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Familienkompass Hannover

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Sprachentwicklung<br />

und Mehrsprachigkeit<br />

Worte, die die Welt bedeuten<br />

Sprache erlernen Kinder durch Sprechen und vor allem<br />

durch das Nachahmen ihrer unmittelbaren Umgebung.<br />

Eltern sind hier ein besonderes Vorbild. Ihr Kind reagiert<br />

auf Ihre Tonlage und Ihre Wortmelodie. Es nimmt wahr, in<br />

welcher Stimmung Sie ihm begegnen und es übernimmt<br />

von Ihnen Satzkonstruktionen und Redewendungen. Durch<br />

Sprache erhalten die Dinge und Gefühle einen Namen und<br />

Ihr Kind erweitert seine Welt Wort für Wort.<br />

Sie können dafür sorgen, dass in Ihrer Familie viel erzählt wird,<br />

viel miteinander geredet und einander zugehört wird. Widmen Sie<br />

Ihrem Kind Ihre Aufmerksamkeit, sprechen Sie mit ihm, singen Sie<br />

etwas vor, hören Sie zu, lassen Sie Ihr Kind aussprechen, nehmen<br />

Sie Augenkontakt auf. Gemeinsam Bilderbücher anschauen, Fingerspiele,<br />

Lieder, Handpuppen et cetera bereiten auch sehr kleinen<br />

Kindern viel Freude und sie unterstützen die Sprachentwicklung.<br />

Kinder haben viel Spaß an Wörtern, Klängen, Reimen und Sprachspielen.<br />

Lachen Sie Ihr Kind bei putzigen Wortschöpfungen nicht<br />

aus, sondern amüsieren Sie sich mit ihm und behalten Sie die Worte<br />

in Erinnerung. Manche Eigenlogik aus dem Mund Ihres Kindes<br />

zeigt, dass wir die Welt auch ganz anders sehen können! Freuen Sie<br />

sich, wenn Ihr Kind Fragen stellt. Kinder sind emsige LernerInnen,<br />

besonders wenn sie auf Interesse stoßen. Sie schaffen damit eine<br />

gute Basis auch für die Schule.<br />

Unterstützen Sie Ihr Kind darin, seinen Sprachschatz zu erweitern:<br />

Wiederholen Sie Sätze in ähnlicher Form, variieren Sie seine Aussagen<br />

(zum Beispiel die Frau geht, die Frau läuft, die Frau hüpft).<br />

Wiederholen Sie fehlerhafte Sätze korrekt, ohne das sich Ihr Kind<br />

verbessert fühlt (zum Beispiel „Du meinst,…“, „Ich finde auch,<br />

dass…“ oder „Ja genau,…“).<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Die Zweitsprachenentwicklung im Kindesalter verläuft<br />

grundsätzlich ähnlich dem Erstsprachenerwerb. Diese<br />

sprachsensible Phase endet allerdings nach neueren Erkenntnissen<br />

zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr.<br />

Beim späteren Erlernen einer zweiten Sprache entwickelt sich ein<br />

neues neuronales Netzwerk in den Sprachzentren des Gehirns,<br />

während ein Kind, das im frühen Alter zwei Sprachen lernt, ein<br />

einziges neuronales Netz für beide Sprachen nutzt – und diese effiziente<br />

„Technik“ auch später für weitere Sprachen nutzen kann.<br />

Mehrsprachigkeit ist also kein Entwicklungshindernis, sondern ein<br />

Geschenk.<br />

Eindeutige Regeln und Ihr Vorbildverhalten als Eltern sind dabei<br />

wichtig: Jeder Elternteil sollte seine Muttersprache konsequent<br />

sprechen. Um die Zweitsprache Deutsch zu erlernen, sollten Sie<br />

vorsorgeuntersuchungen und fitness 2<br />

vereinbaren, wo und wann Sie die deutsche Sprache sprechen. Ihr<br />

Kind ist für einen guten Start in Kindergarten, Schule und Ausbildung<br />

darauf angewiesen!<br />

Eine Krippe oder ein Kindergarten ist die ideale Umgebung, um<br />

Sprachen zu lernen. Viele Kindertagesstätten bieten nicht nur für<br />

die Kinder Sprachkurse an, sondern haben auch für Eltern kostenfreie<br />

Programme wie „Griffbereit“, „Rucksack“, „HIPPY“ oder<br />

„FuN“. Hier können Eltern lernen, ihr Kind beim Zweitspracherwerb<br />

zu unterstützen, obwohl sie selbst eine Fremdsprache als Muttersprache<br />

sprechen. Fragen Sie in Ihrer Kindertageseinrichtung oder<br />

erkundigen Sie sich in der Projektstelle Sprachförderung der Landeshauptstadt<br />

<strong>Hannover</strong>.<br />

kontakt<br />

adresse<br />

telefon<br />

e-mail<br />

kontakt<br />

adresse<br />

telefon<br />

e-mail<br />

kontakt<br />

adresse<br />

telefon<br />

e-mail<br />

Projektstelle Sprachförderung<br />

Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong><br />

Ihmeplatz 5<br />

30449 <strong>Hannover</strong><br />

0511 168-41125<br />

51.43sprachfoerderung@hannover-stadt.de<br />

Störungen in der Sprachentwicklung<br />

Verzögerungen in der Sprachentwicklung oder Sprachlosigkeit<br />

bei Kindern kann verschiedene Ursachen haben. Manche<br />

Kinder reagieren damit auf psychosoziale Belastungen,<br />

bei anderen liegen organische Erkrankungen vor.<br />

Das Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin der Region <strong>Hannover</strong><br />

berät Sie und bietet weiterführende Informationen. Bei sehr ausgeprägten<br />

Auffälligkeiten wenden Sie sich bitte an die Sprachheilberatung<br />

im Team Behindertenberatung der Region <strong>Hannover</strong>.<br />

Team Sozialpädiatrie und<br />

Jugendmedizin der Region <strong>Hannover</strong><br />

Prinzenstraße 12<br />

30159 <strong>Hannover</strong><br />

0511 616-22249<br />

jugendmedizin@region-hannover.de<br />

Sprachheilberatung im<br />

Team Behindertenberatung der<br />

Region <strong>Hannover</strong><br />

Podbielskistraße 156 A<br />

30177 <strong>Hannover</strong><br />

0511 300334-24<br />

behindertenberatung@region-hannover.de<br />

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