"Kaolingrube Rappauf" als pdf - Ökologisch-Botanischer Garten ...
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20<br />
3 m hohe Strauchschicht (S). Eine Baumschicht (B) ist in Aufn. 43 noch nicht aufgewachsen.<br />
Auf einer kleinen Fläche neben dem Zufahrtsweg am Grubenrand wird das<br />
Aufkommen von Epilobium angustifolium durch den Kronenschluß der Strauchschicht<br />
bereits unterbunden. Die Krautschicht (K) erstreckt sich hauptsächlich am Ostrand<br />
entlang des Weges.<br />
Die Aufn. 44-46 wurden auf einem kleinen Plateau eines Hügels aufgezeichnet.<br />
Wegen des kleinteiligen Reliefs sind mehrere Ausbildungen nebeneinander anzutreffen,<br />
wie sie in ähnlicher Form, großflächiger, auf den Hängen und Hügeln westlich<br />
außerhalb der Grube zu finden sind. In den drei Aufnahmen ist bereits eine (10-) 16<br />
m hohe, überwiegend aus Hängebirke (Betula pendula) bestehende Baumschicht<br />
von 40-60 % Deckung gewachsen, während die Strauchschicht von 2 ½ bis 3 m Höhe<br />
nur noch 40-10 % deckt. Die Anwesenheit vereinzelter Salweiden in der B läßt<br />
noch den Bezug zum bzw. die Herkunft vom Epilobio-Salicetum capreae erkennen.<br />
In der K der drei Aufn. mischen sich Vertreter der Pionier- und Schlagfluren incl. Calamagrostis<br />
epigejos mit einer reicher werdenden Waldflora, u. a. mit Orchidaceen<br />
(Epipactis helleborine, Platanthera bifolia) und bereits Farnen.<br />
Die Weiterentwicklung der Bestände in ebener (Aufn. 44) und muldiger (Aufn. 45)<br />
Exposition ist ungewiß, für den auf einem kleinen isolierten Hügel (Aufn. 46), der sich<br />
durch Pinus sylvestris (2) in der B und viel Deschampsia flexuosa (3) sowie weitere<br />
acidophile Begleiter in der K von den beiden anderen abhebt, kann ziemlich sicher<br />
eine Entwicklung zum Leucobryo-Pinetum prognostiziert werden.<br />
Moorbirken-Vorwald (Aufn. 47)<br />
Der von Moor-Birke (Betula pubescens ssp. pubescens) in der B und S dominierte<br />
Vorwald (Aufn. 47) am steilen Hang unter dem Einfahrtsweg gehört standörtlich in die<br />
Nähe der im nächsten Kapitel behandelten „Vorwaldgesellschaften auf sickerfeuchten<br />
Hängen“ (Aufn. 48, 49, 50) und hat mit diesen mehrere Nässezeiger, namentlich<br />
Angelica sylvestris, Cirsium palustre und Epilobium ciliatum gemein. Der Bestand<br />
Aufn. 47 wird ja auch von dem an der Grubenwand austretenden Sickerwasser versorgt,<br />
das aber, da es unter dem Einfahrtssträßchen hindurchtritt, oberflächlich nicht<br />
sichtbar wird. Unser Moorbirken-Vorwald ist offenbar verwandt mit den Moorbirken-<br />
Bruchwäldern, die zusammen mit den Grauweidengebüschen den V Salicion cinereae<br />
Th. Müll. et Görs 58 aus der K Alnetea glutinosae Br.-Bl. et Tx. 43 (Bruchwälder<br />
und Gebüsche) bilden.<br />
Vorwälder auf sickerfeuchten Hängen (Aufn. 48-50)<br />
Auf den gleichen Standorten – sickernasse Steilhänge unter der Grundwasserdruckfläche<br />
–, die von den Engelwurz-Weidenröschen-Sickerwasserfluren (Aufn. 36-<br />
38) eingenommen werden, entwickeln sich Vorwaldgesellschaften, in denen die Salweide<br />
durch den Faulbaum (Frangula alnus = Rhamnus frangula) ersetzt wird und<br />
die Fichte in der S (1/1/+) und sogar in der B (in 49 mit 1) auftritt. (Sie ist auch im<br />
Moorbirken-Vorwald der Aufn. 47 spärlich in der B vorhanden.) In der K sind selbstverständlich<br />
wieder die Nässezeiger Angelica sylvestris, Cirsium palustre und Epilobium<br />
ciliatum vorhanden, dann Waldpflanzen mit unterschiedlichen Schwerpunkten;<br />
so in Aufn. 49 z. B. ein größerer Bestand der Schlagflurart Wald-Erdbeere (Fragaria<br />
vesca), an den Innenbereichen des Hangwaldes besonders schattenverträgliche<br />
Wintergrünarten (Pyrola minor bis Artmächtigkeit 3, Orthilia secunda).