IHP Kalk Nord 2012 l Fassung 2.0 5MB - KALKschmiede
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7. LOKALE ÖKONOMIE<br />
Insgesamt präsentiert sich die lokale Ökonomie in <strong>Kalk</strong> sehr<br />
heterogen. Im Süden und Westen dominieren neue, zum Teil<br />
große Solitärbauten und Anlagen, die nur bedingt einen Bezug<br />
zu ihrem Umfeld herstellen. In diesen Bereichen sind vor allem<br />
<br />
den,<br />
das Odysseum oder Bau- und Supermärkte, die sich nur an<br />
wenigen Stellen mit anderen Nutzungen oder Wohnen mischen.<br />
Im Gegensatz dazu wird ökonomische Tätigkeit im nördlichen<br />
<strong>Kalk</strong> fast ausschließlich in Ecknutzungen sichtbar: Kioske,<br />
Friseure, einige meist türkische oder italienische Cafés und<br />
anderes Kleinstgewerbe. Vor allem für weniger mobile Menschen<br />
fehlen in der unmittelbaren Nachbarschaft Geschäfte zur<br />
Deckung des täglichen Bedarfs. Auch die letzten Bäckereien<br />
haben ihre Geschäftslokale geschlossen.<br />
Westlich begrenzt die <strong>Kalk</strong>-Mülheimer-Straße und südlich die<br />
<strong>Kalk</strong>er Hauptstraße den <strong>Kalk</strong>er <strong>Nord</strong>en. Diese beiden Nahversorgungsachsen<br />
besitzen ihre ganz eigenen Wirtschaftsstrukturen.<br />
Während die <strong>Kalk</strong>er Hauptstraße das Nahversorgungszentrum<br />
für den Stadtteil <strong>Kalk</strong> sowie das Zentrum des<br />
gesamten Stadtbezirks ist, leidet die <strong>Kalk</strong>-Mülheimer-Straße<br />
heute unter einem hohen Ladenleerstand. Jüngst lässt sich<br />
allerdings beobachten, dass auch im <strong>Kalk</strong>er <strong>Nord</strong>en viele der<br />
kleinen leerstehenden Ladenlokale wieder neu – auch durch die<br />
Umwandlung in Erdgeschosswohnungen – genutzt werden. An<br />
beiden Straßen ist der mit dem Kaufkraftverlust der Bewohnerschaft<br />
einhergehende Wandel des Einzelhandels offensichtlich:<br />
Filialen ersetzten Einzelhändler, die Qualität des Angebots ließ<br />
nach. Um dieser Situation zu begegnen, arbeitet die Immobilien-<br />
und StandortGemeinschaft <strong>Kalk</strong> e.V. bereits mit der Stadt<br />
an der Stabilisierung und Verbesserung des Angebots auf der<br />
<strong>Kalk</strong>er Hauptstraße.<br />
Zu den größeren Arbeitgebern gehören das Evangelische Kran-<br />
nehmer<br />
der Standorte enger mit dem Stadtteil zu verzahnen,<br />
waren bisher allerdings noch nicht erfolgreich.<br />
Die Befragung von empirica ergab, dass knapp zwei Drittel<br />
der Befragten mit der Versorgungssituation mit Ärzten und<br />
Apotheken sehr zufrieden oder zufrieden und über die Hälfte<br />
mit der Anzahl an Geschäften sehr zufrieden bzw. zufrieden<br />
sind. Bemängelt wurden allerdings die Qualität und die Art der<br />
Geschäfte. 20<br />
Die lokale Ökonomie ist kein bestimmender Faktor in <strong>Kalk</strong> <strong>Nord</strong><br />
und auch kein herausragendes Problem. Allerdings sollte die<br />
barrierearme Nahversorgung – hier durchaus auch mit Blick auf<br />
die alternden Migranten – in den Fokus genommen werden.<br />
Abb. 18: Einkaufen auf der <strong>Kalk</strong>er Hauptstraße<br />
AKTUELLE SITUATION 27