Fußnoten und weiteren Quellen - Projektwerkstatt
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FAQs - Bei Experten nachgefragt<br />
http://www.margarine-institut.de/faq/beiexpertennachgefragt/exp_buhk1.htm (2 von 3)04.09.2009 20:06:03<br />
Spender- <strong>und</strong> Empfängerorganismus <strong>und</strong> damit auch beim GVO um einen<br />
Organismus, der üblicherweise bereits als Lebensmittel dient oder für die<br />
Lebensmittelproduktion genutzt wird, greift man im Rahmen der<br />
Sicherheitsbewertung für die menschliche Ges<strong>und</strong>heit auf die mit diesen<br />
Organismen vorliegenden Erfahrungen zurück. Der Schwerpunkt der Bewertung<br />
neuartiger Lebensmittel liegt bei den gentechnisch übertragenen Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> muß deshalb spezifisch mit Bezug auf die jeweilige gentechnische<br />
Veränderung erfolgen. Besonders wichtig ist natürlich, daß der Verzehr neuartiger<br />
Lebensmittel weder toxische noch allergene Wirkungen beim Menschen hervorruft.<br />
Was steht im Mittelpunkt der Sicherheitsbewertung für die Umwelt?<br />
Buhk: Es muß geklärt werden, ob ein gentechnisch veränderter Organismus dazu<br />
fähig ist, sich in der Umwelt eigenständig zu etablieren, d.h. dauerhaft zu<br />
überleben <strong>und</strong> sich zu vermehren, <strong>und</strong> ob sich diese Fähigkeit möglicherweise<br />
schädigend auf die Umwelt auswirken kann. Außerdem wird detailliert geprüft, <strong>und</strong><br />
dies entspricht einem hohen Maß an Vorsorge für die Umwelt, ob die Möglichkeit<br />
eines <strong>weiteren</strong> Übertragens der genetischen Veränderung aus dem GVO auf andere<br />
Organismen der gleichen Art <strong>und</strong> auf Organismen anderer Arten besteht <strong>und</strong><br />
welche Folgen daraus resultieren könnten.<br />
Wo liegen die Unterschiede zwischen konventioneller Züchtung <strong>und</strong><br />
gentechnisch veränderten Organismen?<br />
Buhk: Fast alle landwirtschaftlich genutzten Pflanzen <strong>und</strong> Tiere unterscheiden sich<br />
von ihren Wildarten. Seit altersher nutzt der Mensch dieVielfalt der Natur, um<br />
Tiere <strong>und</strong> Pflanzen durch Züchtung für seine Zwecke zu verbessern. Dieser Prozeß<br />
findet in der Natur auch ohne menschliche Einmischung statt: Raps ist<br />
beispielsweise eine natürliche Kreuzung aus Kohl <strong>und</strong> Rübsen. Wenn<br />
Mikroorganismen oder Pflanzen für die Produktion von Lebensmitteln eingesetzt<br />
werden sollen, müssen sie in aller Regel so verändert werden, daß ihr Einsatz<br />
wirtschaftlich ist. So werden heutzutage beispielsweise Hochertragssorten von<br />
Nutzpflanzen auf konventionelle Art gezüchtet, <strong>und</strong> das heißt immer, daß die<br />
Erbinformation der Pflanze verändert wird: Durch Kreuzung innerhalb der Art oder<br />
verschiedener Arten oder durch Zellfusion. So ist z.B. die Nektarine durch eine<br />
Fusion von Pflaumen- <strong>und</strong> Pfirsichzelle entstanden.<br />
Die Gentechnik ist das neueste Verfahren, um bestimmte Eigenschaften von<br />
Organismen zu verändern. Sie erlaubt es, einzelne Gene der DNA<br />
(Desoxyribonukleinsäure = stofflicher Träger der Erbinformation) zu isolieren <strong>und</strong><br />
aufgr<strong>und</strong> des universellen genetischen Codes über Artgrenzen hinweg in Pflanzen,<br />
Mikroorganismen <strong>und</strong> Tiere zu übertragen. Auf diese Weise können die Lebewesen,<br />
die unserer Ernährung als Basis dienen, gezielt mit Eigenschaften ausgestattet<br />
werden, die unsere Lebensmittel qualitativ verbessern <strong>und</strong> sowohl wirtschaftliche<br />
als auch ökologische Vorteile bei der Erzeugung <strong>und</strong> Verarbeitung erwarten lassen.<br />
Im Bereich der Pflanzen geht es vor allem um die Übertragung folgender<br />
Eigenschaften: 1. Die Fähigkeit zur Bildung eines bestimmten Enzyms, 2. der<br />
Selbstschutz von Pflanzen gegen Schadinsekten <strong>und</strong> 3. die Toleranz von Pflanzen<br />
gegenüber Unkrautbekämpfungsmitteln.<br />
Wo findet die Gentechnik im Lebensmittelbereich Einsatz?<br />
Buhk: Für die Herstellung von Lebensmitteln können gentechnische<br />
Veränderungen sehr unterschiedliche Funktionen haben. So sind seit mehreren<br />
Jahren Enzyme auf dem Markt, die aus gentechnisch veränderten Organismen<br />
gewonnen werden <strong>und</strong> als Produkte für die Herstellung <strong>und</strong> Verarbeitung von<br />
Lebensmitteln dienen. Hierzu zählt z.B. das Enzym Amylase für die<br />
Alkoholproduktion, bei der Fruchtsaft- <strong>und</strong> Backwarenherstellung <strong>und</strong> das Enzym<br />
Chymosin für die Käseherstellung. Die Gentechnik wird auch genutzt, um das<br />
Fettsäuremuster von Rapsöl zu verändern, um z.B. den Laurinsäuregehalt zu<br />
erhöhen. Bei Fettsäuren kann man mit Hilfe der Gentechnik sowohl die<br />
Kettenlänge als auch die Position bei der Veresterung mit Glyzerin verändern, um<br />
z.B. den Schmelzpunkt des Fettes zu erhöhen. Dies ist z.B. für die Produktion von<br />
Schokolade wichtig, die im M<strong>und</strong> <strong>und</strong> nicht in der Hand schmelzen soll. Der Einsatz<br />
gentechnischer Methoden erlaubt ferner, daß heute bei bestimmten Pflanzen, wie<br />
Raps, Mais <strong>und</strong> Chicorée, zu 100% Hochleistungssaatgut erzeugt werden kann.<br />
Bringt die Gentechnik Lebensmittel-Allergikern Nutzen oder Gefahren?