Nationale Demenzstrategien - Institut für Sozialforschung und ...
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Endbericht<br />
sowie Autonomie der Erkrankten, Gerechtigkeit <strong>und</strong> Gleichheit im Zugang zu Hilfe, wirksame <strong>und</strong> perso-<br />
nenzentrierte Pflege, Pflege der Pflegenden, Kompetenzen <strong>für</strong> professionell Pflegende. An diese Prinzi-<br />
pien schließt ein ganzheitliches Unterstützungsmodell mit den Erkrankten im Mittelpunkt an.<br />
Verbesserung des Bewusstseins <strong>für</strong> die Demenz (Abschnitt 6)<br />
In den Zielgruppen der allgemeinen Öffentlichkeit, der Menschen in öffentlichen Dienstleistungsberufen<br />
(z.B. Polizei) <strong>und</strong> bei professionell Pflegenden soll <strong>für</strong> den Umgang mit Demenzkranken sensibilisiert <strong>und</strong><br />
Klischees zur Demenz sollen abgebaut werden (Entstigmatisierung). Dazu sollen zielgruppenspezifische<br />
Pläne <strong>und</strong> Qualifizierungskonzepte entwickelt werden.<br />
Frühe Diagnose (Abschnitt 7)<br />
Für Allgemeinmedizinerinnen <strong>und</strong> Allgemeinmediziner sollen klare Kriterien entwickelt werden, in wel-<br />
chen Fällen Patientinnen <strong>und</strong> Patienten an spezialisierte Einrichtungen („Memory services“) überwiesen<br />
werden mit dem Ziel, dass die Diagnosestellung über den Memory-Service erfolgt. Für komplexere Fälle<br />
soll ein Memory-Zentrum in Nordirland mit erweiterten diagnostischen Kompetenzen eingerichtet wer-<br />
den.<br />
Unterstützung von Menschen mit Demenz (Abschnitt 8 bis 10)<br />
In diesem Bereich sind mehrere Maßnahmen gebündelt: Zum einen sollen die Memory-Services in die<br />
Lage versetzt werden, bereits bei der Diagnosestellung eine kompetente Information <strong>und</strong> Beratung an-<br />
zubieten. In einem strukturierten Verfahren sollen zudem die Bedürfnisse an Unterstützung <strong>und</strong> Pflege<br />
ermittelt <strong>und</strong> die Möglichkeiten einer Medikation (Antidementiva) abgeschätzt werden. In der Versor-<br />
gung sollen zudem die Angebote an Kurzzeitpflege (zur Entlastung der Pflegenden <strong>und</strong> in Krisensituatio-<br />
nen) sowie ambulante Pflege- <strong>und</strong> Unterstützungsstrukturen (durch Dienstleistungen <strong>und</strong> assistive Hau-<br />
stechnologien) ausgebaut <strong>und</strong> spezielle Pflegepfade <strong>für</strong> die Palliativversorgung sowie <strong>für</strong> junge Demenz-<br />
kranke entwickelt werden. In einem eigenen Abschnitt (Abschnitt 9) wird die Betreuung von Demenz-<br />
kranken im Akutkrankenhaus angesprochen. Als Maßnahmen sollen die Kompetenzen des Personals in<br />
Krankenhäusern verbessert <strong>und</strong> <strong>für</strong> jeden Demenzkranken im Krankenhaus ein individueller, die Demenz<br />
berücksichtigender Pflegeplan entwickelt werden. Zur Verbesserung der Versorgung von Demenzkran-<br />
ken in stationären Einrichtungen schließlich sollen Standards entwickelt werden (Kompetenzen Perso-<br />
nal, Innenarchitektur, Biographiearbeit, Anwendung Psychopharmaka etc.).<br />
Unterstützung pflegender Angehöriger (Abschnitt 11)<br />
In diesem Bereich sollen Angebote aufgebaut werden, die eine praktische <strong>und</strong> psychologische Unter-<br />
stützung sowie einen Erfahrungsaustausch pflegender Angehöriger gewährleisten.<br />
Vorschläge <strong>für</strong> die Gesetzgebung (Abschnitt 12)<br />
In der Gesetzgebung soll der Anspruch auf Autonomie <strong>und</strong> das Recht auf eine unabhängige Anwaltschaft<br />
<strong>für</strong> Menschen verankert werden, die nur noch eingeschränkt oder nicht mehr entscheidungsfähig sind.<br />
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