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Ulrich Roehm - Fördervereins Tanzkunst Deutschland

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Deutscher Tanzpreis 2013 / Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT« 2013<br />

reichsten zehn von insgesamt fast 80 Länderm der Academy<br />

katapultierte.<br />

Nicht nur von Kanada nach <strong>Deutschland</strong> importierte <strong>Ulrich</strong><br />

<strong>Roehm</strong>, auch in anderen Ländern und Nationen ließ er sich<br />

inspirieren, griff Ideen auf und brachte Menschen zusammen,<br />

sofern es einem Fortschreiten der heimischen Tanzszene diente.<br />

Bereits Ende der 1970er Jahre wurde er eines der nur wenigen<br />

deutschen Mitglieder des CID (Conseil International de<br />

la Danse der UNESCO) noch lange bevor es eine Sektion in<br />

<strong>Deutschland</strong> gab. Mit ihm waren damals unter anderem auch<br />

Pina Bausch und Kurt Peters Mitglied.<br />

Seit 1985 war es sein Bestreben, in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem damaligen Präsidenten der GDBA und Tanzpreisträger<br />

des Jahres 2005, Hans Herdlein, eine Einigung der zersplitterten<br />

Tanz-Szene in <strong>Deutschland</strong> zu erreichen, was sich<br />

nun erst 20 Jahre später mit der Gründung des »Dachverbands<br />

Tanz <strong>Deutschland</strong>« realisierte.<br />

1985 gründete er im Auftrag des Kulturministeriums der<br />

Autonomen Regierung Süd-Tirols das Festival »Ballettsommer<br />

Bozen/Bolzanodanza (heute »Bozen tanzt«) und war für 22<br />

Jahre dessen künstlerischer Leiter.<br />

Ebenfalls auf seine Initiative hin entstand 1985 in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Essen das »1. Folkwang Festival der<br />

Künste« mit dem ersten Folkwang-Tanzpreis an Urs Dietrich.<br />

Mitte der 1990er Jahre war es sein Anliegen, die »Transition-Idee«<br />

Philippe Braunschweigs (Deutscher Tanzpreis<br />

1997), die in einem großen internationalen Symposion in Lausanne<br />

vorgestellt wurde mit der Gründung der »International<br />

Organisation of the Transition of Professional Dancers/IOTPD«,<br />

ebenfalls in <strong>Deutschland</strong> zu etablieren. Doch das war zehn<br />

Jahre zu früh. Erst der »Dachverband Tanz <strong>Deutschland</strong>« hat<br />

dieses Thema wieder aufgegriffen und nun mit dem »Transition-Zentrum<br />

<strong>Deutschland</strong>« realisiert.<br />

Während eines Aufenthalts in Hawaii suchte er den Kontakt<br />

zur dortigen Tanzszene, um Dozenten für einen Workshop<br />

nach <strong>Deutschland</strong> einzuladen. Doch auch in umgekehrter<br />

Richtung, quasi exportierend, kamen ihm seine zahlreichen<br />

Kontakte in <strong>Deutschland</strong> zu Gute: Intensive tanzkulturelle<br />

Kontakte seit Beginn der 1990er Jahre mit der Botschaft der<br />

Volksrepublik China führten 2001 zur Ernennung zum »Ballet<br />

Consultant« des großen »China Shanghai International Arts<br />

Festivals« – und zum<br />

<strong>Ulrich</strong> <strong>Roehm</strong><br />

als Prinz<br />

Siegfried in<br />

»Schwanensee«,<br />

Choreographie<br />

und Einstudierung:<br />

George<br />

Skibine 1963<br />

10-jährigen Jubiläum<br />

dieses Festivals<br />

zu dem Auftrag der<br />

Organisation einer<br />

Jubiläums-Eröffnungs-Gala<br />

unter<br />

der Beteiligung der<br />

Ersten Solisten zehn<br />

internationaler Ballett-Compagnien<br />

sowie deren Direktoren.<br />

Diese Beispiele<br />

– die beliebig<br />

erweitert werden<br />

könnten – stehen<br />

für den eher pragmatischen Anteil in <strong>Ulrich</strong> <strong>Roehm</strong>s lebenslangem<br />

Engagement. Der nicht minder umfangreiche Einsatz<br />

für die Belange von Tanzschaffenden auf gesellschaftspolitischer<br />

und somit theoretischer Ebene nimmt einen inzwischen<br />

noch größeren Raum ein. Das beginnt mit der nun seit 1977<br />

im 35. Jahr kontinuierlich erscheinenden Mitgliederzeitschrift<br />

BALLETT INTERN mit den jahrelangen zähen Kämpfen um<br />

bessere Konditionen für Tanzpädagogen und Ballettschulbesitzer<br />

an (z.B. GEMA, GVL, KSK, Berufsschutz und aktuell<br />

die Mehrwertsteuer-Befreiung), setzt sich über das Engagement<br />

im Dachverband Tanz <strong>Deutschland</strong> fort und hört bei<br />

der alljährlichen Organisation zur Verleihung der Deutschen<br />

Tanzpreise noch lange nicht auf. Den gemeinsamen Nenner<br />

hinter all‘ diesen Aktivitäten, der für <strong>Ulrich</strong> <strong>Roehm</strong> auch Antrieb<br />

ist, formuliert er selbst wie folgt: »Dem Tanz in seiner<br />

ganzen Vielfalt zu einer deutlich besseren Wahrnehmung zu<br />

verhelfen und ihm damit jene gesellschaftliche Anerkennung<br />

zu verschaffen, die er verdient.«<br />

<strong>Ulrich</strong> <strong>Roehm</strong> bildet eine Art Quersumme bisheriger Tanzpreisträger:<br />

Er fördert den Nachwuchs, er unterrichtet, er<br />

publiziert, er initiiert und kreiert. Eine Compagnie hat <strong>Ulrich</strong><br />

<strong>Roehm</strong> bislang noch nicht geleitet – es sei denn, man betrachtet<br />

die Mitglieder des Deutschen Berufsverbandes für Tanzpädagogik<br />

als durchaus kreatives Ensemble! ■<br />

Laudatorin Dr. Iris Jana Magdowski<br />

Iris-Jana Magdowski wurde in Gelsenkirchen<br />

geboren. Als Jugendliche<br />

galt ihre große Leidenschaft<br />

dem Ballett – bis zur aktiven Teilnahme<br />

am täglichen Training des<br />

Gelsenkirchener Ballett ensembles.<br />

Hier lernte sie jedoch bald ihre<br />

tänzerischen Grenzen kennen –<br />

geblieben aber ist die Faszination<br />

für die große Disziplin und Konzentration,<br />

die die Grundlagen für<br />

die Ausübung des Tänzerberufs<br />

bilden. Es folgte das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften<br />

sowie der Philosophie. Nach der Promotion 1979 zog es sie<br />

in eine Anwaltspraxis nach Südafrika.<br />

Im Alter von 32 Jahren wurde durch die Berufung zur Kulturdezernentin<br />

nach Bielefeld die Kultur wieder zum Lebens mittelpunkt.<br />

Es folgten Jahre als Kulturdezernentin in Duisburg<br />

(1992–1997) unter dem großen Freund der Künste und des<br />

Tanzes, Oberbürgermeister Josef Krings, wo ihr auch 1997 für<br />

besondere Verdienste der »Goldene Stadtring« verliehen wurde.<br />

1997 führte sie der Weg für acht Jahre als Kulturbürgermeisterin<br />

nach Stuttgart, wo sie – weiterhin als große Förderin des Tanzes<br />

– unter anderem Mitglied im Kuratorium der damals gegründeten<br />

Tanzstiftung Birgit Keil wurde.<br />

Weitere Tätigkeiten waren: stellvertretende Vorsitzende des Tarifausschusses<br />

des Deutschen Bühnenvereins; Vorstandsmitglied<br />

der »Schiller-Stiftung 1859«; Lehraufträge, etwa für Kulturmanagement,<br />

an Hochschulen in Bukarest, Münster, Speyer; Gastprofessorin<br />

auf Lebenszeit an der Technischen Universität in<br />

Wuhan (China), seit 2005 sie Mitglied der Deutschen UNESCO-<br />

Kommission, seit 2009 Beigeordnete für Bildung, Kultur und<br />

Sport der Landeshauptstadt Potsdam.<br />

2 Ballett Intern 5/2012

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