IHP Kalk Nord 2012 l Fassung 2.0 5MB - KALKschmiede
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2. WOHNEN<br />
Neben dem großen Solitärgebäude des Evangelischen Krankenhauses,<br />
zwei Kirchen und einem Altenheim prägen überwiegend<br />
Wohngebäude die Baustruktur des Viertels. An einigen<br />
Orten gibt es noch kleine Hinterhofwerkstätten, in manchen<br />
Straßenabschnitten Kleingewerbeansiedlungen.<br />
Der Stadtteil ist überwiegend dicht bebaut und bautypologisch<br />
zweigeteilt: Blockrand- und Zeilenbebauung wechseln<br />
sich ab, nur vereinzelt gibt es Wohnhochhäuser. Es dominieren<br />
Gebäude aus der Nachkriegszeit (1950er und 60er Jahre),<br />
durchsetzt mit Neubauten aus den Jahrzehnten nach 1970.<br />
Einige Straßenzüge weisen zudem noch Bestand an Gründerzeitbebauung<br />
auf. In der Regel sind die Gebäude viergeschossig,<br />
aber auch kleinere Einfamilienhäuser und einige achtgeschossige<br />
Wohnhäuser sind vorhanden.<br />
Die Eigentümerstruktur ist heterogen: Von den mehr als 7.800<br />
<br />
Teil im Besitz von privaten Einzeleigentümern. Mit circa 1.200<br />
Wohneinheiten hält die GAG Immobilien AG den größten<br />
Bestand der ansässigen Wohnungsunternehmen vor. Dieser<br />
besteht aber nicht aus einer räumlich zusammenhängenden<br />
Bebauung, sondern verteilt sich nördlich der Thumbstraße über<br />
das Viertel. Der zweite große Anbieter ist die Deutsche<br />
Annington, die rund 700 Wohneinheiten besitzt und verwaltet<br />
3 , mit einem Großteil der Häuser im Kern von <strong>Kalk</strong> <strong>Nord</strong>.<br />
Der Hauptbestand der Deutschen Wohnungsgesellschaft mbH<br />
(DEWOG) konzentriert sich im nördlichen Teil der Dieselstraße.<br />
Des Weiteren halten Genossenschaften wie die GWG zu Köln<br />
oder Immobiliengruppen einzelne Zeilen oder Blöcke in ihrem<br />
Besitz. Rund 240 Einzeleigentümer sind Mitglieder des Interessenverbands<br />
Kölner Haus- und Grundbesitzerverein von 1888.<br />
Im Besitz der beiden großen Wohnungsunternehmen, GAG<br />
len<br />
mit Sanierungsstau, deren baulicher Zustand sowohl von<br />
außen als auch von innen weit unter einem einfachen, zeitgemäßen<br />
Standard liegt. Die Bewohnerbefragung von empirica<br />
ergab einen dringenden Handlungsbedarf bei rund 20 %<br />
der befragten Haushalte, hauptsächlich wegen der Heizungsart<br />
(Kohle oder Strom) und Problemen mit Schimmel oder<br />
Feuchtigkeit.<br />
18 AKTUELLE SITUATION<br />
Seit 2009 sind einige Häuserzeilen der Deutschen Annington,<br />
der GWG zu Köln und Gebäude von Einzeleigentümern modernisiert<br />
oder saniert worden. Neben einer Wärmedämmung der<br />
Fassaden wurden Heizungen, Bäder und Elektrik erneuert. Aus<br />
wirtschaftlichen Gründen beschloss die GAG, den in einem<br />
<br />
sogenannte »Block 4«) zwischen Remscheider Straße, Falkensteinstraße,<br />
Albermannstraße und Manteuffelstraße abzureißen<br />
und errichtet derzeit an gleicher Stelle einen Neubau<br />
mit 143 Wohnungen. Freie Flächen für Neubauten, ohne dafür<br />
bestehende Bausubstanz abreißen zu müssen, sind in <strong>Kalk</strong><br />
<strong>Nord</strong> nur sehr begrenzt in Randlagen und in Form von wenigen<br />
Baulücken vorhanden.<br />
Trotz der günstigen Anbindung und zentrumsnahen Lage sind<br />
die Mieten sowohl verhältnismäßig niedrig als auch auf einem<br />
stabilen Niveau. Die durchschnittliche Nettokaltmiete betrug<br />
in <strong>Kalk</strong> 2005 wie 2010 7,93 Euro pro m2 . Der durchschnittliche<br />
Mietpreis für Köln lag demgegenüber 2005 bei 8,85 Euro<br />
pro m2 und 2010 bei 9,13 Euro pro m2 . 4 Wohnungen mit geringem<br />
Ausstattungsstandard sind mit einer Nettokalkmiete um<br />
vier bis fünf Euro pro m² die günstigsten im Viertel. Wenn der<br />
neue Wohnblock der GAG planmäßig im April 2014 fertiggestellt<br />
ist, werden dort alte wie neue Mieter (mit Wohnberechtigungsschein)<br />
zu einer wohnungsbaugeförderten Miete von<br />
vorrausichtlich 5,10 Euro pro m2 wohnen können. Der Neubau<br />
ist somit hier die sozialverträgliche Variante der Wohnraumschaffung;<br />
bei einer nicht geförderten Modernisierung steigen<br />
die Mieten meist auf 6,50 bis 7,50 Euro pro m2 an.<br />
Der Zustand der Bausubstanz lässt sich nicht verallgemeinern.<br />
Zum einen gibt es Häuser, die sich von außen augenscheinlich<br />
viert<br />
sind. Zum anderen sind zwischen den sanierungsbedürftigen<br />
Beständen auch immer wieder bereits sanierte Häuser-<br />
<br />
Zustand der Treppenhäuser und die Ausstattung der Wohnungen,<br />
außerdem stellen viele Eingangssituationen eine große<br />
Herausforderung für mobilitätseingeschränkte Personen dar.<br />
Noch 2009 war zu befürchten, dass sich die Wohnbedingungen<br />
in den unsanierten Beständen zuspitzen.