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Nationale Demenzstrategien - Institut für Sozialforschung und ...

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Endbericht<br />

4.3 Vergleichende Darstellung von Prozessabläufen<br />

Zur Entstehung des jeweiligen <strong>Nationale</strong>n Demenzplanes finden sich nur in wenigen Dokumenten expli-<br />

zite <strong>und</strong> lediglich meist knappe Angaben (Australien, England, Nordirland <strong>und</strong> Schottland). Das Vorgehen<br />

in Frankreich konnte aufgr<strong>und</strong> von Sek<strong>und</strong>ärmaterialien in groben Zügen rekonstruiert werden. Die in<br />

die Auswertung einbezogenen Dokumente sind im Zeitraum von 2006 bis 2011 veröffentlicht worden.<br />

Naturgemäß variieren die Wege zur Verabschiedung einer <strong>Nationale</strong>n Demenzstrategie in den einzelnen<br />

Ländern. Jedoch konnten bei aller Unterschiedlichkeit wesentliche typische Kernelemente der Entwick-<br />

lungsprozesse von Demenzplänen in den einzelnen Ländern identifiziert werden:<br />

Abb. 1: Kernelemente eines typischen Entwicklungsprozesseses<br />

Initialisierung des Prozesses<br />

durch politische Administration<br />

Hinzuziehung externer Expertinnen<br />

<strong>und</strong> Experten<br />

Erarbeitung eines Entwurfes/Diskussionspapiers<br />

Beteiligung/Diskussion<br />

Abfassung <strong>und</strong> Beschluss des<br />

<strong>Nationale</strong>n Aktionsplanes Demenz<br />

Verantwortlich: ein oder mehrere<br />

Ministerien, klare Federführung<br />

Ggf. Zuarbeit durch weitere fachlich<br />

fokussierte Arbeitsgruppen<br />

In der Regel wird die Entwicklung der Demenzpläne durch ein federführendes Ministerium initiiert. In<br />

einigen Fällen ging dem die Bildung einer interministeriellen Arbeitsgruppe oder (in föderalen Struktu-<br />

ren, wie z.B. Australien) der Beschluss der Ges<strong>und</strong>heitsminister des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Einzelstaaten vo-<br />

raus. Den Startpunkt des Prozesses bildete in allen Fällen die Einsetzung einer Arbeitsgruppe bzw.<br />

Kommission mit dem Auftrag, einen Entwurf <strong>für</strong> einen <strong>Nationale</strong>n Aktionsplan Demenz zu entwickeln.<br />

Diese Arbeitsgruppen waren den vorliegenden Informationen zufolge häufig sowohl mit Vertreterinnen<br />

<strong>und</strong> Vertretern der beteiligten Ministerien <strong>und</strong> Regierungsstellen wie auch mit Personen aus Wohl-<br />

fahrtsverbänden, Wissenschaft <strong>und</strong> Betroffenenorganisationen besetzt. Gelegentlich (z.B. in Schottland)<br />

wurden diese Kommissionen durch zusätzliche themenspezifische Arbeitsgruppen unterstützt. Zur Zeit-<br />

spanne <strong>für</strong> die Erarbeitung liegen nur wenige Informationen vor: In Frankreich wurde innerhalb von drei,<br />

in Schottland innerhalb von sechs Monaten ein Entwurf <strong>für</strong> den <strong>Nationale</strong>n Demenzplan vorgelegt.<br />

Nach Vorlage eines Entwurfes <strong>für</strong> den Demenzplan wurde zumeist eine Phase von Konsultationen <strong>und</strong><br />

Beteiligung durchgeführt, die allerdings unterschiedlich breit <strong>und</strong> tief angelegt war. So war in Frankreich<br />

eine solche Phase kaum erkennbar: Nachdem dort die so genannte Ménard-Kommission Mitte Novem-<br />

ber 2007 ihren Entwurf <strong>für</strong> den <strong>Nationale</strong>n Demenzplan vorgelegt hatte, wurde dieser regierungsintern<br />

überarbeitet <strong>und</strong> abgestimmt <strong>und</strong> bereits Ende Januar 2008 vom Staatspräsidenten der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Die Erstellung des Planes innerhalb eines halben Jahres stellt einen extrem kurzen Zeithori-<br />

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