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Ulrich Roehm - Fördervereins Tanzkunst Deutschland

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Gala der Tanzstiftung Birgit Keil<br />

Birgit Keil<br />

Birgit Keil und<br />

Achim Thorwald<br />

»Eine deutsche Ballerina von Weltformat – die erste seit<br />

Fanny Elßler«, so nennt sie Clive Barnes, der Kritiker der<br />

New York Times, und setzt hinzu: »<strong>Deutschland</strong> hat lange<br />

auf eine Keil warten müssen.« Birgit Keil absolvierte ihre<br />

Ausbildung zur klassischen Tänzerin an der Ballettschule<br />

der Württembergischen Staatstheater und an der Royal<br />

Ballet School London. 1961 wurde sie, als John Cranko<br />

Direktor wurde, Mitglied des Stuttgarter Balletts. 1963<br />

avancierte sie zur Solistin und wenig später zur Ersten<br />

Ballerina. Unter seiner Leitung wurde sie durch Tourneen<br />

mit dem Ensemble und durch Sologastauftritte u. a.<br />

an der Opéra Paris, La Scala Milano, beim American Ballet<br />

Theatre New York, am Royal Ballet London und an<br />

der Wiener Staatsoper an der Seite von Rudolf Nureyev<br />

weltweit als »die deutsche Ballerina« bekannt. Als solche<br />

tanzte sie alle Hauptrollen des klassischen und modernen<br />

Repertoires. Ihre Interpretation inspirierte Choreographen<br />

wie u. a. Cranko, MacMillan, Wright, Tetley, Kylián,<br />

Neumeier, Spoerli, Scholz, Feld, van Manen und Haydée<br />

zu Kreationen für sie. 1980 erhielt sie den Titel »Kammertänzerin«.<br />

Im Herbst 1995 beendete Birgit Keil ihre<br />

aktive Bühnenlaufbahn. Zur gleichen Zeit rief sie die private<br />

Tanzstiftung Birgit Keil ins Leben. 1997 gab sie in<br />

Stuttgart ihr Schauspieldebüt. Seit 1997 ist sie Leiterin<br />

an der Akademie des Tanzes Mannheim, wo sie auch als<br />

Professorin lehrt. 2003/04 übernahm sie zusätzlich die<br />

Ballettdirektion des Staatstheaters Karlsruhe. Das unter<br />

Birgit Keil neu formierte Karlsruher Ballett findet durch<br />

das vielfältige Repertoire internationale Beachtung. Auszeichnungen<br />

u. a.: Verdienstmedaille des Landes Baden-<br />

Württemberg (1979), Preis des Verbandes der deutschen<br />

Kritiker (1981), Emmy Award (1984), John Cranko Medaille<br />

(1985), Bundesverdienstkreuz erster Klasse (1985),<br />

Deutscher Tanzpreis (1998), Großer Sudetendeutscher<br />

Kulturpreis (1999). ■<br />

Bruna Andrade<br />

und Admill Kuyler<br />

in »Momo«<br />

(Foto: Jochen Klenk)<br />

erstem männlichen Träger des Deutschen Tanzpreises »ZU-<br />

KUNFT« ein Paradebeispiel. Beide Tänzer konnte man im<br />

zweiten Teil der Gala nochmals in einer modernen Variation<br />

erleben, wobei die eigenartige Choreographie von Hubert<br />

Essakow, getanzt von Anais Chalendard, allgemeine Ratlosigkeit<br />

im Publikum hinterließ. Da konnte Flavio Salamanka<br />

in »Across the border« von Reginaldo Oliveira, eine der drei<br />

Uraufführungen, schon besser punkten: Ein Fabelwesen, nur<br />

als schattenhafter Umriss zu erkennen, dessen Pranken sich<br />

pulsierend in Schwingen verwandeln.<br />

Großen Applaus erntete der Koreaner Heung Won Lee in<br />

zwei modernen Choreographien, die mit Überschlägen und<br />

sportlich-akrobatischen Einlagen gespickt und ihm damit wie<br />

auf den Leib geschnitten waren.<br />

Den Jacques Brel Klassiker »Les Bourgeois« konnte man<br />

gleich in zwei Choreographien genießen , mit trockenem Humor<br />

getanzt von Viacheslav Tyutyukin und Yanelis Rodriguez<br />

Ferrer, beide vom Aalto Ballett Theater Essen.<br />

Kinder wecken beim Publikum immer besondere Sympathien.<br />

So ernteten die Kleinen vom Ensemble »Tchelkunchik«<br />

mit zwei Beiträgen begeisterten Applaus und demonstrierten,<br />

was man im zarten Grundschulalter mit Hingabe und Eifer<br />

tänzerisch erreichen kann. Positiv kam beim Publikum die musikalische<br />

Begleitung durch die Württemberger Philharmonie,<br />

Reutlingen an, bekommt man doch bei ähnlichen Tanzereignissen<br />

immer häufiger Musik aus der Retorte zu hören.<br />

Beim anschließenden Empfang mit Schnittchen und Leckereien<br />

wurden Birgit Keil und die Tänzer dann zu Recht<br />

gebührend gefeiert. Die Messlatte wurde mit dem vielseitigen<br />

Programm allerdings diesmal recht hoch gelegt. Umso<br />

gespannter wartet das Publikum auf die nächste Gala und<br />

weitere Highlights des Keil-Imperiums. ■<br />

24 Ballett Intern 5/2012

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