Berichtssystem Weiterbildung IX - IG Metall
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als früher oder ob möglicherweise bestimmte Nutzenaspekte eine Rolle spielen, die in der<br />
Erhebung nicht abgebildet wurden, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden.<br />
In der gruppenspezifischen Analyse lassen sich mit Blick auf die Bewertung beruflicher<br />
<strong>Weiterbildung</strong> deutliche Unterschiede erkennen. Dies betrifft insbesondere die Merkmale<br />
Alter, Schul- und Berufsbildung sowie beschäftigungsbezogene Einflussfaktoren.<br />
19-24Jährige schätzen den Nutzen beruflicher <strong>Weiterbildung</strong> besonders positiv ein. Aber<br />
auch erwerbstätige Teilnehmer ohne abgeschlossene Berufsausbildung bewerten den<br />
Nutzen beruflicher <strong>Weiterbildung</strong> in Bezug auf mehrere Aspekte deutlich höher als<br />
Befragte mit Hochschulabschluss. Besonders große Beurteilungsunterschiede zwischen<br />
diesen Gruppen zeigen sich bei folgenden Aspekten: hätte ohne <strong>Weiterbildung</strong> Stelle<br />
verloren (24 Prozentpunkte), durch <strong>Weiterbildung</strong> neue Stelle bekommen (16 Prozentpunkte)<br />
sowie Verbesserung der beruflichen Chancen (Differenz 15 Prozentpunkte). - Bei<br />
den gegebenen Fallzahlen der <strong>Weiterbildung</strong>steilnehmer ohne beruflichen Abschluss sind<br />
die genannten Differenzen nicht als prozentgenaue Anteilswerte, sondern nur als Angaben<br />
über Größenordnungen zu verstehen. Die Tendenz ist jedoch eindeutig.<br />
Auch die summarische Bewertung unterscheidet sich in Abhängigkeit vom beruflichen<br />
Bildungsabschluss. 63% der erwerbstätigen Teilnehmer ohne Berufsabschluss geben an,<br />
dass durch die Teilnahme an beruflicher <strong>Weiterbildung</strong> eine wesentliche Veränderung<br />
eingetreten ist. Von den Teilnehmern mit Hochschulabschluss sind 57% dieser Ansicht.<br />
Besonders häufig berichten 19-24Jährige über eine wesentliche Veränderung durch<br />
berufliche <strong>Weiterbildung</strong> (75%).<br />
Ähnliche Unterschiede zeigen sich auch zwischen Berufsstatusgruppen und in Abhängigkeit<br />
von der beruflichen Stellung. Arbeiter sehen bei fast allen 46 vorgegebenen „harten“<br />
Veränderungsaspekten (eine Stelle erhalten, Stelle behalten, in eine höhere Lohn- oder<br />
Gehaltsgruppe eingestuft) einen Nutzen der beruflichen <strong>Weiterbildung</strong> häufiger als<br />
gegeben an als Angestellte. Dagegen bewerten die Angestellten fast alle „weichen“<br />
Nutzenaspekte (Ausnahme: Verbesserung der beruflichen Chancen) etwas positiver als<br />
die Arbeiter.<br />
Darüber hinaus lassen sich auch mit anderen beschäftigungsbezogenen Merkmalen<br />
Zusammenhänge erkennen. Teilnehmer aus Klein- oder Mittelbetrieben berichten etwas<br />
häufiger über eine wesentliche Veränderung als Folge ihrer <strong>Weiterbildung</strong>steilnahme als<br />
Beschäftigte in Großbetrieben (62% bzw. 64% vs. 57%). Nach Einzelaspekten<br />
differenziert, spielen Verbesserungen von „harten“ Nutzenaspekten durch berufliche<br />
<strong>Weiterbildung</strong> bei Beschäftigten in Kleinbetrieben eine größere Rolle als bei Beschäftigten<br />
in Großbetrieben, wohingegen eine erhöhte Transparenz in Bezug auf betriebliche Abläufe<br />
und das bessere Kennen lernen von Kollegen erwartungsgemäß in Großbetrieben eine<br />
deutlich größere Rolle spielt als in Kleinbetrieben.<br />
Auch zwischen den Erwerbstätigen in der Privatwirtschaft und den Beschäftigten im<br />
öffentlichen Dienst unterscheiden sich die Einschätzungen erheblich. Besonders deutlich<br />
sind die Bewertungsunterschiede zwischen den in der Industrie beschäftigten<br />
<strong>Weiterbildung</strong>steilnehmern und denen, die im öffentlichen Dienst arbeiten. Ein<br />
nennenswerter Teil dieser Unterschiede kann durch die starre Laufbahnstruktur des<br />
öffentlichen Dienstes erklärt werden. Dies betrifft z.B. die hohen Unterschiede im Hinblick<br />
auf die Verbesserung beruflicher Chancen (Differenz: 18 Prozentpunkte), den Erhalt einer<br />
bestehenden Stelle (Differenz: 12 Prozentpunkte) oder die Einstufung in eine höhere<br />
46 Lediglich mit Blick auf den beruflichen Aufstieg zeigen sich für Arbeiter und Angestellte identische<br />
Anteilswerte.<br />
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