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SPecIAL - Alu-web.de

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t e c h n o l o g i e<br />

„weißen Schicht“, die extrem hart ist<br />

und entsprechen<strong>de</strong>n Polieraufwand<br />

verursacht. Eventuell erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Polierarbeiten können daher auf ein<br />

Minimum reduziert wer<strong>de</strong>n. Bezüglich<br />

<strong>de</strong>r Verarbeitungsparameter wird<br />

in <strong>de</strong>r Praxis oft folgen<strong>de</strong> Faustregel<br />

sowohl für das Senkerodieren als<br />

auch für die Drahterosion verwen<strong>de</strong>t:<br />

Impulsstrom und Zündstrom je nach<br />

Elektro<strong>de</strong>nfläche und gewünschter<br />

Oberflächengüte wie beim Erodieren<br />

von Stahl einstellen, jedoch Impulsdauer<br />

etwas reduzieren o<strong>de</strong>r statt<strong>de</strong>ssen<br />

die Pausendauer leicht erhöhen.<br />

Auch <strong>de</strong>r Nachteil, dass <strong>Alu</strong>minium<br />

unmagnetisch ist und sich daher<br />

auf <strong>de</strong>n üblichen Planschleifmaschinen<br />

nicht magnetisch spannen lässt,<br />

lässt sich in <strong>de</strong>r Weise umgehen, dass<br />

die <strong>Alu</strong>miniumplatten mit Stahlleisten<br />

umrahmt wer<strong>de</strong>n. Alternativ bieten<br />

sich Vakuum­Spannsysteme an. Beim<br />

Schleifen sollte man mit reichlich<br />

Kühlschmiermittel arbeiten.<br />

Vorteilhafte<br />

Werkstoffeigenschaften<br />

„Wesentliche Voraussetzung <strong>de</strong>s Erfolgs,<br />

<strong>de</strong>n <strong>Alu</strong>minium im Formenbau<br />

erzielen konnte, war die Entwicklung<br />

hochfester, schweißbarer und<br />

spannungsarmer Werkstoffgüten in<br />

großen Wanddicken“, erinnert sich<br />

Klaus Mechsner, Anwendungsingenieur<br />

Platten bei Aleris <strong>Alu</strong>minum<br />

Koblenz GmbH. Mit eigener Gießerei<br />

und eigenem Walzwerk stellt das Unternehmen<br />

<strong>Alu</strong>miniumwerkstoffe mit<br />

maßgeschnei<strong>de</strong>rten Eigenschaften<br />

her. Je nach Wanddicke kommen dabei<br />

unterschiedliche Technologien<br />

zum Einsatz: Bis zu einer Plattendicke<br />

von 250 mm kann gewalzt und<br />

gereckt wer<strong>de</strong>n, darüber hinaus wird<br />

kaltgestaucht. Zur Gewährleistung<br />

eines niedrigen Eigenspannungsniveaus<br />

– eine wesentliche Voraussetzung<br />

zur Minimierung von Verzug<br />

nach <strong>de</strong>r Zerspanung – kommt eine<br />

Reckanlage mit einer Zugkraft bis 80<br />

MN (8.000 Tonnen) zum Einsatz.<br />

Mit Festigkeit und einem niedrigen<br />

Eigenspannungsniveau allein ist es<br />

jedoch noch nicht getan, darüber hinaus<br />

sind noch weitere Eigenschaften<br />

wie Zerspanbarkeit, Polierbarkeit und<br />

Fotoätzbarkeit zu gewährleisten. Dies<br />

Honsel<br />

setzt ein Knetgefüge voraus, das nur<br />

durch Walzen o<strong>de</strong>r Schmie<strong>de</strong>n erzielt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Entsprechend <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Einsatzbereichen im<br />

Formenbau wur<strong>de</strong>n drei Legierungen<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>n Eigenschaftsprofilen<br />

entwickelt: Der „klassische“<br />

schweißbare Werkstoff Giantal wird<br />

in Dicken bis 1.000 mm hergestellt<br />

und erreicht eine Härte von 75 HB.<br />

Er zeichnet sich durch niedrige Eigenspannung<br />

und eine gute Bearbeitbarkeit<br />

aus. Eine mit 130 HB <strong>de</strong>utlich höhere<br />

Festigkeit hat Weldural, eine gut<br />

schweißbare Legierung, die sich zu<strong>de</strong>m<br />

auch für <strong>de</strong>n Einsatz bei höheren<br />

Temperaturen eignet und in Dicken<br />

bis 700 mm angeboten wird. Noch<br />

höhere Festigkeitsanfor<strong>de</strong>rungen erfüllt<br />

<strong>de</strong>r Werkstoff Hokotol mit einer<br />

Härte von 180 HB, <strong>de</strong>r in Wanddicken<br />

bis 300 mm verfügbar ist. Bevorzugtes<br />

Einsatzgebiet sind neben beson<strong>de</strong>rs<br />

hoch beanspruchten Kavitäten auch<br />

weitere Komponenten mit hohen Festigkeitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

wie Formrahmen<br />

o<strong>de</strong>r Grundplatten.<br />

Flexible Reaktion<br />

auf Kun<strong>de</strong>nwünsche<br />

„Unsere Stärke ist die schnelle Reaktion<br />

auf spezielle Kun<strong>de</strong>nwünsche<br />

auch bei kleineren Abnahmemengen<br />

und bei Son<strong>de</strong>rgrößen“, erläutert<br />

Horst Bütow, Leiter Verkauf <strong>de</strong>s<br />

Walzwerks Mesche<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Honsel AG.<br />

Angesichts <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Vielfalt<br />

an Werkstoffen und <strong>de</strong>r großen<br />

Bandbreite an Abmessungen gebe<br />

es beim Han<strong>de</strong>l immer mal wie<strong>de</strong>r<br />

Engpässe, insbeson<strong>de</strong>re bei weniger<br />

häufig gefragten Varianten. Für <strong>de</strong>n<br />

Formenbauer, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Regel unter<br />

enormem Zeitdruck steht, ergebe sich<br />

hieraus oft ein regelrechter Notfall.<br />

Da die meisten Hersteller ihre Anlagen<br />

auf maximale Produktivität und<br />

Kosteneffizienz ausgelegt haben, eignen<br />

sich diese kaum für die schnelle<br />

und wirtschaftliche Herstellung von<br />

Kleinmengen.<br />

Honsel verfügt dagegen über eine<br />

Anlagentechnik, mit <strong>de</strong>r man gera<strong>de</strong><br />

dieses Marktsegment optimal bedienen<br />

kann. So ist das Unternehmen<br />

imstan<strong>de</strong>, in kurzer Zeit auch kleine<br />

Mengen von <strong>de</strong>utlich weniger als einer<br />

Tonne zu erschmelzen und auf<br />

das vom Kun<strong>de</strong>n gewünschte Maß<br />

zu walzen – das Ganze zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen. Hinzu kommt,<br />

dass man auch bei <strong>de</strong>n Abmessungen<br />

sehr flexibel agieren kann. Während<br />

konventionelle Walzgüten teils nur im<br />

festen 10­mm­Raster angeboten wer<strong>de</strong>n,<br />

ist man bei Honsel bereit, beim<br />

Walzen auch beliebige Zwischenwerte<br />

wie zum Beispiel 72 statt 80 mm<br />

einzustellen. Das erspart <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n<br />

unnötig teure Späne zu erzeugen.<br />

Flexibel reagiert man aber auch auf<br />

Abnehmer, die für ihr Material gleich<br />

eine bearbeitete Oberfläche statt <strong>de</strong>r<br />

Walzoberfläche wünschen, und fräst<br />

auf Wunsch auch gleich auf die erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Enddicke. Solche H­S­P­<br />

Platten (Honsel­Son<strong>de</strong>r­Plan) weisen<br />

engste Toleranzen von lediglich ±0,1<br />

mm auf, sodass <strong>de</strong>r Formenbauer<br />

nach <strong>de</strong>m Aufspannen gleich mit <strong>de</strong>m<br />

Fräsen <strong>de</strong>r Kavität anfangen kann. ■<br />

Die H-S-P-Platten (Honsel-Son<strong>de</strong>r-Plan) weisen engste Toleranzen auf, sodass <strong>de</strong>r Formenbauer<br />

gleich mit <strong>de</strong>m Fräsen <strong>de</strong>r Kavität beginnen kann<br />

ALUMINIUM · 11/2008<br />

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