br />

Piltz als Stellvertretende Vorsitzende dieser Fraktion und das<br />

tanzhaus nrw luden ein zu einem Kultur-Frühstück: »Europa<br />

als Kulturraum« mit Bundesaußenminister Dr. Guido<br />

Westerwelle als Keynote-Sprecher.<br />

Der Wettergott meinte es sehr gut mit dieser Veranstaltung,<br />

strahlender Sonnenschein durchflutete die repräsentativ<br />

ausgestatteten Räume an diesem »Sonn«-Tag-Morgen. Über<br />

mangelndes Interesse konnten sich weder Gisela Piltz noch<br />

Bertram Müller beklagen, und so stimmten die »Old Times Serenaders«<br />

das äußerst zahlreich erschienene Publikum auf die<br />

Ankunft des hohen Ehrengastes entsprechend ein.<br />

Äußerst pünktlich (wie selten bei Politikern) rollten um<br />

11:15 Uhr die drei Staatskarossen in den Vorhof des ›tanzhaus<br />

nrw‹ ein, und schwungvoll entstieg Westerwelle einer<br />

der Limousinen, ein Choreograph hätte den Auftakt nicht<br />

besser inszenieren können. »Europa als Kulturraum« – Wester-<br />

<strong>Ulrich</strong> <strong>Roehm</strong> trifft Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle beim Kulturfrühstück<br />

der FDP im »tanzhaus nrw« (Foto: Claudia Herms)<br />

Ballett Intern 5/2012 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!