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Nationale Demenzstrategien - Institut für Sozialforschung und ...

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Endbericht<br />

eingelöst werden können oder ob sie an anderer Stelle zu bearbeiten wären bzw. bereits bearbeitet<br />

werden. Insgesamt bleibt festzustellen, dass die Fülle der unterbreiteten Themen <strong>für</strong> eine deutsche De-<br />

menzstrategie eine Priorisierung der Handlungsbedarfe erforderlich macht.<br />

Die Expertinnen <strong>und</strong> Experten wurden zudem zu einem möglichen Prozess der Entwicklung eines Natio-<br />

nalen Demenzplans befragt. Favorisiert wurden in diesem Punkt thematisch orientierte Fachgruppen,<br />

die einer übergeordneten Lenkungsgruppe zuarbeiten. Damit der Demenzplan ein erfolgreiches Unter-<br />

fangen werden könne, formulierten die Sachverständigen verschiedene Anforderungen, die sich z.B. auf<br />

das Nutzbarmachen bereits vorliegender Erfahrungen bezogen. Unterstrichen wurde insbesondere, dass<br />

Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen möglichst konkret dargestellt werden sollen, um Verbindlichkeit herzustellen <strong>und</strong><br />

deren Überprüfbarkeit zu sichern. Allerdings räumten die Befragten auch ein, dass die erfolgreiche Um-<br />

setzung eines Demenzplans eine schwierige Aufgabe darstelle, was sie in erster Linie auf Finanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Steuerungsprobleme zurückführten.<br />

6. Ergebnisse des Expertenworkshops<br />

In Absprache mit dem Ministerium organisierte das iso-<strong>Institut</strong> am 27. April 2012 im B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong><br />

Familie <strong>und</strong> zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Köln einen Expertenworkshop, um die bis dato<br />

vorliegenden Erkenntnisse zu diskutieren <strong>und</strong> weitere Anregungen <strong>für</strong> den Endbericht zu erhalten. Ein-<br />

geladen waren neben den befragten Sachverständigen Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der mit Demenz<br />

befassten Ministerien (BMG, BMAS, BMBF, BMVBS) sowie Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des BAFzA.<br />

Diejenigen Sachverständigen, die ihre persönliche Teilnahme am Workshop aufgr<strong>und</strong> anderer Verpflich-<br />

tungen nicht wahrnehmen konnten, entsandten qualifizierte Vertretungen.<br />

In der Begrüßung informierte Herr Dr. Kammann, Unterabteilungsleiter des BMFSFJ, die Teilnehmerin-<br />

nen <strong>und</strong> Teilnehmer darüber, dass sich mehrere B<strong>und</strong>esministerien zusammengeschlossen haben, um<br />

eine Allianz <strong>für</strong> Menschen mit Demenz zu begründen mit dem Ziel, Verantwortliche auf B<strong>und</strong>esebene<br />

zusammenzuführen <strong>und</strong> eine Vereinbarung <strong>für</strong> gemeinsames Handeln zu treffen. Nachdem das iso-<br />

<strong>Institut</strong> die Ergebnisse der Vergleichsstudie vorgestellt hatte, fanden zwei moderierte Workshopphasen<br />

statt, in denen zum einen über mögliche Inhalte eines Demenzplans, zum anderen über einen geeigne-<br />

ten Entwicklungsprozess diskutiert wurde.<br />

Im ersten Workshopabschnitt ging es darum, die möglichen Inhalte einer Demenzstrategie stärker zu<br />

präzisieren. Dazu war es erforderlich, die Komplexität der vorliegenden Vorschläge zu reduzieren. Dies<br />

sollte in erster Linie durch die Priorisierung des Handlungsbedarfs sowie durch Gruppierung oder Zu-<br />

rückstellung von Inhalten erreicht werden. Die Diskussion führte zu folgendem Ergebnis:<br />

Um der von allen geteilten Bedeutung der gesellschaftlichen Adressierung der Demenz Rechnung zu<br />

tragen, wurde ein vom BMFSFJ unterbreiteter Vorschlag aufgegriffen, einer solchen Vereinbarung eine<br />

Präambel voranzustellen, in der eine positive gesellschaftliche Gr<strong>und</strong>haltung gegenüber Demenzkranken<br />

<strong>und</strong> gegenüber deren Angehörigen beschrieben werden soll. Die Präambel soll eine ethische Orientie-<br />

rung bieten im Spagat zwischen dem individuellen Recht auf Freiheit <strong>und</strong> dem Recht auf Schutz <strong>und</strong><br />

Unterstützung. In diesem Sinne wird sie <strong>für</strong> den weiteren Prozess als Hintergr<strong>und</strong>-Philosophie dienen,<br />

eine Richtung weisen <strong>und</strong> Kriterien formulieren, die den zu entwickelnden Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen zu-<br />

gr<strong>und</strong>e liegen müssen. Die Präambel zielt dabei auf die konsequente Umsetzung der Menschenrechte<br />

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