Familienkompass Hannover

anke märk-bürmann
Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
Zum Lesen verlocken
Frau Märk-Bürmann, nach der Geburt eines Kindes werden
die Weichen für die weitere Entwicklung des Kindes gestellt.
Kinder die viel angesprochen werden und sprachliche
Vorbilder erleben, lernen zunächst die Sprache und im
Regelfall später auch das Lesen leichter. Wo können Eltern
dazu Anregung und Informationen bekommen?
Märk-Bürmann: „Im Herbst 2010 hat landesweit das vom Ministerium für
Wissenschaft und Kultur finanzierte Projekt ‚Lesestart Niedersachsen‘
begonnen – hierdurch erhalten Eltern wertvolle Anleitungen, wie sie ihr
Kind bereits nach der Geburt richtig fördern können. In Zusammenarbeit
mit den Bibliotheken werden an alle Kinderärzte ‚Lesepakete‘ verteilt, die
dann an die Eltern im Rahmen der U6 Untersuchung ausgegeben werden.
Dieses Lesepaket enthält unter anderem ein persönliches Lesetagebuch
und den Vorleseratgeber ‚Das ABC des Lesens‘. Daneben hat der Verein
‚Lesestart Hannover e.V.‘ die Broschüre ‚Gib mir ein A: Sprachförderung
von Anfang an‘ herausgegeben, die auch in Hannovers Kinderarztpraxen
verteilt wird.
Begleitend bieten Bibliotheken spezielle Bücher-Baby-Gruppen an. Hier
erleben Eltern, wie man seinem Kind vorliest, wie man gemeinsam ein
Bilderbuch betrachtet sowie Fingerspiele und Lieder einübt. Gerade im Babyalter
ist es wichtig, dass möglichst viele Sinne angesprochen werden:
abwaschbare Bücher, die man in den Mund nehmen kann, Fühl- und Tastbücher,
Bücher, die Geräusche machen oder die mit einem Gegenstand
zum Anfassen verbunden sind.
Wichtig ist, dass das Vorlesen zu einem ‚Ritual‘ im Alltag wird – zum Beispiel
jeden Abend eine Geschichte gemeinsam zu lesen. Das prägt sich bei
dem Kind nachhaltig als etwas Schönes ein und stärkt durch die menschliche
Nähe gleichzeitig die Bindung zwischen Eltern und Kind, was wiederum
förderlich für die Entwicklung des Kindes ist.“
Stadtbibliothek
kultur und freizeit 4
Hannover verfügt über eine Stadtbibliothek mit zahlreichen
Standorten in den Stadtteilen und einer Fahrbibliothek.
Die Stadtbibliothek ist die regionale Kontaktstelle für das Lesenetzwerk
Hannover. Der Verein Lesestart Hannover e.V. fördert die
frühkindliche Sprachbildung in Zusammenarbeit mit Kinderärzten
in Hannover, die Sie über Bedeutung und Möglichkeiten der Sprach-
und Leseförderung informieren.
Die Stadtteilbibliotheken veranstalten regelmäßige Eltern-Kind-
Termine unter dem Motto „Babys in der Bibliothek“, bei denen
gemeinsam Fingerspiele, Reime und Bilderbücher ausprobiert und
empfohlen werden. Jede Stadtteilbibliothek bietet Kinder- und Jugendliteratur,
darunter auch zahlreiche fremd- und mehrsprachige
Medien. Alle Standorte fördern das literarische Interesse von
Kindern durch Bilderbuchkino, Schreibwerkstätten und andere
Veranstaltungen zur Sprach- und Leseförderung. Zur Einschulung
bekommen alle Kinder in Hannover das Erdmännchenbuch überreicht,
die ganze Klasse wird zu einem gemeinsamen Besuch in der
Bibliothek eingeladen. Der Leseausweis für Kinder und Jugendliche
unter 20 Jahren ist kostenlos. Eine spezielle Kinder- und Jugendbibliothek
gibt es in der List.
kontakt
adresse
telefon
Jugendbibliothek und Stadtbibliothek List
Lister Straße 11
30161 Hannover
0511 168-43570
Bibliothekenverbund
im Internet
Neben der Stadtbibliothek stellen auch die wissenschaftlichen
Bibliotheken der Hochschulen, die Bibliothek des
Niedersächsischen Landtages und die Landesbibliothek ihre
Buchbestände der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Über das gemeinsame Hannoversche Online-Bibliothekssystem
unter www.hobsy.de können Sie von zu Hause aus recherchieren
und – sobald Sie sich angemeldet haben – auch Vormerkungen,
Bestellungen, Verlängerungen und Fernleihen vornehmen.
infos
internet
Hannoversches Online-Bibliothekssystem
www.hobsy.de
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