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Nationale Demenzstrategien - Institut für Sozialforschung und ...

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8. Förderung von Forschung<br />

Endbericht<br />

Die Forschung soll auf die Verbesserung der medizinischen Behandlung wie auch auf die Pflege von De-<br />

menzkranken ausgerichtet werden. Demenzkranke <strong>und</strong> ihre Pflegenden sollen über ein Forschungs-<br />

netzwerk <strong>für</strong> die Formulierung von Forschungsthemen einbezogen werden.<br />

Für einige der Maßnahmen sind im Text zeitliche Vorgaben genannt, allerdings besteht keine durchge-<br />

hende zeitliche oder finanzielle Unterlegung der Planung. Der Prozess der Umsetzung soll durch eine<br />

Monitor-Gruppe begleitet werden, die sich ca. drei Mal pro Jahr trifft <strong>und</strong> einen jährlichen Umsetzungs-<br />

bericht vorlegt. Der insgesamt 66 Seiten umfassende Demenzplan ist als Broschüre mit großformatigen<br />

Bildern (emotionale Botschaften von Zuwendung <strong>und</strong> Solidarität) <strong>und</strong> textlichen Hervorhebungen von<br />

Schlüsselbotschaften gestaltet. Ebenso sind illustrative Kurzdarstellungen von Modellprojekten <strong>und</strong> Fall-<br />

beispielen enthalten.<br />

Der Erstellungsprozess der <strong>Nationale</strong>n Demenzstrategie hat etwa ein Jahr in Anspruch genommen:<br />

Nachdem im Mai 2009 die Regierung einen Beschluss zur Entwicklung der Demenzstrategie gefasst hat-<br />

te, begannen 5 Expertengruppen zu verschiedenen Themen mit der Erarbeitung eines Entwurfes. Im<br />

Herbst 2009 <strong>und</strong> Frühjahr 2010 fanden in zwei Phasen Konsultationen statt: Mit verschiedenen Akteu-<br />

ren <strong>und</strong> institutionellen Vertretern wurde ein Demenz-Dialog durchgeführt, unter anderem wurde dabei<br />

die Scottish Dementia Working Group, deren Mitglieder alle eine diagnostizierte Demenz haben, promi-<br />

nent mit einbezogen. Anschließend wurde ein Teil der Empfehlungen exemplarisch erprobt. Die Anre-<br />

gungen aus den Konsultationen sowie die Praxiserfahrungen aus der Erprobung wurden in die Strategie<br />

eingearbeitet.<br />

Schweiz (Kanton Waadt)<br />

In der Schweiz liegen bisher zwei Demenzpläne auf Kantonsebene vor. Das „Alzheimer Programm“ des<br />

Kantons Waadt ist im November 2010 veröffentlicht worden. Als Hauptziele <strong>für</strong> einen Zeitraum von zwei<br />

Jahren nennt das Programm Verbesserungen in folgenden Bereichen:<br />

1. Erfassung, Diagnose <strong>und</strong> Betreuung von Menschen mit Demenz<br />

Für diesen Bereich gibt das Programm zunächst einige Empfehlungen zur Diagnostik <strong>und</strong> zur Anwendung<br />

von Screening-Instrumenten an Medizinerinnen <strong>und</strong> Mediziner ab. Als wichtigste Maßnahme wird die<br />

Schaffung von vier regionalen <strong>und</strong> einem zentralem Memory-Zentrum im Kanton <strong>für</strong> eine verbesserte<br />

Diagnostik, Forschung <strong>und</strong> Schulung von Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten angestrebt. Darüber hinaus sollen regio-<br />

nale interdisziplinäre mobile Teams <strong>für</strong> die Alterspsychiatrie gebildet werden, die die Beratung, Betreu-<br />

ung <strong>und</strong> eine Krankheitserkennung der zu Hause lebenden Demenzkranken vornehmen sollen. Die Kos-<br />

ten <strong>für</strong> diese Teams werden durch den Kanton <strong>und</strong> die Kommunen übernommen.<br />

2. Ausbildung <strong>und</strong> Forschung zu Demenz<br />

Die Ausbildung der Medizinerinnen <strong>und</strong> Mediziner im Bereich der Demenz sowie die die Weiterbildung<br />

von Hausärztinnen <strong>und</strong> Hausärzten soll durch das zentrale Memory-Zentrum gebündelt <strong>und</strong> gefördert<br />

werden. Ebenso sollen Fortbildungen <strong>für</strong> das Pflegepersonal angeboten werden. Forschungsanstren-<br />

gungen fokussieren auf die Sammlung epidemiologischer Daten durch das Memory-Zentrum sowie auf<br />

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