Berichtssystem Weiterbildung IX - IG Metall
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11.2 Einschätzungen zu Bildungstests und zur Qualitätsentwicklung in<br />
der <strong>Weiterbildung</strong><br />
Die Frage der Qualitätsentwicklung in der <strong>Weiterbildung</strong> hat sich nicht als vorübergehendes<br />
Modethema erwiesen, sondern in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen.<br />
Dies lässt sich auch an Aktivitäten jenseits der aktuellen SGB–III–Diskussionen<br />
erkennen, wobei insbesondere mit der Etablierung der Stiftung Bildungstest ein neuer,<br />
nachfrageorientierter Ansatz realisiert wurde. Gleichzeitig ist jedoch zu erkennen, dass die<br />
Qualitätsentwicklung in <strong>Weiterbildung</strong>seinrichtungen noch nicht so weit fortgeschritten ist,<br />
wie dies angesichts der Diskussionen erwartet werden könnte (vgl. Balli / Krekel / Sauter<br />
2004). Vor diesem Hintergrund wurden die Fragen zu Bildungstests in der <strong>Weiterbildung</strong><br />
und zur Qualitätsentwicklung in der Repräsentativerhebung des BSW <strong>IX</strong> noch etwas ausgeweitet.<br />
Eine Frage zu vergleichenden Bildungstests in der <strong>Weiterbildung</strong> war erstmals im BSW<br />
VIII gestellt worden. Da die Stiftung Bildungstest zum Zeitpunkt dieser Erhebung noch<br />
nicht existiert hatte, sondern erst als Konzept bestand, musste die Frage damals hypothetisch<br />
formuliert werden. Inzwischen ist es jedoch möglich, die (potenziellen) Nachfrager<br />
hierzu direkt zu befragen. Dazu werden in der BSW-Erhebung zwei Aspekte unterschieden:<br />
− die generelle Wichtigkeit vergleichender Bewertungen von <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten<br />
aus der Sicht der Befragten sowie<br />
− die Rezeption von Testergebnissen der Stiftung Warentest zu <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten.<br />
Die Einschätzungen zur Wichtigkeit vergleichender Bewertungen von <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten<br />
fallen ausgesprochen kontrovers aus. 39 Etwas mehr als die Hälfte der Bundesbürger<br />
sieht diese für sich persönlich als sehr wichtig oder eher wichtig an, und etwas weniger als<br />
die Hälfte hält sie für eher nicht wichtig oder überhaupt nicht wichtig. Der entsprechenden<br />
Durchschnittswert liegt bei 2,5 auf einer Viererskala, die von 1 = sehr wichtig bis 4=<br />
überhaupt nicht wichtig reicht.<br />
Dieses Ergebnis ist vor allem das Resultat zweier unterschiedlicher Bewertungsmuster:<br />
Teilnehmer und Nichtteilnehmer unterscheiden sich in der Bewertung dieser Fragen stark<br />
(vgl. Tabelle 11.5). Während fast zwei von drei Teilnehmern an <strong>Weiterbildung</strong> im Jahre<br />
2003 vergleichende Bewertungen von <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten für sich persönlich für<br />
sehr wichtig oder eher wichtig halten, ist von den Nichtteilnehmern etwas mehr als jeder<br />
Dritte dieser Ansicht (64% vs. 45%).<br />
Weitere gruppenspezifische Unterschiede sind vor allem dadurch bedingt, dass sich die<br />
Teilnahmequoten dieser Gruppen stark unterscheiden.<br />
Im Jahr 2003 liegt der Anteil der Personen, die vergleichende Bewertungen von <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten<br />
für sehr wichtig oder eher wichtiger halten, etwas höher als im Jahr<br />
2000 (52% vs. 49%). Bei genauerer Betrachtung haben sich vor allem die Einschätzungen<br />
der Nichtteilnehmer verändert. Während im Jahr 2000 die Gruppe der Nichtteilnehmer, die<br />
<strong>Weiterbildung</strong>stests für eher nicht oder überhaupt nicht wichtig hielt, noch deutlich höher<br />
39 Der genaue Fragentext lautet wie folgt: „Die Stiftung Warentest führt nicht nur Tests für Waren und<br />
Dienstleistungen durch, sondern inzwischen auch für <strong>Weiterbildung</strong>smaßnahmen. Wie wichtig sind solche<br />
vergleichenden Bewertungen von <strong>Weiterbildung</strong>sangeboten für Sie persönlich?“ Die Antwortvorgaben<br />
lauteten „sehr wichtig, eher wichtig, eher nicht wichtig, überhaupt nicht wichtig“.<br />
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