Begegnung auf Augenhöhe â Schulbegleitende Gespräche zu dritt
Begegnung auf Augenhöhe â Schulbegleitende Gespräche zu dritt
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Exemplarische Gesprächsführung<br />
Laura Butsch, Rolf Haubl, Marie-Sophie Löhlein, Jan Lohl, Sabine Markert,<br />
Jonas Rüppel, Panja Schweder<br />
Die nachfolgenden Bausteine dienen nicht da<strong>zu</strong>, sie exakt in der Form und in dieser Reihenfolge ab<strong>zu</strong>arbeiten.<br />
Vielmehr dienen Sie der Übersicht und Orientierung, was berücksichtigt werden kann, aber<br />
nicht muss.<br />
Gesprächsvorbereitung<br />
n Das Gespräch wird von Schulseite aus von einer Lehrperson geführt, die dem Kind vertraut<br />
ist und <strong>zu</strong> der es Vertrauen hat. Mehrere Lehrpersonen sind kontraproduktiv, da sie als institutionelle<br />
Übermacht erscheinen und für Irritationen sorgen, falls sie sich widersprechen.<br />
n Die Lehrperson, die das Gespräch führt, lädt Kind/Eltern getrennt oder über die Adressierung<br />
des Kindes schriftlich da<strong>zu</strong> ein. Beim Anschreiben achtet sie dar<strong>auf</strong>, dass so wenig Angst wie<br />
möglich erzeugt wird (siehe Einladungsschreiben).<br />
20<br />
Anmerkungen <strong>zu</strong>m Anschreiben an Schüler und Eltern<br />
Um die Schüler sowie die Eltern der Schule für die neuen „Gespräche <strong>zu</strong> Dritt“ <strong>zu</strong> gewinnen,<br />
sollten bereits bei der schriftlichen Einladung einige Hinweise berücksichtigt werden:<br />
Die Einladung sollte freundlich sowie in einer kindgerechten Sprache formuliert und direkt<br />
an den einzelnen Schüler adressiert werden. Dies betont dessen besondere Rolle in den<br />
<strong>zu</strong>künftigen Gesprächen und macht deutlich, dass die „Gespräche <strong>zu</strong> Dritt“ einen Raum für<br />
dessen Meinungen und Wünsche eröffnen sollen.<br />
Es ist dar<strong>auf</strong> <strong>zu</strong> achten, die Schüler sowie deren Eltern in den Anschreiben nicht ungewollt <strong>zu</strong><br />
verängstigen. Diese dürfen beispielsweise nicht den Eindruck vermittelt bekommen, in den<br />
<strong>zu</strong>künftigen Gesprächen vorgeführt oder beschämt <strong>zu</strong> werden.<br />
Bereits im Anschreiben sollte daher deutlich werden, dass keiner der Anwesenden für mögliche<br />
Probleme alleine verantwortlich ist und die schulische Entwicklung des Schülers ein<br />
gemeinsames Projekt aller Anwesenden darstellt. Zudem sollten die Chancen, welche die<br />
neuen Gespräche für die Schüler, deren Eltern und das schulische Miteinander eröffnen,<br />
hervorgehoben werden.<br />
Die Anschreiben sollten von jenem Lehrer verschickt werden, der auch das jeweilige<br />
„Gespräch <strong>zu</strong> Dritt“ führen wird. Wird die Einladung von einem anderen Lehrer – z. B. dem<br />
Schuldirektor – verschickt, kann dies die Etablierung einer vertrauensvollen triadischen<br />
Beziehung erschweren, da die mithin herausgestellte Übermacht der Institution Schule<br />
einschüchternd wirken kann.