Familienkompass Hannover
Familienkompass Hannover
Familienkompass Hannover
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
90<br />
7 wohnraum und lebensqualität<br />
manfred thebes<br />
Bereich Stadtentwicklung der Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong><br />
Eine attraktive Stadt<br />
für die nachwachsende<br />
Generation<br />
Herr Thebes, wie hat sich die Bevölkerungsstruktur in der<br />
jüngsten Vergangenheit entwickelt? Welche Perspektiven<br />
und Aufgaben ergeben sich daraus für die Stadtentwicklung?<br />
Thebes: „Gerade in den letzten Jahren war die Bevölkerungsstruktur in<br />
<strong>Hannover</strong> sehr stabil, es hat nur wenige Veränderungen gegeben. So hat<br />
sich zum Beispiel die Zahl der Kinder nur geringfügig verändert und auch<br />
die Zahl älterer Menschen ist nur moderat gestiegen. Deutlich zugenommen<br />
hat die Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund, die in unserer<br />
Stadt leben.<br />
Die Stadtentwicklungspolitik der Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong> ist stark<br />
an den Bedürfnissen von Familien mit Kindern ausgerichtet, nicht zuletzt<br />
deshalb hat die Abwanderung von Familien in das Umland erheblich abgenommen.<br />
Dies müssen wir weiter fortführen, wenn wir für Familien<br />
attraktiv bleiben wollen. Darüber hinaus zeigt sich die große Bedeutung,<br />
die Migration und Integration für die zukünftige Stadtentwicklung haben<br />
werden. Mit den Maßnahmen im Rahmen des Lokalen Integrationsplanes<br />
ist <strong>Hannover</strong> bereits auf einem guten Weg, sich diesen Herausforderungen<br />
zu stellen, insbesondere mit dem Schwerpunkt auf Maßnahmen zur<br />
Förderung der Bildungschancen der bereits hier lebenden und der nachwachsenden<br />
Generationen.“<br />
Wohnen zur Miete<br />
Die Mietpreise für Wohnräume liegen in <strong>Hannover</strong> deutlich<br />
unter denen vergleichbarer anderer deutscher Großstädte.<br />
Ein Viertel des Wohnungsbestandes gehört zu den<br />
stark nachgefragten Großwohnungen, ihr Anteil variiert<br />
von Stadtteil zu Stadtteil. Überdurchschnittlich viele Großwohnungen<br />
gibt es in Isernhagen-Süd, Lahe, Wülferode,<br />
Bothfeld, Kirchrode und Seelhorst. Durch den einsetzenden<br />
Generationswechsel in diesen Stadtteilen werden hier zunehmend<br />
Wohnräume frei.<br />
In der ArGeWo (www.argewo-hannover.de) sind 30 Wohnungsbaugesellschaften<br />
und -genossenschaften aus der Region <strong>Hannover</strong><br />
zusammengeschlossen. Auf ihrer Website ist neben den üblichen<br />
Kriterien auch eine gezielte Recherche nach barrierefreien Wohnungen<br />
für Menschen mit körperlichen Einschränkungen möglich.<br />
Unter den Mitgliedern der ArGeWo befinden sich neben wirtschaftlich<br />
orientierten Wohnungsbaugesellschaften auch die städtische<br />
Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Hannover</strong> mbH (GBH) und verschiedene<br />
Baugenossenschaften.<br />
Für EmpfängerInnen von Arbeitslosengeld II gut zu wissen: Die<br />
Kosten für die Genossenschaftsanteile werden unter den gleichen<br />
Bedingungen übernommen wie die Mietsicherheit – vorausgesetzt,<br />
die Notwendigkeit für den Umzug wird vom JobCenter anerkannt.<br />
Bei geringem Einkommen können Sie Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein,<br />
Wohnungsvermittlung oder Wohngeld haben.<br />
Mehr Informationen zu diesen Leistungen finden Sie auf den Seiten<br />
82 und 83.<br />
Mieterschutz<br />
in Mietervereinen<br />
Wenn Sie Probleme mit Ihrer Vermieterin oder Ihrem Vermieter<br />
haben, können Sie bei einem der Mietervereine in<br />
<strong>Hannover</strong> Hilfe finden. Für die Rechtsberatung dort gibt es<br />
meist keine Wartezeit nach Beginn Ihrer Mitgliedschaft –<br />
anders als bei einer Rechtsschutzversicherung.<br />
Erkundigen Sie sich vorab, welche Leistungen Sie unter welchen<br />
Bedingungen beim Mieterverein in Anspruch nehmen können.<br />
Eventuell umfasst Ihre bestehende Rechtsschutzversicherung bereits<br />
Mietrechtsfragen! Wenn Sie Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung<br />
(Sozialhilfe) beziehen, können Sie beantragen, dass Ihre<br />
Mitgliedsgebühren für den Mieterverein übernommen werden.