02.03.2013 Aufrufe

Aus der Arbeitsgruppe Immunologie der Tierärztlichen Hochschule ...

Aus der Arbeitsgruppe Immunologie der Tierärztlichen Hochschule ...

Aus der Arbeitsgruppe Immunologie der Tierärztlichen Hochschule ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14<br />

Bei einem erneuten Allergenkontakt bindet dies nun direkt an den gebundenen IgE-<br />

Antikörper, wodurch es zu einer Kreuzvernetzung dem sogenannten bridging <strong>der</strong> IgE-<br />

Moleküle kommt. Dies führt zu einer Zusammenlagerung <strong>der</strong> FcI-Rezeptoren und damit zu<br />

einer Aktivierung <strong>der</strong> basophilen Granulozyten bzw. <strong>der</strong> Mastzellen. Die Aktivierung äußert<br />

sich zum einen in einer Degranulation und somit einer <strong>Aus</strong>schüttung präformierter<br />

Mediatoren und zum an<strong>der</strong>en in einer Neubildung von Mediatoren. Zu den präformierten<br />

Mediatoren gehören z.B. Histamin, Heparin, verschiedene Enzyme und Zytokine. Alle diese<br />

Mediatoren werden in <strong>der</strong> Granula gespeichert.<br />

Zu den neugebildeten Mediatoren zählen die Leukotriene, Prostaglandine und Thromboxane.<br />

Am besten untersucht ist <strong>der</strong> vasoaktive Mediator Histamin: Er führt u.a. zur Vasodilatation,<br />

erhöhter Kapillarpermeabilität und Bronchokonstriktion. Zusammen mit den übrigen<br />

präformierten Mediatoren löst das Histamin eine sofortige Entzündungsreaktion aus, welche<br />

dann durch Enzyme und die neugebildeten Leukotriene aufrechterhalten wird. Die spätere<br />

Phase <strong>der</strong> Entzündung wird durch chemotaktische Zytokine und Mediatoren eingeleitet,<br />

welche die zelluläre Infiltration durch neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten<br />

sowie mononukleäre Zellen induzieren.<br />

Die drastischste Verlaufsform <strong>der</strong> Typ I Allergie ist <strong>der</strong> anaphylaktische Schock, <strong>der</strong> meist<br />

dann ausgelöst wird, wenn das passende Allergen z.B. durch Injektion direkt in die Blutbahn<br />

gelangt und dort eine systemische Reaktion <strong>der</strong> basophilen Granulozyten und vieler<br />

Mastzellen des vaskulären Bindegewebes auslöst. Die systemische Aktivierung dieser Zellen<br />

verursacht Gefäßerweiterungen, die zu einem starken Blutdruckabfall und so zu einem<br />

Kreislaufkollaps führen können. Eine starke Bronchokonstriktion und das Anschwellen <strong>der</strong><br />

Schleimhäute <strong>der</strong> Atemwege können zum Erstickungstod führen.<br />

Von <strong>der</strong> Typ I Allergie abzugrenzen sind anaphylaktoide Reaktionen. Sie führen ebenfalls zur<br />

Aktivierung und nachfolgenden Degranulation von basophilen Granulozyten und Mastzellen.<br />

Im Gegensatz zu den anaphylaktischen Reaktionen <strong>der</strong> Typ I Allergie ist die Aktivierung <strong>der</strong><br />

Zellen aber nicht durch Antikörper vermittelt. Anaphylaktoide Reaktionen treten schon beim<br />

ersten Kontakt mit <strong>der</strong> auslösenden Substanz auf. Diese Reaktionen können die<br />

Komplementfaktoren C3a und C5a (auch als Anaphylatoxine bezeichnet), Calcium-<br />

Ionophore, verschiedene Peptide (wie z.B. Mellitin und ACTH) und Medikamente (HAPKE,<br />

1981) auslösen.<br />

2.1.3 Überblick über Typ I Allergien beim Pferd<br />

Aufgrund <strong>der</strong> bisher schwer zu interpretierenden Diagnoseverfahren (2.2) wird die<br />

Einordnung <strong>der</strong> verschiedenen Erkrankungen des Pferdes als Typ I Allergie hauptsächlich<br />

aufgrund <strong>der</strong> klinischen Erscheinungen sowie aufgrund <strong>der</strong> Reaktion <strong>der</strong> Patienten auf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!