Berichtssystem Weiterbildung IX - IG Metall
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Inwiefern unterscheiden sich Teilgruppen in der Bewertung des Ertrags verschiedener<br />
Lernformen? Die Beantwortung dieser Frage stützt sich im Folgenden ausschließlich auf<br />
einen Vergleich von Durchschnittswerten 49 .<br />
– Befragte mit Hauptschulabschluss bewerten den Nutzen der Lernerfahrungen bei<br />
Unterweisung oder Anlernen am Arbeitsplatz durch Kollegen (Durchschnittswert 1,6),<br />
aber auch durch Vorgesetzte (1,8), etwas höher als Personen mit Abitur<br />
(Durchschnittswerte 1,8 bzw. 2,0). Das umgekehrte Bild zeigt sich vor allem für die<br />
außerbetriebliche <strong>Weiterbildung</strong> (2,3 vs. 1,8), aber auch für das das selbstgesteuerte<br />
virtuelle Lernen (2,6 vs. 2,3) und das Lesen berufsbezogener Fachliteratur (1,9 vs.<br />
1,7).<br />
– Erwerbstätige in Großbetrieben mit 1.000 und mehr Beschäftigten bewerten den<br />
Nutzen betrieblicher <strong>Weiterbildung</strong> höher als Erwerbstätige in Kleinbetrieben mit<br />
weniger als 100 Beschäftigten (Durchschnittswerte 1,9 vs. 1,7). Anscheinend bieten<br />
Großbetriebe nicht nur häufiger betriebliche <strong>Weiterbildung</strong> an als Kleinbetriebe,<br />
sondern es gelingt ihnen auch besser, Angebote auszuwählen, die aus Sicht der<br />
Beschäftigten nützlich sind.<br />
– Anlernen am Arbeitsplatz durch Vorgesetzte bewerten Arbeiter wesentlich positiver als<br />
Beamte (1,8 vs. 2,2). Ein umgekehrtes Bild zeigt sich beim Lesen berufsbezogener<br />
Fachliteratur (2,0 vs. 1,7).<br />
– Den Lernertrag außerbetrieblicher <strong>Weiterbildung</strong> bewerten Angestellte höher als<br />
Arbeiter (1,8 vs. 2,2.) Für die betriebliche <strong>Weiterbildung</strong> gilt dies nicht.<br />
– Frauen schätzen Qualitätszirkel, Werkstattzirkel u.ä. positiver ein als dies die Männer<br />
tun (Durchschnittswert 1,9 vs. 2,2).<br />
– Mit Blick auf regionale Aspekte wie Ländergruppen, Gemeindetypen oder dem Ost-<br />
West-Vergleich lassen sich nur geringe Unterschiede erkennen.<br />
In einer differenzierenden Betrachtung könnte auch eine vergleichende Analyse der<br />
geäußerten Lerninteressen mit den Bewertungen des Lernertrags weiterführende<br />
Informationen liefern. Entsprechende Analysen werden im integrierten Abschlussbericht<br />
vorgenommen.<br />
Zusammenfassend ist zu erkennen, dass die Befragten nach eigenen Angaben besonders<br />
viel beim Selbstlernen durch Beobachten und Ausprobieren am Arbeitsplatz oder durch<br />
Unterweisung bzw. Anlernen am Arbeitsplatz durch Kollegen gelernt haben. Aber auch der<br />
Lernertrag anderer Formen des beruflichen Kenntniserwerbs wie z.B. des Lesens<br />
berufsbezogener Fachliteratur oder der Teilnahme an betrieblicher oder außerbetrieblicher<br />
<strong>Weiterbildung</strong> beurteilten sie mehrheitlich positiv. Als einzige Lernform werden<br />
computergestützte Selbstlernprogramme und Internetlernen etwas kontroverser beurteilt.<br />
Auch bei der Bewertung des Ertrags verschiedener Lernformen zeigen sich deutliche<br />
Unterschiede mit Blick auf sozio-demografische, bildungsbezogene und beschäftigungsbezogene<br />
Merkmale.<br />
49 Die Grundgesamtheiten variieren, weil sich verschiedene Teilgruppen an den vorgegebenen Lernformen<br />
(z.B. betriebliche <strong>Weiterbildung</strong>, Internetlernen usw.) unterschiedlich häufig beteiligen. Dementsprechend<br />
variieren auch die Anteile der Personen, die über Erfahrungen mit der jeweiligen Lernform verfügen.<br />
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