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Begegnung auf Augenhöhe – Schulbegleitende Gespräche zu dritt

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n Die Lehrperson erwartet nicht, dass das Kind/die Eltern eine grenzenlose Offenheit zeigen,<br />

auch wenn sie es ihnen anbietet. Das Kind/die Eltern dürfen ihre Geheimnisse behalten und<br />

werden angeregt <strong>zu</strong> sagen, wenn sie etwas nicht sagen möchten.<br />

n Gegebenenfalls weist die Lehrperson das Kind dar<strong>auf</strong> hin, dass sie versteht, dass es nicht<br />

„petzen“ möchte, aber man schwierige Situationen nur verändern kann, wenn man viel darüber<br />

weiß. In solchen Fällen ist es geboten, Vertraulichkeit <strong>zu</strong> betonen.<br />

n Das Kind darf nicht bedrängt werden, auch non-verbal – z. B. durch einen „durchdringenden“<br />

Blickkontakt – nicht.<br />

n Alle Fragen, die bei der Behandlung eines Gesprächspunktes gestellt werden, werden so<br />

gestellt, dass das Kind und seine Eltern <strong>zu</strong> jedem Zeitpunkt genau wissen, was die Frage ist.<br />

Es werden keine Fragen gestellt, in die mehrere andere Fragen verschachtelt sind.<br />

n Das Kind/die Eltern werden angeregt, Ereignisse und Erlebnisse, die für die Behandlung<br />

eines Gesprächspunktes relevant sind, <strong>zu</strong> erzählen. Wie etwas ist, lässt sich leichter beschreiben,<br />

als warum. Warum-Fragen werden oft als Vorwürfe verstanden und führen <strong>zu</strong> Rechtfertigungen.<br />

n Jeder Gesprächspunkt, der problematisch ist, wird in einem Viererschritt behandelt: Was ist<br />

das Problem? Welche alternativen Lösungsmöglichkeiten sind für dieses Problem denkbar?<br />

Welche der Lösungsmöglichkeiten soll ausprobiert werden? Wer übernimmt wofür die Verantwortung,<br />

dass sie auch tatsächlich ausprobiert wird?<br />

n Probleme werden realistisch dargestellt – weder verharmlost noch dramatisiert, <strong>zu</strong>dem vorhandene<br />

oder <strong>zu</strong> erwerbende Ressourcen betont; gegebenenfalls erfolgt eine Korrektur<br />

überzogener Erwartungen.<br />

n Ein Gesprächspunkt wird erst dann abgeschlossen, wenn die verschiedenen Perspektiven<br />

der am Gespräch beteiligten Personen klar sind. Bleiben Differenzen, werden diese benannt.<br />

n Nicht nur das Kind verpflichtet sich dar<strong>auf</strong>, die ausgewählte Lösungsmöglichkeit <strong>zu</strong> verfolgen,<br />

sondern auch die Lehrperson/die Eltern. Betont wird die Gemeinsamkeit der Anstrengung,<br />

für die jede Person ihren Beitrag kennt.<br />

n Die Ergebnisse pro Gesprächspunkt werden in gemeinsamer Formulierung <strong>auf</strong>geschrieben.<br />

Was <strong>auf</strong>geschrieben wird, ist für alle Parteien jederzeit einsehbar.<br />

n Die Lehrperson achtet dar<strong>auf</strong>, dass das Gespräch ein pädagogisches Gespräch bleibt und<br />

nicht <strong>zu</strong> einem psychotherapeutischen Gespräch wird, auch wenn das Kind/die Eltern es<br />

gerne so hätten.<br />

n Gespräche haben eine Sach- und eine Beziehungsebene, die sich wechselseitig beeinflussen.<br />

Wenn es die Beziehungsdynamik des Gesprächs erschwert oder gar verhindert, sich<br />

<strong>auf</strong> der Sachebene <strong>zu</strong> verständigen, wird dies von der Lehrperson angesprochen (Meta-<br />

Kommunikation).<br />

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