Familienkompass Hannover
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Konflikte<br />
in der Familie<br />
Die Lebensformen in unserer Gesellschaft sind vielfältiger<br />
geworden, trotzdem wünschen sich die meisten Menschen<br />
die Geborgenheit, Liebe, Zugehörigkeit, Sicherheit und<br />
Toleranz einer Familie.<br />
Rollenvorstellungen und feste Regeln dafür haben sich aufgelöst.<br />
Beide Partner möchten ihrem Kind nahe sein, sich an seiner Erziehung<br />
beteiligen, ihrem Beruf nachgehen, ein auskömmliches Familieneinkommen<br />
sichern und zu ihrer Alterssicherung beitragen.<br />
Arbeits- und Familienzeiten fließen manchmal ineinander. Ohne<br />
Arbeit fehlt andererseits meistens auch das Geld – und oft genug<br />
Bestätigung und Selbstwertgefühl. Familienleben ist ständig anders<br />
und bringt jeden Tag neue Herausforderungen mit sich.<br />
Das bedeutet im Alltag zahlreiche Aushandlungsprozesse zwischen<br />
Eltern und fordert von Ihnen kreatives Zeitmanagement, Geduld<br />
und Toleranz. Und nicht jede Planung hat Bestand – auch Kinder<br />
mischen auf ihre Weise mit. Wenn Sie „mit Ihrem Latein am Ende<br />
sind“ und auch unter Freunden, Bekannten oder Verwandten niemand<br />
weiterhelfen kann, können Sie sich an den Kommunalen<br />
Sozialdienst oder die Jugend-, Erziehungs- und Familienberatung<br />
wenden.<br />
Erziehen ohne Demütigung<br />
Kinder sind großartig; sie beim Entdecken ihrer Welt zu<br />
beobachten und bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu<br />
unterstützen, ist wunderbar. Gerade weil sie uns so nahegehen,<br />
können sie manchmal aber auch die geduldigste Mutter<br />
und den liebevollsten Vater an den Rand der Verzweiflung<br />
bringen. Wenn sie ohne erkennbaren Grund tagsüber und<br />
nachts schreien, auch auf wiederholte Ermahnungen nicht<br />
reagieren, aggressiv oder unfolgsam und bockig sind, fällt<br />
es jedem Elternteil schwer, Ruhe zu bewahren und besonnen<br />
zu reagieren.<br />
Aber Schreie, Klapse, harte Griffe oder gar Schläge und Einsperren<br />
sind keine Lösung. Damit demütigen Sie Ihr Kind, machen es<br />
ängstlich und traurig. Sie sind sein Halt und sein Zuhause. Wenn<br />
es sich vor Ihnen ängstigt, verliert es auf Dauer das Vertrauen in<br />
Sie und seine Umwelt. Dementsprechend ist das Recht auf gewaltfreie<br />
Erziehung für Kinder im Bürgerlichen Gesetzbuch verbrieft.<br />
Es verbietet sowohl körperliche Bestrafungen als auch seelische<br />
Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen.<br />
Seien Sie sicher, Sie können auch ohne massive Strafen erreichen,<br />
dass Ihr Kind Grenzen akzeptiert. Kinder suchen nach Orientierung,<br />
sie wollen wissen was gut und richtig ist – und was falsch. Geben<br />
Sie ihrem Kind durch konsequentes Verhalten und feste Regeln<br />
Halt. Ihr Verhalten dient Ihrem Kind als Vorbild. Deshalb ist<br />
es wichtig, dass Sie berechenbar und klar handeln und für Ihr Kind<br />
Sinnzusammenhänge sichtbar werden.<br />
Natürlich sind Mütter und Väter weder Superfrauen noch Supermänner.<br />
Schwierigkeiten und Probleme kann es immer geben, und<br />
Krankheit, berufliche, finanzielle oder persönliche Sorgen oder<br />
Streit zwischen Ihnen und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin lassen<br />
das Nervenkostüm dünner werden. Gerade dann ist es schwierig,<br />
die nötige Gelassenheit bei Konflikten mit den Kindern zu behalten<br />
und angemessen zu reagieren. Besonders schwer wiegt der<br />
Erziehungsstress, wenn Sie keine Freunde oder Verwandten haben,<br />
bei denen Sie Ihr Herz ausschütten können. In solchen Situationen<br />
finden Sie Unterstützung beim Kommunalen Sozialdienst, beim<br />
Kinderschutzzentrum und in den Jugend-, Erziehungs- und Familienberatungsstellen.<br />
Erziehungsberatung<br />
Auch wenn Sie sich nach Kräften für die Entwicklung Ihres<br />
Kindes einsetzen und es in seinen Talenten und Fähigkeiten<br />
unterstützen: Reibungsflächen sind beim Zusammenleben<br />
verschiedener Charaktere vorprogrammiert. Viele<br />
Meinungsverschiedenheiten, Ärgernisse oder Verunsicherungen<br />
werden Sie völlig selbstverständlich in Ihrem Alltag<br />
beseitigen können. Manche Probleme entwickeln sich aber<br />
auch zu handfesten Konflikten oder geben ernsthaften Anlass<br />
zur Sorge.<br />
In <strong>Hannover</strong> stehen Ihnen Jugend-, Familien- und Erziehungsberatungsstellen<br />
unterschiedlicher Träger zur Verfügung wenn zum<br />
Beispiel<br />
Ihr Kind sich nicht altersentsprechend entwickelt,<br />
Ihr Kind Schwierigkeiten in der Schule oder<br />
im Kindergarten hat,<br />
ständig Streit zwischen Ihnen und Ihrem Kind entsteht,<br />
bei Ihnen unterschiedliche Erziehungsvorstellungen<br />
aufeinander prallen,<br />
Sie als Paar sich auseinanderleben oder sich<br />
immer öfter streiten,<br />
Sie eine Trennung oder Scheidung überwinden müssen,<br />
eine neue Partnerschaft Verunsicherungen nach sich zieht.<br />
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beratungs- und anlaufstellen 9<br />
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