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Fußnoten und weiteren Quellen - Projektwerkstatt

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Projekte wie biosicherheit.de <strong>und</strong> GMO-Kompass sind eher die Ausnahme für die<br />

Tätigkeiten von Genius. In der Regel treten die Mitarbeiter der Agentur eher als dezente<br />

Dienstleister oder Experten auf, oft im Umfeld von Mitarbeitern der Zulassungsbehörden.<br />

Speziell Joachim Schiemann von der BBA (jetzt JKI) ist hier besonders häufig zu finden:<br />

Klaus Minol ist Kontaktperson für das EU-Projekt BIOSAFENET, 34 dessen Koordinator<br />

Joachim Schiemann ist. Kristina Sinemus gestaltet zusammen mit Kornelia Smalla von<br />

der BBA die Webseite der International Society for Biosafety Research (ISBR), 35 als<br />

dessen Präsident Schiemann fungiert. Schiemann ist Projektpartner im EU-Projekt CO-<br />

EXTRA, für das Kristina Sinemus <strong>und</strong> Klaus Minol das Editorial Office bilden. 36 Zusammen<br />

mit Schiemann <strong>und</strong> Jeremy Sweet (UK, EFSA) ist Genius dort auch im Management<br />

Board. Joachim Schiemann war Vertreter der BBA beim EU-Strategieforum „Plants for the<br />

Future“, Kristina Sinemus wurde dort als Expertin geladen. 37 Für die EFSA wiederum<br />

gestaltet Genius Publikationen, darunter z.B. die inhaltliche Ausgestaltung des EFSA-<br />

Jahresberichts 2006. 38<br />

3.4 Die Organisationen „Gesprächskreis Grüne Gentechnik (GGG)“ <strong>und</strong><br />

„Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik (WGG)<br />

Die Agentur Genius GmbH war an der Gründung des „Gesprächskreises Grüne<br />

Gentechnik“ beteiligt <strong>und</strong> ist über Kristina Sinemus Mitglied im „Wissenschaftlerkreis<br />

Grüne Gentechnik“.<br />

Beiden Kreisen ist gemeinsam, dass sie weder ihre aktuellen Mitgliederlisten noch<br />

Sitzungsprotokolle mit Teilnehmerlisten veröffentlichen. Bekannt sind lediglich Namen<br />

aus der Gründungsphase der Initiativen. In beiden Gremien sitzen / saßen - soweit dies<br />

bekannt ist - Vertreter der wirtschaftlich interessierten Kreise wie Genius <strong>und</strong> BioAlliance,<br />

Vertreter von Behörden des RKI (Vorgängerorganisation des BVL) <strong>und</strong> der BBA (jetzt<br />

JKI), sowie Protagonisten wie Klaus Ammann, die über Expertenkreise hinaus als<br />

vehemente Verfechter der Agro-Gentechnik bekannt sind.<br />

Über den „Gesprächskreis Grüne Gentechnik“ (GGG) ist dabei noch weniger bekannt als<br />

über den „Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik“ (WGG). Für den GGG gibt es weder<br />

eine Webseite noch eine Mitgliederliste. Er wurde 1997 wohl auf Initiative des<br />

Pharmaunternehmens Novartis gegründet, das damals auch noch über eine große<br />

Saatgutsparte verfügte, die später unter dem Namen Syngenta abgetrennt wurde.<br />

Kristina Sinemus (Genius) fungiert nach außen hin als Kontakt des GGG. Auf der<br />

Webseite von Genius finden sich die wenigen verfügbaren Angaben zu GGG.<br />

Ein der wenigen <strong>weiteren</strong> <strong>Quellen</strong> zur GGG sind Interviews, die 1998 im Rahmen einer<br />

Forschungsstudie von den Wissenschaftlern Marion Dreyer <strong>und</strong> Bernhard Gill 39 geführt<br />

wurden. Nach diesen Interviews waren auch die Vorläuferorganisationen des BVL (das<br />

Robert Koch Institut, RKI, <strong>und</strong> das B<strong>und</strong>esinstitut für ges<strong>und</strong>heitlichen Verbraucherschutz<br />

<strong>und</strong> Veterinärmedizin, BgVV) Mitglied im GGG. Nicht vorgesehen als Teilnehmer waren<br />

dagegen die interessierte Öffentlichkeit, Umwelt- oder Verbraucherschutzorganisationen.<br />

Dreyer <strong>und</strong> Gill nennen in ihrer Schlussfolgerung den GGG eine breitaufgestellte<br />

Lobbyorganisation, die direkt von den deutschen Behörden unterstützt wird:<br />

34 http://www.gmo-safety.eu/en/biosafenet_navigator/project<br />

35 http://www.isbr.info/standing/index2.php<br />

36 http://www.coextra.eu/about.html<br />

37 http://www.epsoweb.eu/Catalog/TP/involvement%20per%20country.htm<br />

38 Genius: Referenzen: http://www.genius.de/referenzen/print/print.php?id=18<br />

39 Dreyer M & Gill B (1998): Safety Regulation of Transgenic Crops: Completing the Internal Market?" - German<br />

National Study. Projektbericht, http://www.lrz-muenchen.de/~Lehrstuhl_Beck/d/gill/publika/LEVIDOW2.pdf.<br />

<strong>und</strong> Dreyer M & Gill B (2000): Germany: Continued 'elite precaution' alongside contiued public opposition.<br />

Journal of Risk Research 3, 219-226.<br />

Kontrolle oder Kollaboration? Agro-Gentechnik <strong>und</strong> die Rolle der Behörden<br />

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