BAUEN MIT UNIKA - UNIKA Kalksandstein Westfalen GmbH
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11. WÄNDE <strong>MIT</strong> KS-MAUERWERK<br />
11.1.5 Druckwasser aus Stauwasser<br />
(aufstauendes Sickerwasser)<br />
Ermittelt die Baugrunderkundung bei einem<br />
über dem Bemessungswasserstand<br />
zu errichtenden Gebäude einen gering<br />
durchlässigen Boden (Wasserdurchlässigkeitsbeiwert<br />
k ≤ 10 -4 m/s) und soll<br />
oder muss auf eine Dränung verzichtet<br />
werden, da z.B. eine behördlich zugelassene<br />
Vorfl ut nicht verfügbar ist, so<br />
ist vor den erdberührten Bauteilen mit<br />
Stauwasser zu rechnen.<br />
Bei Gebäuden, deren Sohle mindestens<br />
30 cm über dem höchsten Bemessungswasserstand<br />
liegt, und bei<br />
Gründungstiefen bis 3 m unter Geländeroberkante<br />
können nach DIN 18195,<br />
Teil 1 und 6 einfachere, Druckwasser<br />
haltende Abdichtungen verwendet werden<br />
als bei Beanspruchungen aus Grundwasser.<br />
Dieser Neuregelung liegt die Erfahrung<br />
zugrunde, dass Stauwasserbeanspruchungen<br />
in der Regel nur kurzfristig<br />
auftreten und daher hier eher mit einem<br />
geringeren Sicherheitsgrad konstruiert<br />
werden kann.<br />
wenig durchlässiger<br />
Boden1) Lastfall: aufstauendes Sickerwasser<br />
DIN 18195-6 Abschnitt 7.2.2<br />
Niederschlag<br />
k ≤ 10 -4 m/s<br />
(k ≤ 0,1 mm/s)<br />
ohne Dränung<br />
Gründungstiefe<br />
bis zu 3 m<br />
unter GOK<br />
Bemessungs-<br />
≥ 300 mm<br />
wasserstand<br />
1)<br />
siehe DIN 18530-1<br />
2)<br />
langjährig ermittelter höchster Grundwasser-/Hochwasserstand<br />
2)<br />
172<br />
≤ 3 m<br />
Bild 11/7: Lastfall aufstauendes Sickerwasser<br />
Bild 11/8: Kellerwände aus KS-Mauerwerk mit<br />
kunststoffmodifi zierter Bitumenbeschichtung (KMB)<br />
Die Abdichtung der erdberührten Wände<br />
gegen aufstauendes Sickerwasser<br />
nach DIN 18195-6, Abschnitt 9 erfolgt<br />
mit:<br />
● kunststoffmodifi zierten Bitumendickbeschichtungen<br />
(KMB) nach Tabelle 9 der<br />
DIN 18195-2<br />
Der Auftrag der KMB erfolgt in zwei Arbeitsgängen<br />
mit dazwischen liegender<br />
Verstärkungslage. Die Trockenschichtdicke<br />
beträgt mindestens 4 mm.<br />
● Polymerbitumen-Schweißbahnen nach<br />
Tabelle 4, Zeile 9 der DIN 18195-2<br />
Bei Untergrund aus Mauerwerk ist ein<br />
Voranstrich aufzubringen. Die Bahnen<br />
sind vorzugsweise im Schweißverfahren<br />
ohne Verwendung von Klebemasse einzubauen.<br />
● bitumenverträglichen Kunststoff- und<br />
Elastomer-Dichtungsbahnen nach<br />
Tabelle 5 der DIN 18195-2<br />
Die Bahnen sind vollfl ächig im Bürstenstreich-<br />
oder Flämmverfahren aufzukleben,<br />
ggf. ist ein Voranstrich erforderlich.<br />
Längs- und Quernähte sind zu verschweißen.<br />
Bei allen Abdichtungsarten gegen aufstauendes<br />
Sickerwasser sind Schutzschichten<br />
aufzubringen und vorzugsweise<br />
Stoffe nach Abschnitt 3.3.8 der<br />
DIN 18195-10 einzusetzen, wie z.B. Perimeterdämmplatten<br />
oder Dränplatten mit<br />
abdichtungsseitiger Gleitfolie.