SPecIAL - Alu-web.de
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t e c h n o l o g i e<br />
Abb. 3: Kurzzeitwärmestabilität<br />
For<strong>de</strong>rungen (Abb. 3).<br />
Weitere Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />
Bauteile beziehen sich auf <strong>de</strong>n Sachverhalt,<br />
dass sich <strong>de</strong>r Kennwert<br />
<strong>de</strong>r Streckgrenzenfestigkeit bei <strong>de</strong>r<br />
Streckgrenzenklasse Rp 0,2 ≥ 280 MPa<br />
auch nach 1.000 Stun<strong>de</strong>n bei 150 °C<br />
noch oberhalb <strong>de</strong>s Grenzwertes von<br />
265 MPa hält.<br />
Weiterhin wird <strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r<br />
Streckgrenzenfestigkeit über die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Auslagerungszeiten<br />
erkennbar (Abb. 4). Der Werkstoff<br />
Duktal zeichnet sich hier gegenüber<br />
<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren hauseigenen<br />
Legierungen, die für die Streckgrenzenklassen<br />
Rp 0,2 ≥ 200 MPa und<br />
Rp0,2 ≥ 240 MPa eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
durch einen homogenen und lediglich<br />
minimal abfallen<strong>de</strong>n Verlauf<br />
<strong>de</strong>r Festigkeitswerte aus. Dieser liegt<br />
nach 1.000 Stun<strong>de</strong>n immer noch bei<br />
Rp 0,2 = 275 MPa.<br />
Abb. 4: Streckgrenzenwerte<br />
nen, mit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>n<br />
Technischen Lieferrichtlinien verglichen<br />
und erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen gemäß<br />
<strong>de</strong>n technischen lieferrichtlinien<br />
Chemische Zusammensetzung:<br />
Die Werkstoffvorgaben <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
für <strong>Alu</strong>miniumbauteile<br />
liegen innerhalb <strong>de</strong>s AlMgSiLegierungssystems<br />
<strong>de</strong>r AA 6000Reihe. In<br />
diesem System gibt es die verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Legierungsvarianten, wie die<br />
Beispiele zeigen (Abb. 2).<br />
Bei Brökelmann wur<strong>de</strong>n umfangreiche<br />
Prozessuntersuchungen mit<br />
verschie<strong>de</strong>nen Legierungsvarianten<br />
<strong>de</strong>r AlMgSiReihe durchgeführt und<br />
in Zusammenarbeit mit einem renommierten<br />
<strong>de</strong>utschen <strong>Alu</strong>miniumschmelzwerk<br />
die neue AlMgSiLegierung<br />
Duktal auf Basis <strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumlegierung<br />
EN AW – 6082 entwickelt.<br />
Mechanische Eigenschaften:<br />
Die Autohersteller for<strong>de</strong>rn für <strong>Alu</strong>miniumStrangpressprofile<br />
im Zustand<br />
T6 (ausgehärteter Zustand) in <strong>de</strong>r<br />
Streckgrenzenklasse Rp 0,2 ≥ 280 MPa<br />
die folgen<strong>de</strong>n mechanischen Eigenschaften:<br />
Streckgrenze Rp 0,2 = 281 MPa<br />
bis 330 MPa<br />
Zugfestigkeit Rm ≥ 305 MPa<br />
Bruch<strong>de</strong>hnung A5 ≥ 10 %<br />
Ferner müssen die Profile eine<br />
KurzzeitWärmestabilität aufweisen.<br />
Ausgehend vom Anlieferungszustand<br />
T6 dürfen die Profile nach einer<br />
Wärmebehandlung von einer Stun<strong>de</strong><br />
bei 205 °C die mechanischen Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>r crashrelevanten Bauteile<br />
nicht unterschreiten.<br />
Wie zu erkennen ist, verhalten sich<br />
die mechanischen Kennwerte <strong>de</strong>s<br />
Werkstoffs Duktal über die Auslagerungszeit<br />
außeror<strong>de</strong>ntlich stabil und<br />
erfüllen die im Rahmen <strong>de</strong>r Technischen<br />
Lieferrichtlinie aufgestellten<br />
Abb. 5: Stauchprobe Ausgangslänge<br />
Stauchprüfung<br />
Crashrelevante Bauteile müssen ihre<br />
Eignung und Fähigkeit einer hinreichen<strong>de</strong>n<br />
Duktilität in Form <strong>de</strong>zidierter<br />
Prüfungen nachweisen. Diese<br />
Prüfungen wer<strong>de</strong>n in erster Linie als<br />
sogenannte Stauchprüfungen durchgeführt.<br />
Hierbei wer<strong>de</strong>n KraftWeg<br />
Kurven mit Angaben <strong>de</strong>r Arbeitsaufnahme<br />
dokumentiert. Dabei müssen<br />
sich mehrere Stauchfalten gleichmäßig<br />
bil<strong>de</strong>n. Die Ausgangslänge dieser<br />
Stauchproben liegt im Allgemeinen<br />
bei 300 mm. Der Stauchweg sollte dabei<br />
200 mm betragen. Die Stauchgeschwindigkeit<br />
sollte bei 100 mm/min<br />
liegen, wobei die Prüfrichtung parallel<br />
zur Orientierung <strong>de</strong>s stranggepressten<br />
Profils liegt. Die Stauchprobe erfolgt<br />
zwischen zwei ebenen Platten, wobei<br />
die Stauchproben nicht geführt o<strong>de</strong>r<br />
fixiert wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
Die anschließen<strong>de</strong> Prüfung <strong>de</strong>r<br />
Faltung erfolgt visuell, wobei die Faltenbildung<br />
eine homogene Optik aufweisen<br />
sollte. Leichte Anrisse in <strong>de</strong>r<br />
Faltung o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Materialoberfläche<br />
wer<strong>de</strong>n je nach Querschnitt im<br />
Ergebnis <strong>de</strong>r Prüfungen akzeptiert.<br />
In <strong>de</strong>n Abbildungen 4 bis 6 ist<br />
ein Vierkantrohr dargestellt, das aus<br />
<strong>de</strong>m Werkstoff Duktal strangpresstechnisch<br />
hergestellt wur<strong>de</strong>. Die Ausgangslänge<br />
<strong>de</strong>r Probe lag bei 500 mm<br />
und ließ sich ohne Risse und bei ➝<br />
ALUMINIUM · 11/2008<br />
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