02.03.2013 Aufrufe

Aus der Arbeitsgruppe Immunologie der Tierärztlichen Hochschule ...

Aus der Arbeitsgruppe Immunologie der Tierärztlichen Hochschule ...

Aus der Arbeitsgruppe Immunologie der Tierärztlichen Hochschule ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5. Diskussion<br />

81<br />

Beim Sommerekzem handelt es sich um eine weltweit verbreitete Erkrankung bei Pferden.<br />

Obwohl es bei allen Pfer<strong>der</strong>assen gefunden wird, ist das Islandpferd beson<strong>der</strong>s häufig<br />

betroffen. Da es bisher keine zuverlässige Möglichkeit <strong>der</strong> Diagnostik gab, ist auch über die<br />

Mechanismen, welche darüber entscheiden, ob es zu einer klinischen <strong>Aus</strong>prägung kommt,<br />

wenig bekannt. Die durchgeführten Untersuchungen sind als ersten Schritt zum Verständnis<br />

<strong>der</strong> Abläufe im Körper zu verstehen.<br />

5.1 Untersuchungen zur Sensibilisierung von Pferden in Island<br />

Bei 2 <strong>der</strong> 12 Pferde ist nach den Kriterien <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>wertung des hier eingesetzten funktionellen<br />

in vitro Tests (FIT), auf Typ I Allergien in <strong>der</strong> höchsten Konzentration von Culicoides<br />

nubeculosus ein positives Ergebnis zu verzeichnen. Vergleicht man das aber mit dem<br />

Ergebnis von sensibilisierten Pferden hier auf dem Kontinent, fällt deutlich auf, daß sowohl<br />

die Höhe <strong>der</strong> Freisetzungswerte (knapp über dem Grenzwert von 9 %), wie auch die Tatsache,<br />

daß die folgenden Konzentrationsstufen deutlich negativ sind, bestenfalls für eine erste Stufe<br />

<strong>der</strong> Sensibilisierung für Culicoides Allergen sprechen.<br />

Da auf Island keine allergisierenden Culicoidesarten vorkommen, dürfte die stattgefundene<br />

Freisetzung durch eine Kreuzreaktion mit auf Island vorkommenden Insekten verursacht<br />

worden sein. Die Möglichkeit dieser Kreuzreaktionen wird schon in <strong>der</strong> Arbeit von KAUL<br />

1998 zwischen dem Allergen Culicoides nubeculosus und den nur in den USA auftretenden<br />

Culicoides variipennis beschrieben. Hier ist von einer Kreuzreaktion mit einem uns<br />

unbekannten Antigen in Island auszugehen. Ob diese spezifische Sensibilisierung gegen<br />

Culicoides nubeculosus eine Prädisposition für die Entwicklung des Sommerekzems auf dem<br />

Festland darstellt, wäre durch eine Exposition mit Culicoides Gnitzen zu prüfen.<br />

Die Untersuchung <strong>der</strong> Histaminfreisetzung aus basophilen Granulozyten wurde hier neben<br />

Culicoides nubeculosus mit weiteren Allergenpräparationen durchgeführt. Die hierfür<br />

verwendeten Präparationen waren Hausstaubmilbe, Feuerameise, Hausfliege, Eintagsfliege,<br />

Mosquito, Motte und Wadenstecher.<br />

Die nachgewiesenen Histaminfreisetzungen auf Motte, Hausstaubmilbe und Feuerameise<br />

korrelierten nicht mit den Reaktionen auf Culicuides nubeculosus, sowie auch nicht<br />

untereinan<strong>der</strong>. Dies belegt, daß die eingesetzten Allergenpräparationen keine unspezifische<br />

Aktivierung von basophilen Granulozyten verursachten, son<strong>der</strong>n alle über eine<br />

Kreuzvernetzung von Antikörpern auf <strong>der</strong> Zelloberfläche reagierten, die Epitope auf den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!