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Ulrich Roehm - Fördervereins Tanzkunst Deutschland

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575.000 Euro<br />

Bundesförderung für<br />

»Initiative Tanz«<br />

von Karin Schmidt-Feister<br />

Der Kultur-Etat steigt 2013 um rund 8 % auf 1,28 Milliarden<br />

Euro. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) spricht von<br />

einem »Glückstag« für die Kultur mit Signalwirkung an die<br />

Länder, auch in finanziell schwierigen Zeiten nicht an Kultur<br />

zu sparen.<br />

Davon profitieren unter anderem das Denkmalsonderprogramm<br />

(31 Mio.), sie Stiftung Klassik Weimar (9,84 Mio.)<br />

sowie Förderung nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland<br />

(4 Mio.), Sanierung Haus der Kulturen der Welt<br />

Berlin (10 Mio.), Erhöhung der Filmförderung um 10 Mio. auf<br />

70 Mio. sowie Förderprogramm zur Digitalisierung kleinerer<br />

Kinos und die Barenboim-Said Akademie in Berlin. Die Kulturstiftung<br />

des Bundes wird mit zusätzlichen knapp 5 Mio. Euro<br />

in die Lage versetzt, mehr innovative Projekte bundesweit zu<br />

fördern. Dies stärkt auch den Fonds Darstellende Künste mit<br />

600.000 Euro und somit die freie Theater- und Tanzszene in<br />

ganz <strong>Deutschland</strong>.<br />

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat<br />

in seiner Sitzung (8.11.2012) erstmals erhebliche Mittel für<br />

die Spitzenförderung von Tanzprojekten aus <strong>Deutschland</strong><br />

freigegeben. Wie der Dachverband Tanz <strong>Deutschland</strong> (DTD)<br />

auf einer Pressekonferenz in Berlin mitteilte, wird die »Initiative<br />

Tanz« im Jahr 2013 mit insgesamt 575.000 Euro aus dem<br />

Etat des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und<br />

Medien (BKM) unterstützt.<br />

Der Dachverband hatte dem Bund in seinem Konzept für<br />

die »Initiative Tanz« vorgeschlagen, durch eine Erhöhung<br />

des Haushalts des BKM ein neues Förderprogramm für den<br />

turpolitisch wichtige Regelung in den Gesetzentwurf einzubringen.<br />

Für die Betroffenen ist diese Frage der Umsatzbesteuerung<br />

teilweise existenziell. Die unsichere Situation, die<br />

bislang aufgrund von Abweichungen zwischen Theorie und<br />

Praxis bestand, ist nun zugunsten der Kreativen beendet.<br />

Mir ist bewusst, dass Betroffene laufender Verfahren von<br />

dieser Neuregelung nur sehr eingeschränkt profitieren. Für<br />

die Zukunft ist indes Klarheit geschaffen. Mit der Regelung<br />

tragen wir dem immensen Stellenwert von Regie- und Choreographieleistungen<br />

für Theater, Musik- und Tanztheater<br />

Rechnung, ungeachtet, ob sie in selbständiger oder abhängiger<br />

Tätigkeit erfolgen. Dies entspricht dem Geist der<br />

europarechtlichen Gesetzgebung und Rechtsprechung. Wir<br />

rücken damit endlich von der veralteten Abgrenzung zwischen<br />

Akteuren auf der Bühne und Akteuren hinter der Bühne<br />

ab, die fachlich schon lange nicht mehr vertretbar war.«<br />

Der Bundesfinanzhof hatte im Mai 2011 entschieden,<br />

dass die Leistungen von Regisseuren an öffentlichen Theatern<br />

nicht steuerbefreit sind.<br />

Die neue Regelung wird voraussichtlich zum 1.1.2013 in<br />

Kraft treten. (aus »die bühnengenossenschaft«, 8-9/2012)<br />

Dachverband Tanz <strong>Deutschland</strong><br />

Ständige Konferenz Tanz<br />

Tanz aufzubauen, um Mittel der Länder und Kommunen<br />

sowie von Ko-Produzenten und Sponsoren zu bündeln. Die<br />

Förderung der freien Ensembles und herausragender Produktionen<br />

für den internationalen Wettbewerb bleibe ein drängendes<br />

Thema, so der DTD, der sich bereits seit 2010 auf<br />

Bundesebene für ein derartiges Programm einsetzt. Michael<br />

Freundt (Geschäftsführer DTD) betonte: »Unser Konzept,<br />

dass wir in den letzten Monaten intensiv mit der Politik diskutiert<br />

haben, zielt darauf, mehr Mittel der Länder und Kommunen,<br />

auch von Koproduzenten und Stiftungen durch die<br />

Bundesmittel zu bündeln und so größere (wieder mehr Ensemble-<br />

als Solo produktionen) auf den Weg zu bringen und<br />

längere, fair honorierte Gastspiele zu realisieren. Dies würde<br />

auch die soziale Lage der Beteiligten stabilisieren helfen.«<br />

Rüdiger Kruse (MdB, CDU), Berichterstatter für Kultur und<br />

Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages,<br />

sagte zur nun erfolgten Freigabe der Haushaltsmittel: »Ich<br />

freue mich, dass es uns gelungen ist, mit der ›Initiative Tanz‹<br />

ein innovatives Fördermodell auf den Weg zu bringen, das<br />

für den Tanz in <strong>Deutschland</strong> mehr Kontinuität in der künstlerischen<br />

Arbeit und größere internationale Ausstrahlung<br />

sichert.«<br />

Der Dachverband Tanz <strong>Deutschland</strong> (DTD) arbeitet seit<br />

2006 als offizielle, bundesweite Plattform des künstlerischen<br />

Tanzes in <strong>Deutschland</strong>. Gegründet aus dem Bewusstsein<br />

der Akteure, dass der Tanz in der politischen<br />

Landschaft der Bundesrepublik mit einer Stimme sprechen<br />

muss, funktioniert der Dachverband Tanz heute als Verbund<br />

der herausragenden Verbände und Institutionen<br />

für den Tanz. Er erarbeitet Positionspapiere und Konzeptionen<br />

für die Förderung des Tanzes in <strong>Deutschland</strong>, realisiert<br />

Kampagnen und Initiativen und setzt diese, begleitet<br />

durch intensive Lobbyarbeit, in seinen Projekten um.<br />

Nach dem Auslaufen der Nationalen Performance Netz<br />

(NPN)-Koproduktionsförderung Ende 2010 als ein wichtiges<br />

Förderinstrument, das aus Mitteln des Tanzplan <strong>Deutschland</strong><br />

der Kulturstiftung des Bundes die Lücke zwischen den Aktivitäten<br />

des Fonds Darstellende Künste und der Allgemeinen<br />

Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes im Bereich<br />

Tanz und Performance schließen konnte, setzen sich NPN<br />

und Dachverband Tanz weiterhin für eine dauerhafte Etablierung<br />

dieser international einzigartigen Förderstruktur im<br />

Etat des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und<br />

Medien ein. Das 2013 beginnende Fördermodell »Initiative<br />

Tanz« ist dazu ein wichtiger Schritt.<br />

Das neue, längerfristig konzipierte Fördermodell »Initiative<br />

Tanz« ist offen für freischaffende Künstler und Stadttheater.<br />

Bis Ende November werden die Ausschreibungskriterien<br />

konkretisiert. Zu erwarten sind eine Vielzahl von Bewerbungen,<br />

da ein hoher Anteil der Kosten nun vom Bund getragen<br />

werden kann, die freien Compagnien und Ensembles in den<br />

Kommunen könnten flexibler werden, da sie nicht mehr in so<br />

hohe Vorleistungen gehen müssen und durch eine effizientere<br />

Ko-Finanzierung gesicherte Produktionszeiträume möglich<br />

werden. ■<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.dachverband-tanz.de<br />

Ballett Intern 5/2012 11

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