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Christophe Vuillaumes efterslægt - Christensen, Erichsen ...

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errichten. Wie hat Deine Liebe meinen Groll gedemüthigt, beschämt und Reue erweckt, ich tobte so gegen<br />

Kölpin, und Du behandelst ihn mit der sanften Liebe, die Alles deckt. Ich will mich bemühen, Deinem<br />

Beyspiel zu folgen, allein, noch wallet mein Blut, wenn ich an ihn gedenke, so viel rathsamer, sein ganz zu<br />

vergessen. Jedes Pflege- Haus der Armen und Kranken heisse Berger und sein Bild oder Kupfer soll im Saale<br />

hängen. So wie Cramer und GelIert in den Schulen, auch Berger, denn er hat mir den Mackenzie empfohlen.<br />

Nun kann er meine Compilation darüber nicht revidiren, welche er mir halb versprochen hatte. Den Zug, dass<br />

er einem Bildhauer 500 Rd. verschafft, habe ich nicht gewusst, ist sehr schön, und Berger konnte nur mit vieler<br />

Mühe etwas auf seinem Baggehaus vom König erhalten.<br />

Berger im Delire besser, zuverlässiger, als alle unsere Kopenhagener Ärzte. Du hast Dir keine Vorwürfe zu<br />

machen, denn Du wusstest nicht, dass er Mangel litte, aber wie viele müssen die sich nicht machen, die seinen<br />

Zustand kannten, ihm helfen konnten, sollten, und es doch nicht so thätig thaten, als sie leicht bewerkstelligt<br />

hätten, wäre es ihr wahrer Ernst gewesen; allein bey uns ist das immer der Fall, überall Schwierigkeiten zu<br />

machen und apres coup, da wollten wir denn gern alles machen; wissen auch oft nicht, wie es eigentlich und<br />

zweckmässig anzugreifen, was der Mensch dem Menschen und durch den Menschen seyn könnte und fast nie<br />

ist. Wenn alles nur so das wahre Gute fühlte, wie viel mit Wenigem und so leicht zu bewerkstelligen. Wer nun<br />

nur Geld hätte, so führte ich Villaume herüber zu mir, ich liebe ihn immer mehr und mehr. Seine Geschichte<br />

der Menschen wird Dir sicher gefallen, so wie seine Philothek, und dann empfehle ich Dir auch die Fragen an<br />

Kinder, eine Einleitung zum Unterricht in der Religion, von der Gesellschaft in Zürich, die werden Dir viele<br />

Freude machen, so wie Saltzmann über die wirksamsten Mittel Kindern Religion beyzubringen. All' das<br />

werde ich zu seiner Zeit recht zu nutzen suchen.<br />

Johan Ludvig Reventlow til broderen Christian Ditlev Reventlow<br />

Brahetrollebg., d. 29. Nov. 1794.<br />

Itzt fange ich an, Herr und Meister vom Ganzen zu werden, und das Ganze zweckmässig zu übersehen und zu<br />

führen, die Ordnung gehörig einzuführen und zu controlliren, die das Ganze belebt und sichert. Armes Polen,<br />

armer Kosciuszco und Fayette. Hier einliegend ein Brief von Villaume, der Dich gewiss interessiren wird,<br />

theile ihn Charlotte und Ernst mit. Du siehst aber, dass er wünscht, dass seine Briefe zu seiner Rückkehr<br />

aufbehalten werden, damit er nachher wahrscheinlich seine Reise in den Druck herausgeben kann. Ich freue<br />

mich innig der Wendung, die alles itzt in Frankreich zu nehmnen scheint, der Gesinnungen, die allgemeiner<br />

werden und zu erscheinen oder zu leuchten sich nicht schämen dürfen, freue mich der überhandnehmenden,<br />

holländischen, thätig werdenden Festigkeit, um den Frieden zu erhalten und sich von Engelland zu trennen,<br />

das sie so niederträchtig behandelt. Trauere aber über das arme Polen, dessen sich keiner annimmt, annehmen<br />

darf, ungeachtet der gerechten Sache, der schreienden, wenn gleich siegenden Ungerechtigkeit. Armer<br />

Kosciuszco, armer Fayette! Der Letztere hätte sich der Gefahr nicht aussetzen sollen, wenn er des Erfolgs<br />

nicht sicher war und einen so weiten Weg vor sich hatte, bevor er sich als gerettet ansehen durfte. Itzt wird<br />

man ihn in Ketten legen und als einen Treulosen behandeln. Wird aber Polen, Kosciuszko und Fayette<br />

gerochen werden? Sicher. Die Wege der Vorsehung werden alles dahin leiten"dass der Zweck so viel<br />

herrlicher erreicht werde, und das wahre Licht so viel schöner hervorstrahle.<br />

Warum sind Pauli und Lange suspendirt ? Pauli Stelle wäre rentant, eine schöne Gage 4000 Rd. und wenige<br />

leicht zu bestreitende Geschäfte, Gegenstände des schnelleren Fortkommens. Der Telegraph gehört wohl mit<br />

zu diesem Departement. Ich hoffe, man verschreibt sogleich einen aus Schweden und dann legen wir sogleich<br />

einen zwischen uns an, dazu dient Dein Observatorium in Laland, ich denke von Christiansrede, Altan<br />

könnten wir gerade auf meiner Gierup Skovs Anhöhe mit einander telegraphisch reden, dann müssen<br />

öffentliche Telegraphe statt Staffetten stattfinden, und diese würden dann sich leicht bezahlen, versteht sich,<br />

dass sie wie die neuen Bankcommissionen nicht unter Jemandem stünden, sondern beeydigt dem<br />

Gemeinwesen nur dienen. Das wäre eine Entreprise, eine wahre Finance Operation, dächte ich, wenigstens ein<br />

schönes Project, aber ich vertiefe mich ganz in den Telegraph und denke nicht an Deine Zeit. Es ist mir lieb,<br />

dass ich hoffen kann, die Bekanntschaft des Barons Maclane in Küpenhagen zu machen und hoffe ich dann<br />

seine Einrichtungen näher haarklein kennen zu lernen.<br />

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Side 17

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