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Nationale Demenzstrategien - Institut für Sozialforschung und ...

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Endbericht<br />

tungen durchzuführen, um die Vorschläge der Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger <strong>für</strong> den Demenzplan nutzbar<br />

machen zu können. Andere Expertinnen <strong>und</strong> Experten äußerten wiederum die Be<strong>für</strong>chtung, dass die<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit zu einer nicht steuerbaren Informationsflut führen könnte. Um dem vorzubeugen,<br />

sollte – so eine Idee – zu bestimmten Fragen ein Bürgerdialog initiiert werden, etwa zur Priorisierung<br />

von Handlungsbedarfen. Im Hinblick auf die Fachgruppen sollten die in die Expertise involvierten<br />

Organisationen beteiligt bleiben bzw. um weitere Personen aus Wissenschaft <strong>und</strong> Selbsthilfe sowie<br />

der Fachgesellschaften ergänzt werden. Zudem wurde es als erforderlich betrachtet, folgende <strong>Institut</strong>ionen<br />

hinzuzuziehen:<br />

� Kommunen, Landkreistag <strong>und</strong>/oder Städtetag,<br />

� B<strong>und</strong>esländer, evtl. Psychiatriereferate,<br />

� Kranken- <strong>und</strong> Pflegekassen,<br />

� Medizinischer Dienst der Krankenversicherung,<br />

� B<strong>und</strong>eszentrale <strong>für</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung.<br />

Die Sachverständigen vertraten unterschiedliche Auffassungen, inwieweit die Wohlfahrtsorganisationen<br />

noch stärker in das Vorhaben involviert werden sollten. So wurde z.B. vereinzelt angeregt, auch Vertreterinnen<br />

<strong>und</strong> Vertreter von Praxismodellen stärker in die Entwicklung des Demenzplans einzubeziehen.<br />

Um die Gruppen nicht zu überfrachten, machte eine Expertin den Vorschlag, zunächst ein erstes Positionspapier<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> dieses dann intensiv mit den verschiedenen Akteuren der „Demenzszene“<br />

zu diskutieren.<br />

Darüber hinaus formulierten die Sachverständigen verschiedene Anforderungen, die aus ihrer Sicht ein<br />

Demenzplan erfüllen sollte:<br />

� Die Steuerungsverantwortung <strong>für</strong> den deutschen Demenzplan müsse bei der B<strong>und</strong>esregierung<br />

liegen. Die Befragten würden es begrüßen, wenn alle mit Demenz befassten Ministerien sich am<br />

Prozess beteiligen.<br />

� Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der begrenzten Ressourcen sei eine Konzentration auf die wichtigsten<br />

Handlungsfelder notwendig. Es müsse also eine Priorisierung vorgenommen werden. Von Vorteil<br />

sei es auch festzuschreiben, welche Maßnahmen nicht zu den Aufgaben eines Demenzplans<br />

zählen.<br />

� Wie viele Mittel <strong>für</strong> einen deutschen Demenzplan fließen sollten, darüber trafen die meisten Expertinnen<br />

<strong>und</strong> Experten keine Aussagen. Allerdings wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass<br />

geprüft werden solle, ob durch einen effizienteren <strong>und</strong> koordinierten Mittelfluss unter Umständen<br />

zusätzliche Ressourcen freigesetzt werden könnten. Beispielweise könne man teilweise unnötige<br />

Arztbesuche älterer Menschen vermeiden, wenn es einen Ansprechpartner <strong>für</strong> Alltagsprobleme<br />

im Quartier gebe. Einzelne Befragte legten darauf Wert, zwischen direkten Kosten <strong>für</strong><br />

die Entwicklung des Demenzplans zu unterscheiden, die z.B. im Rahmen der Treffen der Fachgruppen<br />

entstehen würden sowie zwischen indirekten Kosten, z.B. durch Anschub- <strong>und</strong> Impulsmittel<br />

<strong>für</strong> Good Practice-Projekte. Es wurde davor gewarnt, die Mittel nach dem „Gießkannenprinzip“<br />

zu verteilen.<br />

� Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen müssten konkretisiert werden. Der Plan dürfe sich nicht auf vage Lippenbekenntnisse<br />

beschränken. Zu definieren <strong>und</strong> zu operationalisieren seien Arbeitsschritte, zu be-<br />

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