BAUEN MIT UNIKA - UNIKA Kalksandstein Westfalen GmbH
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10. NACHTRÄGLICHE BEARBEITUNG VON KS-MAUERWERK<br />
auch in nicht tragenden Wänden ausgeführt<br />
werden.<br />
2. Bei vierseitig gehaltenen nicht tragenden<br />
Wänden kann der vertikale Schlitz<br />
als freier Rand angenommen werden.<br />
Ob die zulässigen Wandlängen der beiden<br />
entstehenden (dreiseitig gehaltenen)<br />
Wandabschnitte eingehalten werden, ist<br />
zu prüfen.<br />
3. Bei der Ermittlung der zulässigen<br />
Wandlänge der nicht tragenden Wand<br />
kann die nächstkleinere Wanddicke herangezogen<br />
werden.<br />
Beispiel:<br />
Nicht tragende Wand, dreiseitig gehalten,<br />
oberer Rand frei, Wanddicke d = 15 cm,<br />
Schlitztiefe = 2 cm<br />
● Nach DIN 1053-1, Tabelle 10 sind vertikale<br />
Schlitze bei 11,5 cm ≤ d < 17,5 cm<br />
nicht zulässig.<br />
● Bei Annahme eines freien Randes<br />
an der Stelle des Schlitzes ergeben sich<br />
zwei Wandabschnitte mit jeweils einer<br />
unteren und einer seitlichen Halterung.<br />
Solche Halterungen sind unzulässig.<br />
● Die Restwanddicke ergibt sich aus<br />
15 – 2 = 13 cm. Die zulässigen Wandlängen<br />
für 11,5 cm dicke Wände können<br />
herangezogen werden.<br />
10.1.2 Horizontale und schräge Schlitze<br />
Bei horizontalen (waagerechten) Schlitzen<br />
wird genau wie bei vertikalen Schlitzen<br />
die Querschnittsfl äche verringert. In Folge<br />
der durch die Querschnittsschwächung<br />
auftretenden Biegemomente sind<br />
horizontale Schlitze besonders kritisch.<br />
Das Anordnen von horizontalen Schlitzen<br />
ist daher möglichst zu vermeiden.<br />
152<br />
Schräge Schlitze stellen eine Kombination<br />
von vertikalen und horizontalen<br />
Schlitzen dar. Sie werden deshalb nach<br />
DIN 1053-1, Tabelle 10, zusammen mit<br />
horizontalen Schlitzen geregelt.<br />
10.1.3 Auswirkungen von Schlitzen in<br />
tragenden Wänden<br />
Bei tragenden Wänden berechnet sich<br />
die aufnehmbare Druckspannung aus der<br />
vorhandenen Belastung im Verhältnis zu<br />
der zur Verfügung stehenden Fläche (σ =<br />
F/A). Wird bei gleicher Belastung (F) die<br />
Fläche (A) reduziert, so erhöht sich die<br />
vorhandene Spannung (σ).<br />
Bei tragenden Wänden, deren Tragfähigkeit<br />
(α ungeschlitzt = σ vorh. / σ zul ≤ 1) ausgenutzt<br />
ist, kann die Querschnittsschwächung<br />
durch Schlitze dazu führen, dass der<br />
zulässige Ausnutzungsfaktor (α geschlitzt =<br />
σ vorh. / σ zul. > 1) überschritten wird. KS-<br />
Mauerwerk bietet auf Grund der höheren<br />
Grundwerte der zulässigen Druckspannungen<br />
(σ 0 ) höhere Reserven als die<br />
meisten anderen Mauersteinsorten. Der<br />
rechnerische Nachweis, dass ein Schlitz<br />
mit höheren Grenzabmaßen – als nach<br />
DIN 1053-1, Tabelle 10 zulässig – möglich<br />
ist, lässt sich daher bei KS-Mauerwerk<br />
i.d.R. leichter führen.<br />
Beispiel:<br />
a) ungeschwächter Querschnitt:<br />
● Wanddicke d = 24 cm, Wandlänge<br />
l = 1,00 m<br />
- Querschnittsfl äche<br />
A = d x l = 0,24 x 1,00 = 0,24 m 2<br />
● vorhandene Aufl ast F = 100 kN<br />
→ vorhandene Druckspannung:<br />
σ = F / A = 100 / 0,24 = 417 kN/m2