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Nationale Demenzstrategien - Institut für Sozialforschung und ...

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Endbericht<br />

struktur müssen Zugangsbarrieren berücksichtigt <strong>und</strong> mit geeigneten Maßnahmen, wie z.B.<br />

niedrigschwelligen <strong>und</strong> zugehenden Beratungsformen, gesenkt werden.<br />

� Ausbau ambulanter Versorgungsstrukturen (N=5); analog zu den Aussagen im Hinblick auf Steuerungserfordernisse<br />

plädierten eine ganze Reihe der Befragten da<strong>für</strong>, durch den Demenzplan<br />

die Schaffung häuslicher Unterstützungssysteme voranzutreiben. Diese sollten so ausgerichtet<br />

sein, dass sie bezahlbar sind <strong>und</strong> auch alleinlebende Demenzkranke (N=5) mit hoher Versorgungssicherheit<br />

weiter zu Hause wohnen könnten. Eine konsequente Umsetzung des Prinzips<br />

„zu Hause wohnen bis zum Lebensende“ erfordere neue Konzepte mit flexiblen, aufeinander<br />

abgestimmten Hilfeleistungen von frühen Einkaufhilfen bis hin zur Palliativversorgung. Zusätzlich<br />

wurde vorgeschlagen zu prüfen, in welcher Form technische Assistenzsysteme hierzu genutzt<br />

werden können (N=1).<br />

� Qualifizierung der Profis (N=6); um eine Erhöhung der Versorgungsqualität zu erreichen, müssten<br />

ein Wissensaufbau <strong>und</strong> eine Wissenserweiterung bei Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern medizinischer<br />

<strong>und</strong> pflegerischer Professionen eingeleitet werden; dabei wurden vorrangig Pflegekräfte<br />

sowie Hausärztinnen <strong>und</strong> Hausärzte als Zielgruppen genannt. Auch die Haltung gegenüber Demenzkranken<br />

wünscht man sich darüber beeinflussen zu können. Mehr Wissen über alternative<br />

Handlungsoptionen sei erforderlich, um bestimmte Missstände zu bearbeiten, etwa ein unreflektierter<br />

Umgang mit Fixierungen (N=1) oder die Nichtachtung von Patientenrechten (N=1).<br />

Ziel sollten einheitliche Qualitätsstandards <strong>für</strong> alle Gruppen von „Versorgern“ sein.<br />

� Verbesserung von Diagnostik <strong>und</strong> Behandlung (N=6); die Identifizierung Demenzkranker soll sich<br />

durch eine qualifizierte Diagnostik verbessern. Kranke sollen bereits in einem frühen Stadium<br />

erreicht werden, damit Maßnahmen der Frühbehandlung eingesetzt werden können. Zudem<br />

soll umgesetzt werden, dass sich die Behandlung an den Leitlinien der Fachgesellschaften ausrichtet,<br />

denn immer noch würden in unangemessener Weise Psychopharmaka eingesetzt. Dies<br />

betrifft sowohl die nervenärztliche Versorgung von im Heim lebenden Demenzkranken als auch<br />

die Behandlung in niedergelassenen Haus- oder Facharztpraxen.<br />

� Als weiteres medizinisches Thema wurde die Förderung der Prävention thematisiert (N=4). Bislang<br />

seien hier kaum Anstrengungen unternommen worden, die Bevölkerung zu sensibilisieren,<br />

wie man die Risiken, an einer Demenz zu erkranken, senken könne. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />

vorliegenden Prognosen über die sich entwickelnde Zahl Demenzkranker müsse es zudem zum<br />

Standard werden, Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes <strong>und</strong> Adipositas konsequent<br />

zu behandeln.<br />

� Koordination der Hilfen (N=5); eine Reihe von Vorschlägen betrafen Konzepte der Vernetzung<br />

von Angeboten. Dieser Handlungsbedarf wurde aus der Beobachtung der Sachverständigen abgeleitet,<br />

dass in den letzten Jahren bereits unterschiedliche, teilweise auch spezifisch auf Demenzkranke<br />

ausgerichtete Hilfen aufgebaut wurden, diese aber häufig unverb<strong>und</strong>en nebeneinander<br />

stehen. So arbeiten z.B. Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäuser in aller Regel nicht<br />

ausreichend mit den regionalen Pflegestützpunkten zusammen. Eine besondere Herausforderung<br />

bestehe in der Frage, wer die Kranken durch die jeweiligen Systeme führt <strong>und</strong> wer letztlich<br />

die Fallsteuerung <strong>und</strong> –verantwortung übernimmt. Da die Krankheit Demenz sich weder an Sys-<br />

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