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Aus der Arbeitsgruppe Immunologie der Tierärztlichen Hochschule ...

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sind (QUINN et al., 1983; FADOK und GREINER, 1990). Weiter zeigten QUINN et al.<br />

(1983) sogar, daß die Fähigkeit <strong>der</strong> Haut auf Culicoides-Extrakte zu reagieren von erkrankten<br />

auf gesunde Tiere zu übertragen ist. Diese Tatsache bestärkt den Verdacht, daß es sich beim<br />

Sommerekzem um eine Typ I Allergie handelt.<br />

Daß es sich in den verschiedenen Regionen <strong>der</strong> Erde um unterschiedliche Culicoides Arten<br />

handelt, belegen zahlreiche Untersuchungen. So zeigten z.B. MELLOR und MC CAIG 1974,<br />

daß Culicoides pulicaris in England verantwortlich für das Auftreten von Sommerekzem ist,<br />

während in Kanada Culicoides variipennis (ANDERSON et al., 1988; ANDERSON et al.,<br />

1993) eine Hauptursache für die Erkrankung ist.<br />

Über das Vorkommen von Culicoiden in Island, wo das Sommerekzem nicht auftritt, sind<br />

keine sicheren Angaben zu machen.<br />

Eine Umfrage, die ANDERSON et al. 1988 bei Tierärzten und Pferdebesitzern durchführten,<br />

ergab keinen Einfluß von Geschlecht, Farbe, Rasse o<strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Pferde auf die <strong>Aus</strong>prägung<br />

eines Sommerekzemes. Es wurde aber deutlich, daß einige Zuchtlinien stärker betroffen<br />

waren, so daß sie eine erbliche Komponente in <strong>der</strong> Ätiologie diskutierten. Auch<br />

STROTHMANN konnte 1982 in einer genetischen Studie das gehäufte Auftreten in <strong>der</strong><br />

Nachkommenschaft bestimmter Stuten und Hengste demonstrieren. MARTI et al. beschreiben<br />

1992 auch bei schweizerischen Warmblütern eine eindeutige Häufung des Auftretens von<br />

Sommerekzem in bestimmten Hengstlinien. Sie gehen davon aus, daß das Sommerekzem eine<br />

multifaktorielle Erkrankung ist, die sowohl heriditäre als auch Umweltfaktoren beinhaltet.<br />

2.1.5 Der anaphylaktische Schock<br />

Der anaphylaktische Schock ist die vom praktischen Tierarzt gefürchtete Reaktion, welche in<br />

<strong>der</strong> Regel auf die Behandlung mit Injektionen eintreten kann. Sie wird ausgelöst, wenn dem<br />

Pferd eine Substanz injiziert wird, gegen die das Pferd bereits sensibilisiert ist. Meist handelt<br />

es sich vor allem um Seren, Impfstoffe und Antibiotika (ERYE und HANNA, 1980), aber<br />

auch Antiphlogistika und „Stoffwechsel“-Präparate lösen häufig anaphylaktische Reaktionen<br />

aus (DEEGEN und BRANDT, 1997). Die klinischen Symptome kommen durch starken<br />

Blutdruckabfall zustande (ERYE und HANNA, 1980). Sie äußern sich vor allem in<br />

Schwanken, Zittern, Schwitzen, Nie<strong>der</strong>stürzen, Dyspnoe und Exzitationen (DEEGEN und<br />

BRANDT, 1997). Pferde, die das akute Schockgeschehen überleben, können eine hypermotile<br />

Kolik, ein Lungenemphysem und/o<strong>der</strong> –ödem, Urticaria, Hufrehe o<strong>der</strong> Haut- und<br />

Schleimhautblutungen ausprägen (ERYE und HANNA, 1980).<br />

DEEGEN und BRANDT haben 1997 durch eine Umfrage bei Tierärzten festgestellt, daß<br />

tödliche anaphylaktische Reaktionen beson<strong>der</strong>s häufig bei Trimethoprim-Sulfonamid-

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